Benjamin Schmolck

Benjamin Schmolck (Stich von Tobias Gabriel Beck)

Benjamin Schmolck (Schmolke) (* 21. Dezember 1672 in Brauchitschdorf im Herzogtum Liegnitz; † 12. Februar 1737 in Schweidnitz) war ein deutscher Kirchenliederdichter des Barock.

Leben

Benjamin Schmolck, Sohn des Pastors Martin Schmolck, besuchte das Gymnasium in Liegnitz und wurde 1693 an der Theologischen Fakultät in Leipzig immatrikuliert. In dieser Zeit begann er dichterisch hervorzutreten und erhielt bereits als Student den Titel eines kaiserlichen Poeta laureatus.[1] Nach Abschluss des Studiums 1697 half er seinem Vater in Brauchitschdorf, bis er 1702 als Diaconus an die Schweidnitzer Friedenskirche berufen wurde. Hier verbrachte er den Rest seines Lebens, seit 1714 als Hauptpastor und Oberhofprediger. Zugleich lehrte er an der Gnadenschule, wo der Lyriker Johann Christian Günther zu seinen Schülern gehörte. Wegen seiner dichterischen Nähe zu dem berühmten norddeutschen Prediger wurde Schmolck auch der „schlesische Rist“ genannt.

Der von ihm gedichtete Kantaten-Jahrgang Das Saiten-Spiel des Hertzens erschien in mehrfachen Auflagen und wurde von verschiedenen Komponisten vertont, darunter Georg Philipp Telemann, Gottfried Heinrich Stölzel und Johann Friedrich Fasch. Schmolck dichtete insgesamt 1183 Lieder, von denen einige heute noch gesungen werden, so z. B. Tut mir auf die schöne Pforte (EG 166), Jesus soll die Losung sein (EG 62), Schmückt das Fest mit Maien (EG 135), Liebster Jesu, wir sind hier, deinem Worte nachzuleben (EG 206) und Herr, höre, Herr, erhöre (EG 423). Seine Erbauungs- und Gebetbücher sind weit verbreitet und wurden immer wieder aufgelegt. Theologisch sind sie der lutherischen Orthodoxie zuzuordnen.

Gedenktag

11. Februar im Evangelischen Namenkalender.[2]

Werke

  • Der Lustige Sabbath/ Jn der Stille Zu Zion Mit Heiligen Liedern gefeyert/ Nebst einem Anhange Täglicher Morgen- und Abend- Kirch- Beicht- Buß- und Abendmahls-Andachten. Liebig; Reimann, Jauer; Schweidnitz 1712 (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
  • Das Saiten-Spiel des Hertzens, Am Tage des Herrn, Oder Sonn- und Fest-tägliche Cantaten : Nebst einigen andern Liedern. Breßlau/Liegnitz 1720.
  • Der vor seinem Gott Bußfertig-erscheinende Sünder, wie er sich wenn er an Jesu Gnadentafel als ein würdiger Gast erscheinen will, so wohl zur Beichte, als zum Gebrauch des heiligen Abendmahls, vorbereiten soll, oder auserlesene Buß- Beicht- und Communionandachten, welche beygefüget Die sieben Bußpsalmen, nebst den Gott-geheiligten alltäglichen Morgen und Abendandachten, Zwickau 1730.
  • Sämtliche Trost- und Geistreiche Schrifften, Auf Vielfältiges Begehren besonderer Liebhaber derselben Also bequem zusammen gesammlet, Und mit einer Vorrede von des Herrn Auctoris Leben und Schrifften, Tübingen 1740.
  • Gott-geheiligte Morgen- und Abend-Andachten. Samt dessen Lebens-Beschreibung zum Druck befördert durch Friedrich Roth-Scholtzen; nunmehro aber mit einer neuen Vorrede und erbaulichen Wetter-Gebeten vermehrt, Nürnberg 1754.

Literatur (Auswahl)

Werk- und Literaturverzeichnis

  • Gerhard Dünnhaupt: Benjamin Schmolck. In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 5. Hiersemann, Stuttgart 1991, ISBN 3-7772-9133-1, S. 3661–3685.

Weblinks

Commons: Benjamin Schmolck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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Benjamin Schmolck, Kirchenliedautor, 1672–1737