Berkenbrück

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:52° 21′ N, 14° 9′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Oder-Spree
Amt:Odervorland
Höhe:42 m ü. NHN
Fläche:17,85 km²
Einwohner:1071 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:60 Einwohner je km²
Postleitzahl:15518
Vorwahl:033634
Kfz-Kennzeichen:LOS, BSK, EH, FW
Gemeindeschlüssel:12 0 67 040
Adresse der Amtsverwaltung:Bahnhofstraße 3
15518 Briesen (Mark)
Website:www.amt-odervorland.de
Bürgermeister:Mirko Nowitzki
Lage der Gemeinde Berkenbrück im Landkreis Oder-Spree
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Karte

Berkenbrück ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg (Deutschland).

Geografie

(c) Roland Totzauer, CC BY 3.0
Dorfkirche in Berkenbrück

Die Gemeinde liegt etwa 70 km südöstlich des Berliner Stadtzentrums, ca. 7 km östlich von Fürstenwalde/Spree und ca. 31 km von Frankfurt (Oder) entfernt. Sie liegt direkt an der Spree und ist vollständig von Waldgebieten umgeben.

Gemeindegliederung

Zu Berkenbrück gehören die Wohnplätze Haasenloos und Roter Krug.[2]

Geschichte

Erstmals wurde das Dorf 1285 als Byrkenbrucke[3] (Birkenbrücke) in einer Grenzurkunde der Gemarkung Fürstenwalde erwähnt. Das Fließ, das im 21. Jahrhundert Hauptgraben heißt, wurde mehrmals als Grenze der Gemarkung angeführt. An anderer Stelle wurde berichtet, dass durch Berkenbrück die alte Heer- und Handelsstraße (auch Frachtstraße genannt) von Berlin nach Frankfurt (Oder) führte. Wahrscheinlich führte diese alte Straße über eine Holzbrücke, welche die Ufer des Fließes miteinander verband. Allerdings gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, dass es eine solche aus Birkenholz bestehende Verbindung gab. Aus archäologischen Grabungen ist jedoch nachgewiesen, dass die Gemarkung bereits in der Steinzeit besiedelt war. Weitere Funde konnten in die Bronzezeit datiert werden.

Im Dreißigjährigen Krieg fiel der Ort wüst; die Überlebenden flohen ins Oderbruch. Erst nach mehreren Jahren siedelten erneut Bauern im Ort. Sie errichteten 1728 die Dorfkirche. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Schreibweise des Ortsnamens mehrfach. Seit 1775 heißt der Ort, so wie heute üblich, Berkenbrück. Am 22. Oktober 1842 passierte der erste Zug Berlin–Frankfurt (Oder) Berkenbrück mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h. 1859 bekam Berkenbrück ein Bahnhofsgebäude und damit einen Haltepunkt. 1909 gründete sich eine Freiwillige Feuerwehr. Zehn Jahre später erhielt Berkenbrück den Anschluss an das elektrische Stromnetz. Der Ort erlebte einen bescheidenen Aufschwung.

1932 zog der Schriftsteller Hans Fallada nach Berkenbrück (Ortsteil Roter Krug) ins heute so genannte Falladahaus, wurde 1933 denunziert, verhaftet und wieder freigelassen und zog nach Carwitz. Die Autobahn Berlin–Frankfurt (Oder) wurde 1937 eröffnet. Die an Berkenbrück vorbeiführende Strecke bildet im 21. Jahrhundert eine der Hauptverkehrsadern im Transitverkehr zwischen West- und Osteuropa. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort mehrfach durch Bomben getroffen. Die SS unterhielt im Ort ein Erholungsheim. Flüchtlinge zogen nach der Schlacht um die Seelower Höhen auch nach Berkenbrück. Am 24./25. April 1945 endete der Krieg im Ort mit der Besetzung durch die Rote Armee.

In der Zeit der DDR entstanden im Ort einige Ferienlager. Durch die Nähe zu Berlin und Frankfurt (Oder) wurde der Ort auch für Wochenendtouristen interessant. Nach der Wende entstanden zahlreiche Neubauten, durch die die Einwohneranzahl anstieg.

Berkenbrück gehörte seit 1817 zum Kreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1. August 1951 zum Kreis Fürstenwalde[4](ab 1952 im DDR-Bezirk Bezirk Frankfurt). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
18750417
18900481
19100597
19250806
19330884
19391 033
JahrEinwohner
19460882
19500972
19641 032
19711 042
19810966
19850917
JahrEinwohner
19900807
19950922
20000978
20051 017
20101 003
20150998
JahrEinwohner
20201 040
20211 051
20221 058
20231 073
20241 071

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022[8]

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Berkenbrück besteht entsprechend der Einwohnerzahl der Gemeinde[9] aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 75,0 % zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / WählergruppeStimmenanteil
2019[11]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
Berkenbrücker-Bürger-Forum80,6 %856,9 %6
Stark für Berkenbrück43,1 %4
Einzelbewerber Mirko Nowitzki14,0 %1
SPD03,8 %
CDU01,6 %
Insgesamt100 %9100 %10

Bei der Wahl 2019 entfielen auf den Einzelbewerber Nowitzki zwei Sitze, von denen einer unbesetzt blieb.

Bürgermeister

  • 1998–2008: Wolfgang Stephan (SPD)[12]
  • 2008–2014: Joachim Köhn[13]
  • 2014–2023: Andy Brümmer (Berkenbrücker-Bürger-Forum)[14]
  • seit 2023: Mirko Nowitzki (parteilos)

Brümmer wurde bei der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 64,9 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[15] Er trat im März 2023 von seinem Amt zurück.[16]

Nowitzki wurde am 28. März 2023 von der Gemeindevertretung zu seinem Nachfolger gewählt.[16] Bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit 50,9 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[17] Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.[18]


Sehenswürdigkeiten

Bürgerhaus in Berkenbrück

In der Liste der Baudenkmale in Berkenbrück und in der Liste der Bodendenkmale in Berkenbrück stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Die Dorfkirche Berkenbrück entstand im Jahr 1832 im Rundbogenstil der Schinkelschule. Die Kirchenausstattung stammt aus der Bauzeit.
  • Vom Herbst 1932 bis zum Frühjahr 1933 wohnte Hans Fallada in einem Haus am Roten Krug 12, dem sogenannten Falladahaus.
  • Am 13. April 1875 starb der Rittmeister Friedrich Wilhelm Freiherr von Willisen von den Fürstenwalder Ulanen bei einem Sturz mit seinem Pferd in der Nähe des Bahnübergangs im Königsgestell (Eisenbahnbrücke nach Berkenbrück). Seine Offizierskameraden errichteten an der Unglücksstelle am Gründonnerstag 1876 zum ehrenden Andenken ein Denkmal.[19]

Verkehr

Durch Berkenbrück führt die Landesstraße L 38 von Fürstenwalde nach Treplin an der Bundesstraße 5. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Fürstenwalde-Ost an der A 12.

Der Bahnhof Berkenbrück an der Bahnlinie Berlin–Frankfurt (Oder) wird von der Regionalexpresslinie RE 1 Magdeburg–Berlin–Frankfurt (Oder) bedient.

Durch die Gemeinde führt auf einer Länge von 3,3 km der Europawanderweg. Auch der Spree-Radweg durchquert Berkenbrück.

Persönlichkeiten

Commons: Berkenbrück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2024 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg@1@2Vorlage:Toter Link/service.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. 725 Jahre – Urkundliche Ersterwähnung von Berkenbrück, Webseite von Berkenbrück, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern (Statistisches Bundesamt Wiesbaden 1994, S. 48) Digitalisat
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 14–17
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  8. Bevölkerungsfortschreibung auf Basis Zensus 2022
  9. Gesetz über die Kommunalwahlen im Land Brandenburg. § 6. In: bravors.brandenburg.de. Abgerufen am 12. Juni 2025.
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  12. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oder-Spree (Memento desOriginals vom 12. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  13. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28. September 2008. Bürgermeisterwahlen, S. 10
  14. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014 (Memento desOriginals vom 10. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  16. a b Andy Brümmer überraschend zurückgetreten – wer ist sein Nachfolger? In: Märkische Oderzeitung. 12. April 2023, abgerufen am 12. Juni 2025.
  17. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
  18. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  19. Hans-Joachim Notroff: Fürstenwalder Heimatgeschichten – Über die Fürstenwalder Ulanen, Heft 2/2005, herausgegeben vom Freundeskreis Museum im Fürstenwalder Kulturverein e. V., S. 12

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