Bernd von Arnim (Politiker)

Bernd von Arnim

Johann Friedrich Bernd von Arnim (* 20. Mai 1850 auf Gut Criewen; † 15. Dezember 1939 ebenda) war ein preußischer Staats- und Landwirtschaftsminister (1906/10), Mitglied des Preußischen Herrenhauses (1906/18) sowie 1. Kurator der Familienstiftung von Arnim-Sperrenwalde.

Leben

Familie

Er entstammte einem märkischen Adelsgeschlecht von Arnim und war der Sohn des Gutsbesitzers Gustav von Arnim (1820–1904), Mitglied des Preußischen Herrenhauses, und dessen Ehefrau Klara, geborene von Prillwitz (1831–1883).[1]

Arnim heiratete am 5. Dezember 1877 in Brighton (England) Margarete Freiin von Arnim (* 9. Dezember 1859 in Berlin; † 2. Mai 1940 auf Gut Criewen). Sie war die Tochter des preußischen Kammerherrn und Wirklichen Geheimrats Harry von Arnim, Gutsbesitzer auf Güstow, Schlagenthin und anderen, und dessen Ehefrau Sophie Gräfin von Arnim aus dem Hause Boitzenburg. Das Ehepaar hatte fünf Kinder, darunter der spätere Generalmajor der Wehrmacht Harry von Arnim (1890–1941).[2]

Karriere

Arnim ging mit seinen Brüdern als Zögling auf die Ritterakademie Brandenburg auf der dortigen Dominsel.[3] Danach trat er 1867 in die Preußische Marine ein und wurde 1875 Leutnant zur See beim Torpedoversuchsdetachement der Kaiserlichen Marine in Kiel. 1876 zur Disposition gestellt, wechselte er zur Seewehr, wo er bis zum Jahr 1882 blieb und als Korvettenkapitän ausschied. Danach bewirtschaftete er das väterliche Gut Criewen.

Patronatsfriedhof in Criewen

1872 wurde er Vorsitzender der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. Von 1892 bis 1902 war er auch Mitglied im Ausschuss zur Untersuchung der Wasserverhältnisse in den der Überschwemmungsgefahr besonders ausgesetzten Flussgebieten. 1895 wurde er stellvertretendes Mitglied im Landeseisenbahnrat, 1896 Mitglied in der Direktion der uckermärkischen Ritterschaft, als Ritterschaftsrat, in Prenzlau und Mitglied in der Kommission zur landwirtschaftlichen Begutachtung des BGB. 1902 wurde er Mitglied des Preußischen Landesökonomiekollegiums. Schließlich war er von November 1906 bis Juni 1910 Landwirtschaftsminister.

Sein örtlicher Gutsbesitz umfasste vor der großen Wirtschaftskrise 1929/1930 für Rittergut Criewen 507 ha und für das Rittergut Densen 392 ha. Davon waren 160 ha Waldbesitz. Des Weiteren bestand ein mittelgroßer Landwirtschaftsbetrieb.[4]

Ehrungen

Die Arnimallee in Dahlem wurde 1908 nach ihm benannt. Außerdem war Arnim Ehrendoktor der Veterinärmedizin.

Sein Grab befindet sich auf dem Patronatsfriedhof in Criewen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1903. Der in Deutschland eingeborene Adel (Deutscher Uradel). Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. In: „Der Gotha“. 4. Auflage. Arnim, Gerswalde. Criewen. Justus Perthes, Gotha November 1902, S. 47–48 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 9. November 2022]).
  2. Reinhard Stumpf: Die Wehrmacht-Elite. Rang- und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933–1945. In: Militärgeschichtliche Studien. Harald Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1982, ISBN 3-7646-1815-9, S. 264.
  3. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Arnim, Johann Friedrich Bernd. Zögling-RA-No. 1219. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 267 (staatsbibliothek-berlin.de).
  4. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. 4. Auflage. Band VII: Regierungsbezirk Potsdam. Kreis Angermünde, Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher, Leipzig 1929, S. 7 (martin-opitz-bibliothek.de).

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Autor/Urheber: Doris Antony, Berlin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Patronatsfriedhof an der Kirche in Schwedt-Criewen, Brandenburg, Deutschland, von hinten links: Generalmajor a. D. Hans von Arnim (* 11. Februar 1855 in Criewen; † 21. Juli 1911 in Hannover); Marie von Arnim (* 8. Mai 1859 in Criewen; † 10. Mai 1935 in Criewen); Felicitas Joyce Freiin von Arnim (* 29. Juli 1899 in London; † 2. Juni 1916 in Bremen); Gräfin Sophie Adelheid von Arnim (* 21. August 1836 in Aachen; † 30. November 1918 in Criewen), geb. Gräfin von Arnim; Hans Bernd von Plessen (* 28. Januar 1904 in Potsdam; † 9. August 1932 in Berlin); Bernhard von Plessen (* 4. Oktober 1878 in Berlin; † 13. August 1927 in Berlin), Rittmeister a. D. im 1. Garde-Ulanen-Regiment; Elly von Plessen (* 19. Februar 1880 in Criewen; † 10. Mai 1934 in Berlin), geb. von Arnim; Mädy von Plessen (* 24. August 1918 in Berlin; † 22. Mai 1935 in Potsdam); sowie wie die beiden Platten vorne: Margarethe von Arnim (* 9. Dezember 1860 in Berlin; † 2. Mai 1940 in Berlin), geb. Freiin von Arnim; Bernd von Arnim (* 20. Mai 1850 in Criewen; † 15. Dezember 1939 in Criewen), Staatsminister.
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Johann Friedrich Bernd von Arnim-Criewen (1850–1939)