Berlin-Falkenhagener Feld

Falkenhagener Feld
Ortsteil von Berlin
Falkenhagener Feld auf der Karte von SpandauBerlinBrandenburgKladowGatowStaakenFalkenhagener FeldWilhelmstadtSpandauHaselhorstSiemensstadtHakenfelde
Falkenhagener Feld auf der Karte von Spandau
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Koordinaten52° 32′ 49″ N, 13° 10′ 40″ O
Fläche6,879 km²
Einwohner39.477 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte5739 Einwohner/km²
Postleitzahlen13583, 13589
Ortsteilnummer0508
BezirkSpandau
Falkenhagener Feld
Kreuzung Falkenseer Chaussee/Zeppelinstraße
St.-Markus-Kirche
Denkmal Großsiedlung Falkenhagener Feld, Falkenseer Chaussee 33

Das Falkenhagener Feld ist ein Ortsteil im Bezirk Spandau in Berlin, der als städtische Großsiedlung Ende des 20. Jahrhunderts entstand.

Geographie

Berlin-Falkenhagener Feld liegt im Naturraum der Zehdenick-Spandauer Havelniederung. Die Bebauung korrespondiert mit der Großsiedlung Heerstraße Nord im Ortsteil Staaken. Beide Siedlungen werden durch die Bahnstrecken der Lehrter Bahn und Hamburger Bahn voneinander getrennt.

Geschichte

Das Falkenhagener Feld war ursprünglich ein durch Schrebergärten und Landwirtschaft genutztes Areal und schließt sich westlich an die Spandauer Altstadt, den Kern des Ortsteils Spandau, an. Bedingt durch Wohnungsmangel im damaligen West-Berlin wurde 1962[1] begonnen, hier eine Großsiedlung zu errichten. Die letzten Bauten wurden in den 1990er Jahren fertiggestellt. In jüngster Zeit verschärfen sich die sozialen Probleme des Falkenhagener Feldes, das auch als Zuzugsort von Migranten türkischer und russischer Herkunft bevorzugt wird. Ein Quartiersmanagement ist vom Bezirk inzwischen in die Wege geleitet worden, um das soziale Umkippen zu verhindern.

Bevölkerung

JahrEinwohner
200734.792
201035.322
201135.742
201236.159
201336.436
201436.565
201537.024
JahrEinwohner
201637.760
201738.521
201838.691
201938.759
202038.667
202138.768
202239.477
Quelle: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Häuser entlang der Zeppelinstraße mit ihren vier Türmen an der Kreuzung Falkenseer Chaussee, 1923 bis 1927 von Richard Ermisch im expressionistischen Stil erbaut
  • St.-Markus-Kirche (römisch-katholisch), 1977 von Hermann Jünemann und Hans Schädel mit aluminiumverkleideter gerippter Kegelkuppel erbaut
  • Jeremia-Kirche (evangelisch), 1961–1963 erbaut, Architekt Bodo Fleischer
  • Zufluchtskirche (evangelisch), 1965–1967 erbaut, Architekt Bodo Fleischer
  • Friedhof In den Kisseln, flächenmäßig größter Friedhof Berlins
  • Spektegrünzug mit dem Großen Spektesee, Naherholungsgebiet an der südlichen Grenze des Falkenhagener Feldes

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Verkehr

Als Verbindung für den Individualverkehr von der Berliner Innenstadt steht in erster Linie die Falkenseer Chaussee zur Verfügung. Sie bildet die Hauptachse der Siedlung. Einst ein kleiner Sandweg, später eine normalbreite Straße, wurde sie Anfang der 1960er Jahre zu einer sechsspurigen Hauptstraße ausgebaut und bildet heute in westlicher Richtung eine der wichtigsten Verbindungen nach Falkensee im Land Brandenburg. Wichtige Zubringerstraßen sind zudem die Zeppelinstraße und eine neue Nordsüdpassage am dortigen Kiesteich, die in den 1990er Jahren entstand.

Das Falkenhagener Feld wird im ÖPNV ausschließlich durch Buslinien (u. a. die Linie M37) erschlossen.

Eine geplante Verlängerung der U-Bahn-Linie U7 bis Heerstraße Nord[3] ist im Koalitionsvertrag der Berliner Regierungsparteien von 2021 enthalten.[4]

Die Bötzowbahn der Havelländischen Eisenbahn quert das Falkenhagener Feld in Nord-Süd-Richtung. Der Personenverkehr wurde auf dieser Strecke im Jahr 1950 eingestellt.

Das Falkenhagener Feld befand sich bis zur Schließung des Flughafens Tegel in dessen Anflugschneise.

Bildung

Ein Schulzentrum befindet sich im Spektefeld mit Grundschule (Grundschule im Beerwinkel), zwei Gesamtschulen (Martin-Buber-Oberschule, B.-Traven-Oberschule) und Berufsschulen.

Gesundheit

An der nordwestlichen Ecke des Falkenhagener Feldes befindet sich das Evangelische Waldkrankenhaus. Ursprünglich für die Arbeiter der in den 1930er Jahren geplanten Großen Halle als Lager errichtet, wurde es ab 1945 zu einem Krankenhausbetrieb umgewandelt. 1947 gründete der Träger der evangelischen Krankenhausarbeit das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau. Die Baracken werden heute teilweise noch für Klinikzwecke genutzt, das Krankenhaus selbst ist in einem modernen Klinikgroßbau untergebracht.

Persönlichkeiten des Ortsteils

Siehe auch

Weblinks

Commons: Berlin-Falkenhagener Feld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 4. Mai (Jahr 1962) in Tagesfakten des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim DHM).
  2. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 5 - hj 2/22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2022. 3. Auflage. Potsdam März 2023, S. 25 (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF]).
  3. Machbarkeitsstudie des Senats priorisiert eine Verlängerung der U7 im Vergleich zu anderen Linien. In: Spandauer Volksblatt. 22. Februar 2021, abgerufen am 24. Januar 2022.
  4. Zukunftshauptstadt Berlin. In: Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. S. 57, abgerufen am 24. Januar 2022.

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Lage von Stadtteil xy (siehe Dateiname) in Berlin.
Spandau zeppelinstr.jpg
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Berlin-Falkenhagener Feld - Ermisch-Häuser in der Falkenseer Chaussee/Zeppelinstraße
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Berlin-Falkenhagener Feld - Kirche St. Markus
Am Bogen Falkenhagener Feld 2023-09-17 ama fec.JPG
Autor/Urheber: Monika Angela Arnold (=44penguins), Lizenz: CC BY-SA 2.5
Straße Am Bogen, von der Falkenseer Straße aus gesehen