Beyazıt-Moschee

Beyazıt-Moschee

Die Beyazıt-Moschee (türkisch Beyazıt camii), auch Bayezıt-Moschee, ist die älteste noch heute bestehende Sultan-Moschee in Istanbul im gleichnamigen Bezirk. Sie liegt am Beyazıt-Platz (Beyazıt meydanı) vor dem Eingang zum Gelände der Universität Istanbul und wurde unter Sultan Beyazıt II., dem Sohn Mehmed des Eroberers, zwischen 1501 und 1506 errichtet.[1]

Stilistisch vermittelt sie zwischen dem architektonischen Vorbild der Hagia Sophia und der Süleymaniye und markiert zusammen mit dem älteren Sultan-Bayezid-Komplex in Edirne (err. 1484–1488) den Beginn der „klassischen“ osmanischen Architektur, die über zwei Jahrhunderte der dominierende Baustil war. Sie wurde vermutlich von dem Architekten Yakup Şah bin Sultanşah errichtet, nach anderen Quellen von Hayreddin, der auch die Külliye Beyazıts in Edirne entworfen hatte.[2] Nur die Seitenarme rechts und links vom Portal gehören noch in die frühosmanische Zeit. Bei ihnen, weit weg vom Hauptschiff, stehen auch die beiden Minarette. Im Inneren umringen Halbkuppeln die ausladende Hauptkuppel mit 17 m Durchmesser. Bemerkenswert ist die Sultansloge aus seltenem Marmor.

Zur Külliye gehören auch der Türbengarten (hier liegt der Sultan begraben), eine Armenküche, die heute eine Bibliothek beherbergt, der malerische Sahafar Çarşısı (Buchmarkt), eine Grundschule, die Medrese, in der heute das Kalligraphiemuseum eingerichtet ist, und ein Bad, heute nur noch eine große Ruine an der Ordu Caddesi.

Literatur

  • Heinz J. Sauermost: Istanbuler Moscheen. Bruckmann Verlag, München 1996, ISBN 3-7654-1830-7.
  • Joachim Kramer: Justinianische Kämpferkapitelle. Reichert-Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-89500-491-9, S. 26.
  • Bülent Özükan: Türkiye'nin kutsal mekanları. Boyut Yayın Grubu, Istanbul 2005, ISBN 978-975-521-804-5, S. 17.

Weblinks

Commons: Bayezid II Mosque – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sultan Bajazid's (i. e., Beyazit's) Mosque, Constantinople, Turkey. In: World Digital Library. 1900, abgerufen am 20. Oktober 2013.Vorlage:Cite web/temporär
  2. Henri Stierlin, Anne Stierlin: Turkey. From the Selçuks to the Ottomans. Taschen, Köln 1998, ISBN 978-3-8228-7767-8, S. 99–111.

Koordinaten: 41° 0′ 37″ N, 28° 57′ 55″ O

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