Barbara Krafft

Barbara Krafft Selbstporträt (etwa 1805)
Barbara Kraffts Bildnis von Wolfgang Amadeus Mozart
Porträt des Generals Clemens von Raglovich

Barbara Krafft (eigentlich Kraft), geborene Steiner (* 1. April 1764 in Iglau; † 28. September 1825 in Bamberg), war eine österreichische Malerin.

Leben

Barbara Krafft wurde als Tochter des österreichischen k. k. Hofmalers Johann Nepomuk Steiner in Iglau geboren, wo der Vater herstammte und arbeitete. Barbara erhielt von ihrem Vater Malunterricht und übersiedelte gemeinsam mit ihm nach Wien, wo sie 1786 ihr erstes Bild ausstellte, allgemein Anklang als Porträtmalerin fand und Mitglied der Wiener Kunstakademie wurde.

Nach der Eheschließung mit dem Apotheker Josef Krafft (eigentlich Kraft) wurde 1792 ihr Sohn Johann August Krafft geboren, der später in München als Lithograf tätig war. Nach einigen Jahren in Wien übersiedelte sie zunächst nach Salzburg und ging dann über Iglau nach Prag, wo sie bis 1803 blieb. In Prag führte sie ebenfalls zahlreiche Porträt-Aufträge aus. Von 1803 bis 1821 lebte sie in Salzburg. Ihre letzten Jahre verbrachte sie bis zu ihrem Tod mit 61 Jahren in Bamberg.

Leistung

Barbara Krafft gehörte stilmäßig der Empfindsamkeit und dem Klassizismus an. Die Künstlerin war zu ihrer Zeit eine der gesuchtesten und vielbeschäftigsten Porträtmalerinnen. Allein in den letzten vier Jahren in Bamberg schuf sie 145 Bildnisse. Durch die große Zahl ihrer Bilder ist die sorgfältige Ausführung nicht bei allen ganz gegeben, dennoch ist sie Kunstkennern zufolge zu Unrecht heute weitgehend vergessen.

Am bekanntesten ist heutzutage ihr Bildnis von Wolfgang Amadeus Mozart, das sie 1819, 28 Jahre nach Mozarts Tod, im Auftrag Joseph Sonnleithners nach Angaben von Mozarts Schwester Maria Anna und in deutlicher Anlehnung an 'das grosse Familiengemälde' anfertigte, das lange Johann Nepomuk della Croce zugeschrieben wurde, was jüngere Forschung aber verneint.[1] Kraffts Gemälde ist heute eines der am häufigsten reproduzierten Bildnisse Mozarts.

Barbara Krafft schuf nicht nur Porträts, sondern auch Altarbilder und Genredarstellungen, die Einflüsse des Niederländers Gerrit van Honthorst aufweisen. Kunstexperten zufolge verdient ihre Farbbehandlung besondere Beachtung.

Werke (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Commons: Barbara Krafft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christoph Grosspietsch: Eine Neubetrachtung der Bildnisse Maria Anna Mozarts. In: Eva Neumayr (Hrsg.): Maria Anna Mozart. Facetten einer Künstlerin. Hollitzer, Wien 2019, ISBN 978-3-99012-561-8, S. 143–202.

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Wolfgang-amadeus-mozart 1.jpg

This posthumous portrait of Wolfgang Amadeus Mozart was painted by Barbara Kraft at the request of Joseph Sonnleithner in 1819, long after Mozart died. Sonnleithner, who was making a "collection of portraits in oils of well-known composers" (Deutsch) wrote to Mozart's still-living sister Maria Anna ("Nannerl"), asking her to lend a picture to Kraft (a well-known artist working in Salzburg). Here is part of Nannerl's reply:

... [her friend ] Councillor von Drossdick ... sent the artist to me to see all 3 [of my] pictures [of Mozart], the one that was painted when he came back from the Italian journey is the oldest, he was then just 16 years old, but as he had just got up from a serious illness, the picture looks sickly and very yellow; the picture in the family portrait when he was 22 years old is very good, and the miniature, when he was 26 years old, is the most recent I have, I therefore shewed this one to the painter first; it seemed to me from her silence that is would not be very easy to enlarge it, I therefore had to shew her the family portrait and the other one, too. ... she wants to take her copy from the family portrait and introduce only those features from the small picture which make him look somewhat older than in the big picture."

Deutsch identifies the three pictures as:

  1. "Perhaps" the portrait by Knoller, Milan 1773. [1]
  2. The family portrait by della Croce.
  3. A lost small version of the famous portrait by Joseph Lange.
For present purposes, this implies that Kraft painted this with some basis to go on (and not completely out of her head, as the painter of this ridiculous picture did). Also, it tells us that Nannerl thought that the della Croce picture was "very good".