Bernhard Clostermann

Bernhard Clostermann, um 1915

Anton Bernhard Clostermann (* 29. Juni 1874 in Bochum; † 11. Januar 1919 in Koblenz) war von 1909 bis 1914 bis zur Eingemeindung von Mülheim zur Stadt Köln letzter Bürgermeister von Mülheim und von 1915 bis zu seinem frühen Tod 1919 Oberbürgermeister von Koblenz.

Leben und Beruf

Ehrengrab Clostermanns und seiner Frau

Clostermann wurde als Sohn eines Mühlenbesitzer geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Marburg und Freiburg. Nach seiner Vorbereitung als Magistrats-Assessor 1904 war er ab 1906 Mitglied im Stadtrat von Bochum. 1909 wurde er letzter Bürgermeister von Mülheim bis zur Eingemeindung 1914 nach Köln. Danach war er Mitglied im Stadtrat von Köln und schließlich ab 1915 Oberbürgermeister von Koblenz.

Als Bürger- bzw. Oberbürgermeister war Clostermann 1912–1918 Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtages.[1]

Clostermanns Frau verstarb 1917 nach der Geburt ihres dritten gemeinsamen Kindes. Nur 14 Monate später erlag Clostermann am 11. Januar 1919 im Alter von 45 Jahren einem Krebsleiden. Er wurde auf dem Hauptfriedhof Koblenz in einem Ehrengrab bestattet.

Wirken als Koblenzer Oberbürgermeister

Am 1. Februar 1915 wählte ihn der Stadtrat von Koblenz zum Oberbürgermeister, Clostermann wurde am 3. März 1915 in das Amt eingeführt. Bis zu seinem frühen Tod 1919 führte er die Stadt durch die schwere Zeit des Ersten Weltkriegs. Verdienst bei den Koblenzern erwarb er sich in der Gestaltung der Kriegsbetriebe und in der Sicherung der Ernährung der Bevölkerung. Brennmaterial war sehr knapp geworden, der strenge Winter 1916/1917 blieb den Menschen als Steckrüben-Winter in schlimmer Erinnerung. Am Ende des Krieges kam es in vielen Städten zu Massenbewegungen. Clostermann gelang es in Koblenz, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten und mit dem Arbeiter- und Soldatenrat zusammenzuarbeiten. Am 12. Dezember 1918 besetzten amerikanische Truppen die Stadt.

Blick vom Ehrenbreitstein auf den Rhein und die Moselmündung am Deutschen Eck (1919), über der Festung weht die Flagge der USA.

Ehrungen

Nach ihm ist die Clostermannstraße in Köln-Mülheim benannt.

Literatur

  • Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): Geschichte der Stadt Koblenz (Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt):
    • Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit. Theiss, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-0876-X.
    • Band 2: Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart. Theiss, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1036-5.
  • Wolfgang Schütz, Bernd Weber (Hrsg.): Koblenzer Köpfe. Personen der Stadtgeschichte – Namensgeber für Straßen und Plätze. 2. überarb. u. erw. Aufl., Verlag für Anzeigenblätter GmbH, Mülheim-Kärlich 2005.
  • Max Bär: Aus der Geschichte der Stadt Koblenz. 1814–1914. Krabbensche Buchdruckerei, Koblenz 1922.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abgeordnete der Rheinischen Provinziallandtage 1888–1933 (nach Wohnorten). (PDF) Landschaftsverband Rheinland, abgerufen am 16. April 2016.

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Blick von Ehrenbreitstein 1919.jpg
Old Glory flies from Ehrenbreitstein fortress, where the Rhine and Mosel meet, Coblenz, Germany, 1919, View from Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
Clostermann.jpg
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Ehrengrab des Oberbürgermeisters Bernhard Clostermann und seiner Frau auf dem Hauptfriedhof Koblenz (segmentbogige Wand mit neuklassizistischen Figurenreliefs)
DEU Muelheim am Rhein COA.svg
Wappen der ehemaligen Stadt Mülheim am Rhein seit 1914 Stadtteil von Köln: „In Silber (Weiß) über blau gewelltem Schildfuß ein naturfarbener Kahn mit Pfahlmast; auf dessen Spitze eine rot-silbern-blaue Flagge (der rote Streifen als Wimpel in doppelter Länge); vorn ein rotgekleideter Schiffer mit blauer Hose und Hut, in seinen Händen eine ins Wasser reichende schwarze Schiffstake, auf dem erhöhten Hinterdeck wachsend ein steigender golden (gelb) gekrönter doppelschwänziger roter Löwe, in seinen Pranken eine schwarze Schiffstake haltend; im Oberwappen eine gezinnte dreitürmige Mauerkrone mit schwarzen Schießscharten und offenem Tor.“
Das Wappen entstammt einem Schöffensiegel aus dem Jahre 1575. Es erinnert an die Rheinschifffahrt sowie die Zugehörigkeit zum Herzogtum Berg (Löwe)