Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk

Toruń–Tschernjachowsk
Bahnhof Ostróda
Bahnhof Ostróda
Strecke der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk
Streckennummer:PKP: 353 Toruń Główny–
Schelesnodoroschny
Kursbuchstrecke:405 Toruń Główny–Olsztyn Główny
510 Olsztyn Główny–Korsze
Streckenlänge:301,2 km
Spurweite:(Toruń–Tschernjachowsk) 1435 mm
(Skandawa–Tschernjachowsk) 1520 mm
Streckenklasse:C3–D3
Zweigleisigkeit:Toruń–Korsze
Skandawa–Tschernjachowsk
von Bydgoszcz und von Poznań
134,706Toruń Główny (Thorn Hbf)45 m
nach Kutno
Weichsel
Landesstraßen 15 und 80
vom Hafen
137,418Toruń Miasto (Thorn Stadt) seit 187849 m
51 Meter, eingleisig
Landesstraße 91
Gütergleis
139,092Toruń Wschodni (Thorn-Mocker) seit 190664 m
(Thorn-Mocker)
Gütergleis
Anschluss, u. a. Elana
nach Sierpc
von Sierpc
Abzweig Katarzynka
nach Toruń Północny
nach Chełmża
~141,85Toruń Elana 1978–198569 m
145,148Papowo Toruńskie
(Thornisch Papau) seit 1890
86 m
149,923Turzno (Tauer) früher Bf.90 m
Autobahn 1
154,297Kamionki Jezioro seit ung. 197891 m
156,975Rychnowo Wielkie (Richnau)
früher Bf., seit 1890
93 m
von Chełmża
161,474Kowalewo Pomorskie (Schönsee (Westpr))92 m
nach Brodnica
168,600Zieleń (Zielen) früher Bf., seit 189096 m
175,038Wąbrzeźno (Briesen (Westpr))102 m
Wąbrzeźno Miasto (Briesen Stadt)
184,341Książki (Hohenkirch) früher Bf.100 m
von Grudziądz
193,940Jabłonowo Pomorskie
(Jablonowo/Goßlershausen)
94 m
nach Brodnica
nach Prabuty
Woiwodschaftsgrenze
Kujawien-Pommern / Ermland-Masuren
202,569Ostrowite koło Jabłonowa
(Ostrowitt/Schildern) früher Bf.
101 m
207,543Lipinki (Lippinken/Wückersdorf)
früher Bf., seit 1911
101 m
213,048Biskupiec Pomorski (Bischofswerder)100 m
221,925Jamielnik (Jamielnik/Mispelwald) seit 1885111 m
ehem. Grenze Polen/Deutsches Reich
(1920–1939)
von Działdowo
von Działdowo und ehem. Brodnica
229,672Iława Główna (Deutsch Eylau [Hbf])110 m
nach Małbork
238,728Rudzienice Suskie (Raudnitz)116 m
243,800Pikus seit 1951109 m
Landesstraße 16
Drwęca (Drewenz)
von Turza Wielka
249,653Samborowo (Bergfriede)98 m
Ostróda Towarowa
von Morąg
259,103Ostróda (Osterode (Ostpr))99 m
nach Hohenstein
Drwęca (Drewenz)
263,177Lubajny seit 1972111 m
Landesstraße 16
268,959Stare Jabłonki
(Alt Jablonken/Altfinken) seit 1890
122 m
276,674Biesal (Biessellen)131 m
Pasłęka (Passarge)
283,994Unieszewo (Hermsdorf (Ostpr.) /
Schönfelde) früher Bf; seit 1895
124 m
289,416Naterki (Nattern) PV seit 1934135 m
von Działdowo
294,328Olsztyn Dajtki seit 2018
Landesstraßen 16 und 51
von Pieniężno und von Elbląg
296,709Olsztyn Zachodni
(Allenstein-Vorstadt/Allenstein West)
122 m
295,651Olsztyn Śródmieście (seit 15. Dezember 2019)
Łyna (Alle)
298,893Olsztyn Główny (Allenstein Stadt/Hbf)132 m
nach Pisz
307,772Łęgajny (Lengainen) seit 1907137 m
313,872Barczewo (Wartenburg)134 m
322,558Wipsowo (Wieps) früher Bf142 m
von Lidzbark Warmiński
329,418Czerwonka (Rothfließ)145 m
Landesstraße 57
nach Biskupiec
337,571Górowo (Bergenthal) früher Bf155 m
von Reszel (Rößel)
351,505Sątopy-Samulewo (Bischdorf (Ostpr))85 m
nach Lidzbark Warmiński (Heilsberg)
360,030Łankiejmy (Langheim) früher Bf73 m
von Bartoszycze
366,371Korsze (Korschen) Inselbahnhof62 m
nach Ełk
370,760Parys (Paaris (Ostpr)) früher Bf., 1909–200061 m
374,655Drogosze (Dönhoffstädt) früher Bf., bis 200043 m
Militärbahn
Krymławki
378,548Modgarby 1951–200047 m
Militärbahn
58,400Anielin Gradowo 48 m
381,265Skandawa (Skandau)52 m
52,639Kotki Güterverladestation
386,400
50,267
Gbf Wielewo 1951–200051 m
389,056
47,602
Staatsgrenze Polen/Russland
(1945–1991 Grenze Polen/Sowjetunion)
von Königsberg
von Barten (750 mm)
44,7Schelesnodoroschny (Gerdauen)
nach Angerburg
Masurischer Kanal
37,7Oserki-Wolnoje (Georgenfelde)
30,5Mosyr-Nowy (Klein Gnie)
23,5Frunsenskoje (Bokellen)
19,6Listowoje (Dallwitz)
13,5Ugrjumowo-Nowoje (Matheningken/Mattenau)
von und nach Tschernyschewskoje über die
Tschernjachowsker Südumgehung
nach Kaliningrad über die
Tschernjachowsker Südumgehung
8,6O.p. 9 km (Rehfeld (Kr Insterburg))
,0O.p. 8 km
,0Krasnowka[1]
Bw Tschernjachowsk (Insterburg)
,0O.p. 4 km
von Kaliningrad
Insterburger Kleinbahnen
von Lyck
0,0Tschernjachowsk (Insterburg)
nach Sowetsk und nach Tschernyschewskoje

Die Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn–Insterburg) führt von Toruń, dem Parlamentssitz der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern über Olsztyn (Allenstein), die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, nach Tschernjachowsk, der drittgrößten Stadt der russischen Oblast Kaliningrad. Personenverkehr findet auf dem innerpolnischen elektrifizierten Streckenabschnitt von Toruń Główny nach Korsze (Korschen) statt und wird von dort auf der ehemaligen Ostpreußischen Südbahnstrecke nach Ełk (Lyck) weitergeführt.

Verlauf

Die Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk stellt die Fortsetzung der Bahnstrecke Poznań–Toruń dar, zusammen haben sie die Streckennummer 353. Vom Fernverkehrsbahnhof Toruń Główny (Thorn Hauptbahnhof; km 134,706) an der Bahnstrecke Kutno–Piła verläuft die Strecke Toruń–Tschernjachowsk nordostwärts über den Fernverkehrshaltepunkt Toruń Miasto (Thorn Stadt; km 137,418) und die Fernverkehrsbahnhöfe Toruń Wschodni (Thorn-Mocker; km 139,092), den Anfangsbahnhof der Bahnstrecke Toruń–Malbork und den Endbahnhof der Bahnstrecke Nasielsk–Toruń und der nurmehr ein Stück weit befahrenen Bahnstrecke Toruń–Chełmno, Kowalewo Pomorskie (Schönsee (Westpreußen); km 161,474) an der ehemaligen Bahnstrecke Brodnica–Bydgoszcz, Wąbrzeźno (Briesen (Westpreußen); km 175,038)), den ehemaligen Beginn der Briesener Stadtbahn, und Jabłonowo Pomorskie (Jablonowo/Goßlershausen; km 193,040), ehemals auch Beginn der Bahnstrecke Jabłonowo Pomorskie–Prabuty, an der Bahnstrecke Działdowo–Chojnice, nach dem Fernverkehrsbahnhof Iława Główna (Deutsch Eylau Hauptbahnhof) an der Bahnstrecke Warszawa–Gdańsk, der auch Endpunkt der Bahnstrecke Tama Brodzka–Iława war. Die Strecke verläuft weiter nordostwärts über den Bahnhof Samborowo (Bergfriede; km 249,653), der bis 1945 Anfangsbahnhof der Bahnstrecke Bergfriede–Groß Tauersee war, den Fernverkehrsbahnhof Ostróda (Osterode (Ostpreußen); km 259,103), der Beginn der Bahnstrecke Ostróda–Morąg und der Bahnstrecke Osterode–Hohenstein war, und den parallel auch an den Strecken aus Elbląg und Działdowo liegenden Fernverkehrshaltepunkt Olsztyn Zachodni (Allenstein Vorstadt/West; km 296,709) zum Fernverkehrsbahnhof Olsztyn Główny (Allenstein Stadt/Allenstein Hauptbahnhof; km 298,893), der Endbahnhof der Strecken aus Elbląg und Działdowo und Anfangsbahnhof der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk ist. Die Strecke verläuft weiter nordostwärts über den Bahnhof Czerwonka (Rothfließ; km 329,418), der Beginn der Strecken nach Ełk und nach Lidzbark Warmiński war, und den Bahnhof Sątopy-Samulewo (Bischdorf (Ostpreußen); km 351,505), der Beginn der Bahnstrecke Bischdorf–Neumühl und Endpunkt der Bahnstrecke Schlobitten–Bischdorf war, zum Fernverkehrs- und Inselbahnhof Korsze (Korschen; km 366,371) an der Bahnstrecke Białystok–Głomno. Hier endet der noch im Personenverkehr betriebene Abschnitt, die Strecke verläuft weiter nord- bis nordostwärts über den Bahnhof Skandawa (Skandau; km 381,265), die polnisch-russische Grenze (km 389,056/47,602) und den Bahnhof Schelesnodoroschny (Gerdauen; km 44,7), der an der Bahnstrecke Königsberg–Angerburg lag und Endpunkt einer Strecke der Rastenburger Kleinbahnen war, nach Tschernjachowsk (Insterburg Staatsbahnhof/Insterburg; km 0,0), das an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje liegt und Anfangsbahnhof der Bahnstrecke Tschernjachowsk–Sowetsk und der Insterburger Kleinbahnen war.

Ausbauzustand

Von Toruń Główny bis Korsze ist die Strecke bis auf einen kurzen Abschnitt im Thorner Stadtgebiet zweigleisig, bis Skandawa gibt es nur noch ein Gleis, ab Skandawa gibt es zum Normalspurgleis ein Breitspurgleis. Von Toruń bis Korsze ist die Strecke mit 3000 Volt Gleichspannung elektrifiziert.

Im Stadtgebiet Toruń beträgt die Höchstgeschwindigkeit für alle Zugarten zunächst größtenteils 40 bis 60 Kilometer pro Stunde; bis zum Kilometerpunkt 193,361/193,401 (Regelgleis/Gegengleis) beträgt die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge 120 km/h, für Güterzüge 100 km/h, ab dem Kilometerpunkt 194,898/194,797 bis zum Kilometerpunkt 212,307/212,252 wieder, dazwischen auf dem einen Gleis für alle Zugarten 100 km/h, auf dem Gegengleis 70 km/h bzw. 50 km/h, ab dem Kilometerpunkt 213,528/213,569 bis zum Kilometerpunkt 298,269 wieder, dazwischen 100 km/h für alle Zugarten. Ab dem Kilometerpunkt 298,269 bis zum Kilometerpunkt 365,633 sind es für alle Zugarten 100 km/h, danach bis zur Grenze auf dem Regelgleis noch 60 bis 80 km/h, auf dem Gegengleis bis zu seinem Ende beim Kilometerpunkt 367,900 weiterhin 100 km/h.[2]

Geschichte

Die Strecke wurde als Südschiene des preußischen Ostbahnnetzes von 1871 bis 1873 vom westpreußischen Thorn zum ostpreußischen Insterburg zunächst eingleisig fertiggestellt. Die Baukosten betrugen durchschnittlich 130.000 Mark pro Kilometer. Als erster wurde am 16. Januar 1871 der Abschnitt von Insterburg nach Gerdauen eröffnet, es folgte am 20. November 1871 (Brücke über die Weichsel erst 1873) der Abschnitt von Thorn nach Jablonowo (ab 1903 Goßlershausen), am 27. November 1871 der von Gerdauen nach Rothfließ, am 1. Dezember 1872 erreichte die Strecke von Jablonowo aus Osterode und von Rothfließ aus Allenstein, der Lückenschluss Osterode–Allenstein wurde am 15. August 1873 in Betrieb genommen. Der zweigleisige Ausbau erfolgte ungefähr von 1888 bis 1890.

Nach der Bildung des Polnischen Korridors 1920 wurde der Streckenabschnitt von Toruń nach Deutsch Eylau von der Polnischen Staatsbahn übernommen. Dieser Streckenabschnitt wurde Teil des sogenannten Korridorverkehrs. Nach der Besetzung eines Großteils von Polen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs durch die deutsche Wehrmacht im September 1939 wurde die gesamte Strecke von der Deutschen Reichsbahn betrieben.

Nach der neuen Grenzziehung infolge des Zweiten Weltkrieges lag die Strecke in Polen und in der Sowjetunion. Das zweite Normalspurgleis zwischen Iława und Tschernjachowsk wurde zunächst abgebaut, aber bald zwischen Iława und Korsze wiedererrichtet und zwischen etwa Skandawa und Tschernjachowsk durch ein russisches Breitspurgleis ersetzt. In Birkenfeld, ab 1950 Krasnowka, und Gerdauen, ab 1946 Schelesnodoroschny (übersetzt etwa „Eisenbahnstadt“), entstanden große Umladebahnhöfe. Zu militärischen Zwecken wurden von 1952 bis 1956 im Bereich von Skandawa neue Gleisanlagen in einer Länge von etwa 20 Kilometer in Breitspur angelegt und in Wielewo ein weiterer Güterbahnhof eingerichtet. Nach der Schließung des Umschlagplatzes in Gerdauen erfolgt der Warenumschlag nunmehr in Insterburg.

Am 16. Oktober 1987 konnte der elektrische Betrieb von Toruń nach Iława, am 3. Oktober 1988 von Iława nach Olsztyn und am 18. Dezember 1990 von Olsztyn nach Korsze aufgenommen werden.

Zu Sowjetzeiten wurde die Oblast Kaliningrad über die Strecke mit Kohle aus Oberschlesien versorgt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat zwischen dem polnischen Skandawa und dem russischen Schelesnodoroschny kein regulärer Personenverkehr mehr stattgefunden. Der Personenverkehr zwischen Korsze und Skandawa wurde am 3. April 2000 eingestellt. Der Personenverkehr zwischen Schelesnodoroschny und Tschernjachowsk wurde 2009 zunächst eingestellt.[3]

Seit 2021 findet auf dem russischen Abschnitt wieder ein saisonaler Personenverkehr statt. Von Mai bis September wird an arbeitsfreien Tagen eine Verbindung zwischen Kaliningrad und Schelesnodoroschny angeboten, gehalten wird unterwegs nur in Tschernjachowsk.[4]

Literatur

  • Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vor 1945 Verladestation Birkenfeld.
  2. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge, Triebwagen und Güterzüge vom 8. Januar 2019.
  3. Meldung bei www.severinform.ru vom 18. Januar 2009.
  4. С 1 мая запустят поезд из Калининграда в Железнодорожный (Am 1. Mai wird ein Zug von Kaliningrad nach Schelesnodoroschny in Betrieb genommen), Artikel auf kgd.ru vom 20. April 2023

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