Beausoleil

Beausoleil
Bèusoulèu
StaatFrankreich
RegionProvence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.)Alpes-Maritimes (06)
ArrondissementNizza
GemeindeverbandRiviera Française
Koordinaten43° 45′ N, 7° 25′ O
Höhe40–621 m
Fläche2,79 km²
Einwohner13.153 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte4.714 Einw./km²
Postleitzahl06240
INSEE-Code
Websitewww.villedebeausoleil.fr
(c) otterboris, CC BY 3.0

Blick von Beausoleil auf Monaco

Beausoleil (nissart-okzitanisch: Bèusoulèu) ist eine französische Gemeinde mit 13.153 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Alpes-Maritimes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Nizza und zum Gemeindeverband Riviera Française.

Geografie

Die Gemeinde Beausoleil liegt nahe der Côte d’Azur und grenzt unmittelbar nordwestlich an das Fürstentum Monaco, wobei die Siedlungsgebiete auf fast 2,5 Kilometer Länge ineinander übergehen. Teilweise gehören Häuser auf einer Straßenseite zu Beausoleil, auf der gegenüberliegenden zu Monaco. Das Gemeindegebiet zieht sich in Richtung Nordwesten die Ausläufer der französischen Seealpen hinauf. Die Lage oberhalb Monacos bietet zahlreiche Aussichtspunkte wie den 291 m hohen Mont des Mules. Ganz im Norden der Gemeinde verläuft die Autoroute A8.

Nachbargemeinden sind im Norden Peille, im Nordosten Roquebrune-Cap-Martin, im Osten und Süden die monegassischen Stadtbezirke Jardin Exotique, Les Moneghetti, Ravin de Sainte-Dévote, Monte-Carlo und La Rousse sowie im Westen an das französische La Turbie.

Geschichte

Die Gemeinde Beausoleil wurde 1904 durch Auslagerung aus dem Gemeindegebiet von La Turbie gegründet. Die Neuorganisation war wegen der enormen Bautätigkeit und den schnell steigenden Einwohnerzahlen an der Grenze zum Fürstentum Monaco notwendig geworden. Die neue Gemeinde sollte ursprünglich den Namen Monte-Carlo-Supérior erhalten. Nach Protesten durch das Fürstenhaus wurde der Name Beausoleil gewählt, um Touristen anzusprechen (beau ‚schön‘, soleil ‚Sonne‘).

Das starke Wachstum der neuen Gemeinde war vor allem auf die Entwicklung des Tourismus und des Glücksspiels in Monte Carlo zurückzuführen. Dort wurden viele Arbeitsplätze geschaffen, was Einwanderer aus Italien und der ländlichen Umgebung anzog.

Die Bausubstanz weist nahe der Grenze zum Fürstentum einige Gebäude der Belle Époque auf. Auf den Berghängen finden sich zahlreiche Villen.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Mit 13.153 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) gehört Beausoleil zu den 20 größten Gemeinden des Départements Alpes-Maritimes. Nachdem die Einwohnerzahl nach der Gründung der Gemeinde 1904 bis zum Beginn der 1920er Jahre auf über 8000 stieg, wurde danach ein weiteres Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner12.83314.14412.20811.66412.32612.77514.07813.576

Im Jahr 2009 wurde mit 14194 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[2] und INSEE[3].

Sehenswürdigkeiten

  • Mont des Mules, ein langgestrecktes Kalksteinplateau mit Blick auf das Fürstentum Monaco mit Überresten von Trockenmauern einer ligurischen Siedlung, als Monument historique ‚historisches Denkmal‘ eingestuft[4]
  • Riviera Palace, zwischen 1898 und 1902 nach Plänen des Architekten Georges Chedanne errichtet, heute Wohnhaus, seit 1989 Monument historique[5]
  • Sanctuaire Saint-Joseph, zwischen 1913 und 1930 in neuromanischem Stil erbaute Kirche mit sehenswerten Glasfenstern der Glasmalerei Mauméjean[6]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Beausoleil

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Haupterwerbsquelle der Einwohner ist der Tourismus mit zahlreichen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen mit den dazugehörigen Gaststättenbetrieben. In der Gemeinde sind darüber hinaus 170 Einzelhandelsunternehmen ansässig.[7]

Durch die Stadt Beausoleil führt die Fernstraße D 6007 von Nizza nach Menton. Unmittelbar nördlich besteht ein Anschluss an die Autoroute A 8 von Aix-en-Provence nach Italien. Der nahegelegene Bahnhof in Roquebrune-Cap-Martin liegt an der Bahnstrecke Marseille–Ventimiglia.

Städtepartnerschaft

Seit 1995 besteht eine Partnerschaft mit der oberitalienischen Stadt Alba.

Persönlichkeiten

  • Guillaume Apollinaire (1880–1918), französischer Autor, lebte zeitweise im Ortsteil Carnier
  • Renée Saint-Cyr (1904–2004), französische Schauspielerin, in Beausoleil geboren
  • Léo Ferré (1916–1993), französischer Chansonnier, lebte während des Zweiten Weltkriegs in Beausoleil
  • Roger Albin (1920–2001), Violoncellist, Dirigent und Komponist, in Beausoleil geboren
  • Armand Gatti (1924–2017), französischer Schriftsteller, Theater- und Filmregisseur, in Beausoleil aufgewachsen
  • Ange Mancini (* 1944), französischer Politiker, in Beausoleil geboren
  • Daniel Ducruet (* 1964), von 1995 bis 1996 der Ehemann von Stéphanie von Monaco, in Beausoleil geboren

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes des Alpes-Maritimes. Flohic Editions, Band 1, Paris 2000, ISBN 2-84234-071-X, S. 131–139.

Belege

  1. villedebeausoleil.fr
  2. Beausoleil auf annuaire-mairie
  3. Beausoleil auf INSEE
  4. Eintrag Nr. PA00080665 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Eintrag Nr. PA00080928 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Le sanctuaire Saint-Joseph. In: beausoleil-tourisme.com. Abgerufen am 10. Dezember 2016 (französisch).
  7. Einzelhandelsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)

Weblinks

Commons: Beausoleil – Sammlung von Bildern

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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Clocher beausoleil.jpg
Le clocher de l'église St Joseph
Beausoleil, ancien hôtel Riviera Palace.jpg
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Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) eingetragen. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00080928 Wikidata-logo.svg.
Blason ville fr Beausoleil 06.svg
Autor/Urheber: Chatsam, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Blason de la commune de Beausoleil : D’azur à l‘olivier d’argent terrassé d’or accompagné d’un soleil du même mouvant de l’angle senestre du chef et d’une étoile aussi d’or au canton dextre du chef.
MONACO, JULY 2013. - panoramio.jpg
(c) otterboris, CC BY 3.0
MONACO, JULY 2013.