Berrias-et-Casteljau

Berrias-et-Casteljau
Berriàs e Castèljau
StaatFrankreich
RegionAuvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.)Ardèche (07)
ArrondissementLargentière
KantonLes Cévennes Ardéchoises
GemeindeverbandPays des Vans en Cévennes
Koordinaten44° 22′ N, 4° 12′ O
Höhe100–262 m
Fläche26,42 km²
Einwohner755 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte29 Einw./km²
Postleitzahl07460
INSEE-Code
Websitewww.berrias-et-casteljau.fr

Château de Jalès, Monument historique

Berrias-et-Casteljau (okzitanisch Berriàs e Castèljau) ist eine französische Gemeinde mit 755 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Ardèche in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Einwohner werden französisch Berriassois(es) und Casteljois(es) genannt.

Die Gemeinde entstand am 4. Juni 1975 durch die Fusion der bis dato eigenständigen Kommunen Berrias und Casteljau.

Geografie

Die Gemeinde erstreckt sich im äußersten Süden des Départements entlang der Schwemmebene des Flusses Chassezac. Sein Zufluss Granzon durchquert das Gemeindegebiet und mündet an der östlichen Gemeindegrenze. Das Gebiet ist geprägt von Kalksteinhängen und anderen geologischen Gesteinsformen, die durch fluviale Erosion geschaffen worden sind. Der Nordwesten der Gemeinde ist bewaldet. Nachbargemeinden sind Saint-Paul-le-Jeune und Banne. Nächstgrößte Stadt ist Alès in 29 Kilometern Entfernung Richtung Südwesten.

Geologie

Berrias war Namensgeber des Berriasiums (im deutschen Sprachgebrauch auch verkürzt Berrias), einer chronostratigraphischen Stufe der Erdgeschichte.

Geschichte

Das Gemeindegebiet wurde schon in der Antike besiedelt. Davon zeugen Hünengräber sowie eine gallo-römische Nekropolis. Auch merowingische Grabstätten sind zu finden.

Der Ortsteil Berrias war schon im frühen Mittelalter ein wichtiger Militärposten, sodass 1140 im Château de Jalès eine Kommende des Templerordens errichtet worden ist. Sie ist eine der ältesten und besterhaltenen des Landes. Zu Beginn der Französischen Revolution 1792 fanden hier die Anhänger des Königs Schutz. Noch im selben Jahr planten die Bürger von Les Vans ein Massaker auf die Royalisten, bei dem die Kommende beschädigt worden ist und viele Menschen ums Leben kamen. Im 18. Jahrhundert wurde das Schloss restauriert und eine Seidenraupenzucht angelegt. Momentan beherbergt das Gebäude das Institut de préhistoire orientale von CNRS.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072017
Einwohner433403391536541566602762
Quellen: Cassini und INSEE

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde Berrias-et-Casteljau lebt vom Tourismus. Beliebtestes Ausflugsziel ist das Château de Jalès, wo auch heute noch ausführliche Führungen zur Geschichte dieser Kommende und des Templerordens angeboten werden. Sehenswert sind dabei auch der antike Ziehbrunnen aus dem 18. Jahrhundert, die alten Keller und Vorratsräume mit ihren runden Decken sowie die momentan leerstehende Kapelle, ausgestattet mit einem mittelalterlichen Fresko.

Im Ortsteil Casteljau sind ein ehemaliges Herrenhaus, in Berrias und Les Borels zwei Kirchen aus dem 19. Jahrhundert sowie eine Votivkapelle zu besichtigen.

Die Gemeinde bietet außerdem viele Wander- und Klettertouren an. Zum Beispiel durch den Bois de Païolive mit seinen außergewöhnlichen Gesteinsformationen. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist die Tranchée du Chassezac, zwei steile Felswände mit seltsamen Gesteinsformen. Entlang der zahlreichen Flussschluchten gibt es auch die Möglichkeit an kleinen Sandbänken wie dem Mazet-Plage zu entspannen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Destillation von Lavendel zu duftendem Lavendelöl ist ein altes Kunsthandwerk der örtlichen Bauern. Diese Tradition war schon im Mittelalter geläufig, sodass sich reiche Persönlichkeiten teure Parfüme herstellen ließen. Auch heute sind selbstgemachte Öle und Parfüm vor Ort erhältlich.

Weblinks

Commons: Berrias-et-Casteljau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berrias-et-Casteljau. (Nicht mehr online verfügbar.) In: quid.fr. Archiviert vom Original am 21. Juli 2009; abgerufen am 3. April 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.quid.fr

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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Commanderie de Jalès, vue aérienne du Sud.jpg
Autor/Urheber: Barge, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) eingetragen. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00116646 Wikidata-logo.svg.