Berthold Ruppel

Berthold Ruppel († vor dem 12. März 1495 in Basel) war ein deutsch-schweizerischer Buchdrucker.

Leben

Der 1455 erwähnte Geselle Johannes Gutenbergs namens Bechtold von Hanauwe[1] und Berthold Ruppel waren wahrscheinlich dieselbe Person. Da Berthold schon um 1468 eine lateinische Bibel (GW 4207) in Basel druckte, nimmt man an, er habe den Buchdruck dort eingeführt. Auch könnte er es gewesen sein, der aus Mainz die Typen des Mainzer Psalters von 1457 mitgebracht hat, die in Basel nach 1473 zum Druck des Missale speciale (früher Constantiense) gebraucht worden sind. Insgesamt sind 21 mehrheitlich theologische und kirchenrechtliche Drucke von ihm bekannt. Fünf weitere entstanden in Kooperation mit Michael Wenssler und Bernhard Richel. Mindestens seit 1475 war Berthold Ruppel mit einer Magdalena verheiratet, mit ihr hatte er eine Tochter. Im Jahr 1477 erwarb Berthold das Basler Bürgerrecht. Als lebend wurde Ruppel zuletzt am 4. März 1494 erwähnt. Am 12. März 1495 wurde seine Frau Magdalena als Witwe bezeichnet.

Literatur

  • Christoph Reske: Ruppel, Berthold. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 280 f. (Digitalisat).
  • Ferdinand Geldner: Die deutschen Inkunabeldrucker, ein Handbuch der deutschen Buchdrucker des 15. Jahrhunderts nach Druckorten. Verlag Anton Hiersemann, Stuttgart 1968–1970, 2 Bände, ISBN 3-7772-6825-9, Band 1, S. 111–112.
  • Ernst Voulliéme: Die deutschen Drucker des 15. Jahrhunderts, 2. Auflage, Verlag der Reichsdruckerei, Berlin 1922, S. 18–19.
  • Pierre Louis Van der Haegen, Basler Wiegendrucke, Schwabe, Basel 1998, (Schriften der Universitätsbibliothek, Bd. 1), ISBN 3-7965-1086-8, S. 8, 10.
  • Frank Hieronymus: Ruppel, Berthold. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Anmerkungen

  1. Er wird genannt im Helmaspergerschen Notariatsinstrument: Das Helmaspergersche Notariatsinstrument. gutenbergdigital.de. Abgerufen am 7. Juni 2012. Vgl. Ferdinand Geldner: Das Helmaspergersche Notariatsinstrument in seiner Bedeutung für die Geschichte des ältesten Mainzer Buchdrucks; in: Der gegenwärtige Stand der Gutenberg-Forschung, hrsg. von Hans Widmann; Verlag Anton Hiersemann, Stuttgart 1972 (Bibliothek des Buchwesens, 1), ISBN 3-7772-7225-6, S. 91–121, bes. S. 96 Zeile 55 die Erwähnung „Bechtolffs, diener des genanten Johann Guttenbergk“.

Weblinks