Barbara Schnitzler

Barbara (von) Schnitzler (* 19. Februar 1953 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Theater- und Fernsehschauspielerin.

Leben

Barbara Schnitzler wuchs in Berlin auf. Ihre Eltern sind die Schauspielerin Inge Keller und der DDR-Propagandist Karl-Eduard von Schnitzler. Sie hatte einen Halbbruder, Stephan von Schnitzler (1940–1982), aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Marlis Hoeres. Er war als Rechtsmediziner tätig.[1]

Ihre Schauspielausbildung erhielt Barbara Schnitzler an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.[2] Von 1977 bis 2018 war sie Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, wo sie unter anderem mit Friedo Solter, Johanna Schall, Thomas Langhoff, Robert Wilson, Wolfgang Engel, Dieter Mann, Michael Thalheimer, Jürgen Gosch, Andreas Kriegenburg, Jette Steckel, Jürgen Kruse und Stephan Kimmig gearbeitet hat.[3]

Im Februar 2010 hatte Barbara Schnitzler Premiere am Deutschen Theater mit ihrem Soloabend Das Jahr magischen Denkens von Joan Didion in der Regie von Gabriele Heinz. Im März 2013 folgte ihr Liederabend Fahr doch allein Karussell, Nikolai Orloff begleitet sie dabei am Flügel. Beide arbeiteten erneut zusammen für den zweiten Liederabend Ein jegliches hat seine Zeit, der im Sommer 2021 Premiere hatte.

Seit 2018 ist Barbara Schnitzler freischaffend tätig. Unter der Regie von Lore Stefanek spielte sie 2019 am Stadttheater Klagenfurt Teiresias in Antigone von Sophokles. Es folgte eine Rolle am Berliner Ensemble in Glaube und Heimat in der Regie von Michael Thalheimer. Seit Oktober 2019 spielt Barbara Schnitzler an der Oper Halle die Rolle der Fräulein Schneider in Cabaret (Regie Henriette Hörnigk); die Produktion wurde inzwischen an das Staatstheater Kassel übernommen.

Außerdem verfügt sie über ein umfangreiches Repertoire an Lesungen aus Werken bekannter Schriftsteller, beispielsweise von Ödön von Horváth, Christa Wolf, Virginia Woolf, Friedrich Schiller, Gabriele Tergit, Mascha Kaléko, Ingeborg Bachmann, Arthur Schnitzler, Thomas Mann und Alice Munro. Nebenher ist sie regelmäßig als Synchronsprecherin und für den Hörfunk tätig.

Sie ist mit dem Film- und Fernsehregisseur Michael Knof verheiratet und hat zwei Töchter, Pauline Knof und Louise Knof, die ebenfalls Schauspielerinnen sind.[4]

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele/Features

  • 1980: Volksbuch: Fortunatus’ Glückssäckel oder die Kunst, reich zu sein (Agrippina) – Regie: Andreas Scheinert (Hörspiel – Litera)
  • 1982: Johann Wolfgang von Goethe: Stella – Regie: Fritz Göhler (Rundfunk der DDR)
  • 1982: Rolf Wohlgemuth: Auf der Schaukel – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1982: Peter Hacks: Das Turmverlies – Geschichten von Henriette und Onkel Titus (Henriette) – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1982: Peter Hacks: Das Windloch – Geschichten von Henriette und Onkel Titus (Henriette alias Berta) – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1982: Brüder Grimm: Das singende springende Löweneckerchen (Lindwurm, Prinzessin) – Regie: Jürgen Schmidt (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1983: Hans Christian Andersen: Die Schneekönigin (Prinzessin) – Regie: Rainer Schwarz (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1991: Paul Zech: Das Trunkene Schiff – Regie: Wolfgang Rindfleisch (Hörspiel – Funkhaus Berlin)
  • 1997: Barbara Gordon in Hilfe, ich habe eine Familie! als Bridget
  • 2001: Evelyn Dörr: Auf andere Art so große Hoffnung – Literatur in der DDR 1951 – Regie: Renate Heitzmann (FeatureDeutschlandfunk)
  • 2009: Jean-Claude Kuner: Ich muss auf einen Sprung weg – Regie: Jean-Claude Kuner (Hörspiel – DKultur)
  • 2013: Evelyn Dörr: Salome – Die Befreiung einer Theaterfigur. Eine akustische Performance – Regie: Evelyn Dörr (Feature – Deutschlandfunk Berlin)
  • 2014: Evelyn Dörr: Die Liebenden vom Arc de Triomphe. Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque (mit Dieter Mann) – Regie: Evelyn Dörr (LIVE Hörspiel – NDR/Deutsches Theater Berlin)
  • 2015: Evelyn Dörr: Salome – Hohelied einer Dichtung – Regie: Evelyn Dörr (5.1-Hörspiel – RBB/Deutschlandfunk)
  • 2016: Evelyn Dörr: Der Sturm – Theater als Reise zum Menschen. Eine akustische Performance – Regie: Evelyn Dörr (Hörspiel – RBB)

Einzelnachweise

  1. Karl-Eduard von Schnitzler – Klassenkämpfer und Lebemann (Memento vom 23. März 2017 im Internet Archive)
  2. Barbara Schnitzler beim Deutschen Theater Berlin, abgerufen am 8. März 2022
  3. Barbara Schnitzler – „Endlich einmal eine Hexe sein“. In: cicero.de. Abgerufen am 16. März 2025.
  4. Julia Prosinger, Ulf Lippitz: Barbara Schnitzler und Pauline Knof: „Der Schauspielberuf an sich ist übergriffig“. In: Der Tagesspiegel Online. 20. Januar 2018, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 15. März 2025]).