Beimesser

Tantō mit Kogatana-Beimesser (ganz links mit schwarzem Griff in der Scheide steckend)

Als Beimesser bezeichnet man ein kleines Messer, das neben verschiedenen, hauptsächlich größeren Jagdmessern wie Hirschfänger und Praxen, verwendet wird. Oft ist auf den Scheiden eine kleinere zweite Scheide, die so genannte „Beischeide“ angebracht.[1] Das Beimesser wird meist für „filigranere“ Arbeiten wie Häuten, Zerwirken oder Ähnliches benutzt, wie zum Beispiel beim Waidbesteck.

Bei dem im Dreißigjährigen Krieg oft benutzten Katzbalger diente die Beischeide oft zur Aufnahme des Essbestecks (Gabel und Messer).[2]

Auch in Verbindung mit japanischen Schwertern (Katana, Wakizashi) und Messern (Tantō) sind Beimesser bekannt. Oft wird hier der Begriff Kozuka verwendet, tatsächlich bezeichnet das Wort aber nur den oft kunstvoll gestalteten Griff des Beimessers. Das eigentliche Messer wird als Kogatana (小刀, wörtlich: „kleines Schwert“/Katana) bezeichnet. Auch das Kōgai (jap. 笄), die sogenannte Schwertnadel, kam im feudalen Japan zusammen mit dem Kozuka als Beimesser zum Einsatz. Dazu dienten meist Öffnungen im Tsuba (dem Stichblatt) des Schwertes, teilweise auch seitlich an der Saya (Schwertscheide) angebrachte Taschen.

Das aus Nepal stammende Khukuri ist ebenfalls oft mit zwei Beimessen ausgestattet. Das Karda und das Chakmak werden als kleines Allzweckmesser bzw. als Schärfwerkzeug verwendet. Die beiden Messer stecken in zwei Taschen auf der Rückseite der hölzernen, lederbezogenen Scheide.[3]

Einzelnachweise

  1. beimesser. In: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Abgerufen am 12. April 2024.
  2. Gerhard Seifert, Fachwörter der Blankwaffenkunde: dt. Abc der europäischen blanken Trutzwaffen; (Hieb-, Stoß-, Schlag- und Handwurfwaffen). Verlag Seifert, 1981.
  3. Khukuri House Handicraft Industry. Offizieller Ausstatter der britischen Gurkha Truppen. Abgerufen am 6. Mai 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Tanto Kunimitsu MOD.jpg
Autor/Urheber: Sano Art properties, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Tantō mit Signatur (mei – am Erl der Klinge) von Shintōgo Kunimitsu. Komplette Koshirae (Befestigungen) im Aikuchi-Stil und blanke Klinge. Kamakura-Zeit, 14. Jahrhundert.
Yari tanto.JPG
Autor/Urheber: Samuraiantiqueworld, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Antique Japanese Edo period yari tanto, a spear yari mounted as a tanto, this yari tanto is mounted in a koshirae, there is a small utility knife kogatana with an intricate woven gold metal handle kozuka and a small 2 piece utility tool kogai.
Kukri, karda & chakmak.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
1700 Waidbesteck anagoria noBG.jpg
Autor/Urheber: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Anagoria, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Waidbesteck, bestehend aus Waidblatt mit Scheide, Messer, Gabel und Feile; 1700; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Kogatana and kogai noBG.jpg
Autor/Urheber: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Worldantiques, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Antique Japanese kogatana and kogai.
Giappone, elsa tsuba per spada, xvi-xix secolo, 02 dragi tra nubi.jpg
Autor/Urheber: Sailko, Lizenz: CC BY 3.0
Art of Japan in the Indianapolis Museum of Art