Bastian Steger

Bastian Steger Tischtennisspieler
Bastian Steger
Vorhandstudie Bastian Steger
Nation:Deutschland Deutschland
Geburtsdatum:19. März 1981 (43 Jahre)
Geburtsort:Oberviechtach
Spielhand:Rechtshänder
Spielweise:Shakehand
Aktueller Weltranglistenplatz:478 (Februar 2023) Vorlage:Infobox Tischtennisspieler/Wartung/Lokaler Wert
Bester Weltranglistenplatz:18 (Sep.+Okt. 2014)
Vereine als Aktive(r):
1990DeutschlandASV Fronberg
DeutschlandTSV Kareth-Lappersdorf
–2000Deutschland DJK SB Regensburg
2000–2006Deutschland Borussia Düsseldorf
2006–2010Deutschland TTC Frickenhausen
2010–2014Deutschland 1. FC Saarbrücken
2014–2019Deutschland SV Werder Bremen[1]
2019–Deutschland TSV Bad Königshofen
Letzte Aktualisierung der Infobox: 13. Februar 2023

Bastian Steger (* 19. März 1981 in Oberviechtach) ist ein deutscher Tischtennisspieler. Ab der Saison 2014/15 spielte er für den Tischtennisbundesligisten SV Werder Bremen. Zur Saison 2019/20 wechselte er zum TSV Bad Königshofen. Der rechtshändige Angriffsspieler spielt im Shakehand-Stil. Sein Spezialschlag ist der Rückhand-Topspin. Er bestritt 67 Länderspiele.[2]

Jugend

Mit sieben Jahren kam Bastian Steger unter Anleitung seines Vaters zum Tischtennis. 1990 wurde er Sieger der Breitensportveranstaltung mini-Meisterschaften. Danach widmete er sich intensiver dem Tischtennissport, setzte aber die Priorität auf eine solide Schulausbildung. Es folgten mehrere Siege bei Schüler- und Jugendveranstaltungen des Landes Bayern. 1995 wurde er zusammen mit Daniel Demleitner Deutscher Meister der Schüler im Doppel. Im Einzel erreichte er bei den Junioren 1999 das Endspiel.

Etablierung in der Weltspitze

Zur Saison 2000/01 wechselte Steger zu Borussia Düsseldorf in die 1. Bundesliga, im September 2001 rückte er erstmals in die Top 100 der Weltrangliste vor. 2002 nahm er zum ersten Mal an einer Europameisterschaft teil und gewann mit der Mannschaft Silber, genau wie im Jahr darauf, in dem er außerdem seine erste Weltmeisterschaft spielte und mit Borussia Düsseldorf deutscher Meister wurde. Bei der WM 2005 kam er bereits unter die letzten 32 und gewann 2006 im Team Bronze. In diesem Jahr folgte zudem sein Wechsel zum Bundesligisten TTC Frickenhausen, mit dem er in der Saison 2006/07 auf Anhieb Meister wurde. Von 2007 bis 2009 war er an Deutschlands ersten drei Europameistertiteln beteiligt, 2010 folgten seine erste Europe Top 12-Teilnahme, die er mit dem 9. Platz abschloss, und die Silbermedaille mit der Mannschaft bei der Weltmeisterschaft. Zur Saison 2010/11 wechselte er innerhalb der Bundesliga zum 1. FC Saarbrücken.

Mit dem Einzug ins Finale der Pro Tour Finals in Korea 2010 erlebte Bastian Steger seinen bisherigen Karrierehöhepunkt. Nur im Finale musste er sich Jun Mizutani aus Japan geschlagen geben, nachdem er zuvor Teamkollege Dimitrij Ovtcharov und den ehemaligen Olympiasieger Ryu Seung-min aus dem Turnier geworfen hatte. Durch die Finalteilnahme kletterte Bastian Steger im Januar 2011 auf den 22. Rang der Weltrangliste, bei der EM im selben Jahr gewann er mit dem Team seine vierte Goldmedaille.

Am 6. März 2011 gelang ihm ein zweifacher Triumph bei der deutschen Meisterschaft in Bamberg: Nach seinem Doppelsieg mit Partner Lars Hielscher konnte er im Finale des Herren-Einzels Dimitrij Ovtcharov besiegen; beide Finalspiele wurden erst im siebten Satz entschieden. Im März 2012 konnte er in Abwesenheit des deutschen Rekordmeisters Timo Boll seinen Titel verteidigen. Im Finalspiel wies er erneut Dimitrij Ovtcharov in einem Sieben-Satz-Match in die Schranken.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London erreichte er mit der deutschen Nationalmannschaft nach Siegen über Schweden und Österreich das Halbfinale, das mit 1:3 gegen China verloren ging. Steger verlor dabei sowohl im Doppel als auch das entscheidende dritte Einzel. Im Spiel um Bronze besiegte die deutsche Mannschaft Hongkong mit 3:1. Außerdem gab es in diesem Jahr erneut Silber bei der Team-WM. Bei den Europameisterschaften 2012 und 2013 kam Steger im Einzel jeweils in das Halbfinale und gewann damit die Bronzemedaille. 2013 unterlag er dabei dem Teamkollegen und späteren Sieger Dimitrij Ovtcharov mit 2:4. Zudem gehörte er zur Mannschaft, die den Titel gewann, wurde aber nicht eingesetzt.

Zur Saison 2014/15 wechselte er zu Werder Bremen. Im September und Oktober 2014 erreichte er mit Platz 18 in der Weltrangliste seine bisher beste Platzierung, nahm in diesem Jahr aber an den Team-Welt- und Europameisterschaften nicht teil. Seine gute Platzierung ermöglichte ihm dafür die Teilnahme am Europe Top 16 Anfang 2015, wo er allerdings mit drei Niederlagen in der Gruppenphase ausschied. Bei der WM 2015 schied er in der Runde der letzten 64 aus, sodass er in diesem Jahr in der Weltrangliste wieder zurückfiel und nicht für die Europameisterschaft nominiert wurde. In den folgenden Monaten verbesserte er sich allerdings wieder, erreichte 2016 beim Europe Top 16 Platz 8 und nahm erfolgreich an der Qualifikation für die Olympischen Spiele teil, bei denen er, wie schon 2012, im Team zum Einsatz kam und mit Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll Bronze gewann. Sein Abschneiden beim Europe Top 16, bei dem Timo Boll gefehlt hatte, ermöglichte ihm seine erste Teilnahme am World Cup. Dort erreichte er das Achtelfinale, vergab gegen Simon Gauzy aber im sechsten Satz drei und im siebten Satz noch einmal zwei Matchbälle und verlor mit 3:4.[3] Durch seinen Verzicht auf die Teilnahme an der EM 2016[4] war er bei drei Europameisterschaften in Folge nicht vertreten, obwohl er jeweils zu den vier in der Weltrangliste am besten platzierten Deutschen gehört hatte. Bei der Team-WM 2018 gewann er mit der deutschen Mannschaft wieder Silber, obwohl Boll, Ovtcharov und Franziska wegen Verletzungsproblemen nur eingeschränkt zur Verfügung standen.[5]

2022 während der Europameisterschaft wurde er vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB offiziell aus der Nationalmannschaft verabschiedet.[2]

Steger war Sportsoldat und gehörte als Stabsunteroffizier zur Sportfördergruppe Mainz.

Spielstil

Steger ist wie fast alle Topakteure Angriffsspieler. Die Besonderheit bei Stegers Spiel besteht jedoch darin, dass er beidseitig stark agiert und sich so nicht nur auf seine Vorhand verlässt. Er kann dabei auf einen guten Rücktopspin sowie -konter zurückgreifen. Das erlaubt ihm auch eine nahezu neutrale Stellung am Tisch, da er seine Rückhand nicht fortwährend umlaufen muss.

Auszeichnungen

Größte Erfolge

Einzel

Doppel

  • Deutscher Meister: 2003, 2006, 2011, 2012, 2014
  • DTTB-TOP-12: Sieger 2003
  • Brasil Open: Sieger 2011
  • Korea Open: Sieger 2010
  • Slovenian Open: Silber 2010
  • Polish Open: Silber 2009
  • Australian Open: Bronze 2007
  • Japan Open: Silber 2002
  • Italian Open: Silber 2002

Mannschaft

Turnierergebnisse

[6]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
GEREuropameisterschaft2013SchwechatAUTHalbfinaleLetzte 16
GEREuropameisterschaft2012HerningDENHalbfinale
GEREuropameisterschaft2011Gdańsk-SopotPOLViertelfinale1
GEREuropameisterschaft2009StuttgartGER1
GEREuropameisterschaft2008St. PetersburgRUSletzte 161
GEREuropameisterschaft2007BelgradSRBletzte 161
GEREuropameisterschaft2003CourmayeurITA2
GEREuropameisterschaft2002ZagrebHRV2
GERJugend-Europameisterschaft (Junioren)1998NorciaITA1
GEREURO-TOP162018MontreuxSUIViertelfinale
GEREURO-TOP162016GondomarPOR8. Platz
GEREURO-TOP162015BakuAZE13.–16. Platz
GEREURO-TOP122012VilleurbanneFRA9. Platz
GEREURO-TOP122011LüttichBEL5. Platz
GEREURO-TOP122010DüsseldorfGER9. Platz
GEROlympische Spiele2016Rio de JaneiroBRAkeine Teiln.3
GEROlympische Spiele2012LondonENGkeine Teiln.3
GERPro Tour2013BerlinGERletzte 16
GERPro Tour2013SpalaPOLViertelfinale
GERPro Tour2013ChangchunCHNletzte 32
GERPro Tour2013DohaQATletzte 32
GERPro Tour2013Kuwait CityKUWViertelfinale
GERPro Tour2012BremenGERletzte 16
GERPro Tour2012VelenjeSLOletzte 64
GERPro Tour2012BudapestHUNletzte 16
GERPro Tour2011SchwechatAUTletzte 16letzte 16
GERPro Tour2011SuzhouCHNletzte 16letzte 16
GERPro Tour2011Rio de JaneiroBRAletzte 16Gold
GERPro Tour2011DortmundGERletzte 64letzte 16
GERPro Tour2011DohaQATletzte 16
GERPro Tour2011VelenjeSLOletzte 16
GERPro Tour2010WarschauPOLViertelfinaleHalbfinale
GERPro Tour2010WelsAUTletzte 64letzte 16
GERPro Tour2010SuzhouCHNletzte 64Viertelfinale
GERPro Tour2010IncheonKORletzte 16Gold
GERPro Tour2010BerlinGERletzte 64Viertelfinale
GERPro Tour2010Kuwait CityKUWletzte 32
GERPro Tour2010DohaQATletzte 32Viertelfinale
GERPro Tour2010VelenjeSVNHalbfinaleSilber
GERPro Tour2009WarschauPOLSilberHalbfinale
GERPro Tour2009SheffieldENGletzte 32
GERPro Tour2009WakayamaJPNViertelfinaleViertelfinale
GERPro Tour2009Su ZhouCHNletzte 32letzte 16
GERPro Tour2009BremenGERletzte 32
GERPro Tour2009FrederikshavnDENletzte 32
GERPro Tour2009FrederikshavnDENViertelfinale
GERPro Tour2009VelenjeSVNletzte 16
GERPro Tour2008WarschauPOLletzte 32
GERPro Tour2008BerlinGERletzte 322
GERPro Tour2008SalzburgAUTViertelfinale5
GERPro Tour2008SingapurSINletzte 64letzte 16
GERPro Tour2008DaejeonKORletzte 32
GERPro Tour2007StockholmSWEletzte 32
GERPro Tour2007BremenGERletzte 32
GERPro Tour2007WelsAUTHalbfinale
GERPro Tour2007St PetersburgRUSletzte 16
GERPro Tour2007ShenzhenCHNletzte 64letzte 16
GERPro Tour2007TaipeiTPEletzte 32Viertelfinale
GERPro Tour2007NanjingCHNletzte 16letzte 16
GERPro Tour2007Salwa CupKUWletzte 32
GERPro Tour2007DohaQATletzte 32
GERPro Tour2007VelenjeSVNletzte 32
GERPro Tour2007ZagrebHRVletzte 64
GERPro Tour2006WarschauPOLletzte 64
GERPro Tour2006BayreuthGERletzte 64
GERPro Tour2006YokohamaJPNletzte 32
GERPro Tour2006GuangzhouCHNletzte 64
GERPro Tour2006KunshanCHNletzte 32
GERPro Tour2006TaipeiTPEViertelfinale
GERPro Tour2006Kuwait CityKUWletzte 32
GERPro Tour2006DohaQATletzte 64
GERPro Tour2006ZagrebHRVletzte 32letzte 16
GERPro Tour2005GöteborgSWEletzte 64
GERPro Tour2005MagdeburgGERletzte 16
GERPro Tour2005YokohamaJPNletzte 32letzte 16
GERPro Tour2005DohaQATletzte 32
GERPro Tour2005ZagrebHRVletzte 64
GERPro Tour2004WelsAUTViertelfinaleletzte 16
GERPro Tour2004LeipzigGERletzte 16
GERPro Tour2004AarhusDENletzte 32
GERPro Tour2004WarschauPOLletzte 32
GERPro Tour2004KobeJPNletzte 32
GERPro Tour2004ChangchunCHNletzte 32
GERPro Tour2004SingapurSINletzte 64
GERPro Tour2004PyeongchangKORletzte 16
GERPro Tour2004AthenGREletzte 64
GERPro Tour2004KroatienHRVletzte 16Halbfinale
GERPro Tour2003MalmöSWEletzte 32
GERPro Tour2003AarhusDENletzte 32
GERPro Tour2003BremenGERletzte 64
GERPro Tour2003KobeJPNletzte 64
GERPro Tour2003GuangzhouCHNletzte 16
GERPro Tour2003KroatienHRVViertelfinale
GERPro Tour2002FarumDENletzte 16
GERPro Tour2002WarschauPOLletzte 16
GERPro Tour2002EindhovenNEDletzte 64Viertelfinale
GERPro Tour2002MagdeburgGERletzte 32
GERPro Tour2002KobeJPNletzte 32Silber
GERPro Tour2002Gangneung CityKORletzte 64
GERPro Tour2002Fort LauderdaleUSAletzte 64
GERPro Tour2002CourmayeurITAletzte 32Silber
GERPro Tour2002WelsAUTletzte 64letzte 16
GERPro Tour2001RotterdamNEDletzte 64letzte 32
GERPro Tour2001YokohamaJPNViertelfinaleletzte 16
GERPro Tour2001SeoulKORletzte 32letzte 16
GERPro Tour2001ZagrebHRVletzte 64
GERPro Tour1999BremenGERletzte 32
GERPro Tour Grand Finals2010SeoulKORSilberViertelfinale
GERPro Tour Grand Finals2009MacauMACViertelfinale
GERWeltmeisterschaft2019BudapestHUNletzte 128letzte 64
GERWeltmeisterschaft2018HalmstadSWE2
GERWeltmeisterschaft2017DüsseldorfGERletzte 64
GERWeltmeisterschaft2016Kuala LumpurMAS13
GERWeltmeisterschaft2015SuzhouCHNletzte 64letzte 32
GERWeltmeisterschaft2013ParisFRAletzte 64letzte 16
GERWeltmeisterschaft2012DortmundGER2
GERWeltmeisterschaft2011RotterdamNEDletzte 16Viertelfinale
GERWeltmeisterschaft2010MoskauRUS2
GERWeltmeisterschaft2009YokohamaJPNletzte 64letzte 16letzte 32
GERWeltmeisterschaft2008GuangzhouCHN7
GERWeltmeisterschaft2007ZagrebHRVletzte 32letzte 32letzte 128
GERWeltmeisterschaft2006BremenGER3
GERWeltmeisterschaft2005ShanghaiCHNletzte 32letzte 32letzte 64
GERWeltmeisterschaft2003ParisFRAletzte 128letzte 32letzte 64
GERWorld Cup2016SaarbrückenGERletzte 16
GERWorld Cup2011MagdeburgGER3. Platz
GERWTC-World Team Cup2013GuangzhouCHN5. Platz
GERWTC-World Team Cup2009LinzAUT3. Platz
GERWTC-World Team Cup2007MagdeburgGER5

Literatur

  • Christian Efing: Bastian Steger – Die Schule geht noch vor, Zeitschrift DTS, 1998/9 Seite 26–27
  • Matthias Goergens: Immer volle Pulle, Zeitschrift tischtennis, 2005/8 Seite 8–11

Einzelnachweise

  1. Bastian Steger zieht es an die Weser (Memento vom 18. März 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 23. Dezember 2015).
  2. a b Zeitschrift tischtennis, 2022/9 Seite 22
  3. tischtennis.de – Liebherr Men’s World Cup: Kristian Karlsson als einziger Europäer im Halbfinale (Memento vom 2. Oktober 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 2. Oktober 2016).
  4. mytischtennis.de – Ovtcharov, Boll und Han führen DTTB-Aufgebot zur EM (abgerufen am 9. Oktober 2016).
  5. DTTB-Team im Halbfinale! Aus für Japan! Schweden im Rausch. mytischtennis.de, 4. Mai 2018, abgerufen am 6. Mai 2018.
  6. Bastian Steger Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 21. Juni 2014).
Commons: Bastian Steger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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