Bergouey

Bergouey
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Landes (40)
ArrondissementDax
KantonCoteau de Chalosse
GemeindeverbandTerres de Chalosse
Koordinaten43° 40′ N, 0° 43′ W
Höhe47–122 m
Fläche4,39 km²
Einwohner105 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte24 Einw./km²
Postleitzahl40250
INSEE-Code

Pfarrkirche Saint-André

Bergouey ist eine französische Gemeinde mit 105 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Dax und zum Kanton Coteau de Chalosse (bis 2015: Kanton Mugron).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Vergoei.[1] Sein Ursprung ist unbekannt.[2]

Die Einwohner werden Bergoueyais und Bergoueyaises genannt.[3]

Geographie

Bergouey liegt ca. 30 km östlich von Dax im Landstrich der Chalosse der historischen Provinz Gascogne am südlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Bergouey von den Nachbargemeinden:

Maylis
CaupenneKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtSaint-Cricq-Chalosse
Gaujacq
Brassempouy

Bergouey liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Einer seiner Nebenflüsse, der Louts, durchquert zusammen mit seinem Zufluss, dem Ruisseau de la Tuilerie, das Gebiet der Gemeinde.[4]

Geschichte

Das Gebiet ist seit der Urgeschichte bevölkert, wie der Fund eines behauenen Feuersteins und von Äxten aus Bronze belegt. Die erstmalige Erwähnung von Bergouey in den Aufzeichnungen erfolgte im Mittelalter. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde im Livre rouge der Kathedrale von Dax die Pfarrkirche in der Form Sanctus Andreas de Bergui erwähnt. Die Gemeinde stand unter der Grundherrschaft der Familie Lataulade. Bis 1979 führte eine jährliche Prozession am ersten Sonntag im September zur Quelle Saint-Leu. Heutzutage übt hingegen die Quelle Massey, deren Wasser eine Heilkraft bei Hautkrankheiten nachgesagt wird, eine Anziehung auf Einheimische und Touristen.[2][5][6]

Einwohnerentwicklung

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 310. In der Folgezeit setzte eine lange Phase des Bevölkerungsrückstands ein, die heute noch andauert, und bei dem die Größe der Gemeinde bei mehreren kurzen Erholungsphasen auf unter 100 Einwohner sank.

Jahr196219681975198219901999200620102019
Einwohner12813312611811111011498105
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2010[8]

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Saint-André

Die dem Apostel Andreas geweihte Kirche wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet. Sie besitzt eine halbrunde Apsis aus kleinen Bruchsteinen und ihre schmalen Fenster haben Stürze aus Monolithen. Das Langhaus ist aus regelmäßigem mittleren Mauerwerksverband und wird von einem Seitenschiff an der Nordseite flankiert. Um es zu erweitern, wurde im 18. Jahrhundert das Erdgeschoss des angrenzenden viereckigen Glockenturm in westlichen Teil der Kirche zum Langhaus geöffnet.[5]

Die Besonderheiten der Kirche befinden sich in ihrer Ausstattung, darunter ein Tabernakel und ein Altarretabel aus dem 18. Jahrhundert sowie eine Lampe mit dem Ewigen Licht und ein Vortragekreuz aus dem 19. Jahrhundert, die seit dem 1. September 1986 als Monuments historiques klassifiziert sind.[9]

Das Retabel wird durch zwei kannelierte Pilaster und zwei kannelierte und mit Pflanzenornamenten verzierten Säulen strukturiert. Sie rahmen das zentrale Gemälde ein, das die Kreuzigungsszene zeigt. Der Schutzpatron der Kirche, der heilige Andreas, ist zur Rechten von Jesus Christus zu sehen, während Maria und Johannes der Täufer vom Künstler zu seiner Linken platziert wurde. Der Apostel Andreas, der leicht an seinem traditionellen Attribut, dem Andreaskreuz, zu erkennen ist, erscheint auch als große Statue im Retabel links vom zentralen Gemälde. Der Tabernakel ruht auf einen Altar in gewölbter Form. Auf seiner Tür wird in einem Relief Jesus als Ecce homo dargestellt. Darüber erhebt sich ein Kruzifix, das von zwei Statuetten begleitet wird. Links von der Tür wird erneut der heilige Andreas mit seinem Kreuz gezeigt, auf der rechten Seite und als große Statue der heilige Lupus von Sens, zu erkennen an seinem Krummstab und seinem traditionellen Attribut, dem Wolf. Er ist der zweite Schutzpatron der Kirche, und seine Verehrung war besonders in Bergouey lebendig. Bis vor rund hundert Jahren führte an jedem 1. September eine Prozession zu einem ihm gewidmeten Brunnen unweit der Kirche.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Land- und Forstwirtschaft sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[10]
Gesamt = 15

Sport und Freizeit

Ein leichter Rundweg mit einer Länge von 6,4 km führt ohne Höhenunterschied durch das Gebiet der Gemeinde.[11]

Verkehr

Bergouey ist erreichbar über die Routes départementales 2 und 102.

Weblinks

Commons: Bergouey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bergouey (französisch) Gasconha.com. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  2. a b Bergouey (französisch) Conseil régional d’Aquitaine. Archiviert vom Original am 1. Juli 2017. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  3. Landes (französisch) habitants.fr. Abgerufen am 16. Januar 2018.
  4. Ma commune : Bergouey (französisch) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 16. Januar 2018.
  5. a b c BERGOUEY. Église Saint-André (französisch) Comité d’études pour l’Histoire et l’Art de la Gascogne (CEHAG) und Amis des églises Anciennes des Landes (AEAL). Abgerufen am 13. Dezember 2018.
  6. Bergouey (französisch) fontainesdeslandes.fr. Abgerufen am 13. Dezember 2018.
  7. Notice Communale Bergouey (französisch) EHESS. Abgerufen am 16. Januar 2018.
  8. Populations légales 2015 Commune de Bergouey (40038) (französisch) INSEE. Abgerufen am 16. Januar 2018.
  9. Mobilier (französisch) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 25. Januar 2018.
  10. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Bergouey (40038) (französisch) INSEE. Abgerufen am 19. Januar 2018.
  11. Et si la Chalosse m'était contée ! (französisch, PDF) Comité Départemental du Tourisme des Landes. Abgerufen am 5. Januar 2018.

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