Bahnstrecke Patras–Zevgolatio

Patras–Zevgolatio
Dieseltriebwagen des Typs GTW 2/6
bei der Ausfahrt aus Kalonero (2007)
Dieseltriebwagen des Typs GTW 2/6
bei der Ausfahrt aus Kalonero (2007)
Streckenlänge:188 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
von Athen
230,2Patras
zur Nordwestbahn, Trajekt
231,5
0,0
Agios Andreas
Anthias
Ities
Paralia Patron
7,0Tsaousi Mindilogli
7,8Roitika
10,0Vrachneika
12,6Tsoukaleika
15,1Kaminia
17,9Alyssos
25,4Niforeika
20,6Kato Achaia
26,6Kareika
30,1Sageika
35,0Lapas
38,8Vouprasio
41,1Nea Manolada
43,9Varda
51,3Kourtesi
52,6Areti
57,8Lechena
61,1Andravida
0,0
64,6
Kavasilas
               
               
6,0
0,0
Vartholomio
               
               
1,6Vranas
               
6,1Lygia
               
9,6Arkoudi
               
10,8Loutra
               
8,1Machos
               
10,5Neochori
               
12,8Vytineika
               
16,4Kyllini
               
16,9Kyllini-Hafen
67,0Gastouni
72,2Ambelokambos
77,4Amaliada
80,5Kardamas
83,4Douneika
86,4Agios Ilias
13,3Katakolo-Hafen
12,3Katakolo
11,8Marina
11,4Sykia
10,0Kallithea
6,0Granitseika
alter SPK-Bahnhof
0,0
98,7
Pyrgos
1,5Lambeti
4,1Koliri
6,0Varvasena
7,2Alfios
10,5Salmoni
12,1Strefi
13,9Brouma
15,7Pelopio
17,3Platanos
19,9Koskinas
20,8Olympia
8,0Afioussa
12,4Epitaliou
15,0Agridi
17,9Krestena
21,7Ano Samiko
24,8Samiko
26,9Kleidi
29,4Kaiafa
34,5Zacharo
35,7Bischini
37,3Kakovatos
40,0Neochori
42,7Taxiarches
45,5Gianitsochori
47,7Elea
50,5Agianakis
53,5Vonaki
56,5
32,3
Kalonero 10 m
58,9Sani
60,6Kartela
63,0Kyparissia
29,5Sidirokastro 31 m
24,8Glikorisi
21,2Sanova
19,3Kopanaki 181 m
15,9Dorio
15,0Amfithea
11,5Vassiliko 128 m
9,2Kastro
6,7Kaliroi 85 m
von Korinth
0,0
203,8
Zevgolatio
nach Kalamata

Quellen[1]

Die Bahnstrecke Patras–Zevgolatio(–Kalamata) der meterspurigen Peloponnes-Bahn führte überwiegend entlang der Westküste der Peloponnes und wurde um 1900 – einschließlich einiger Stichstrecken abschnittsweise in Betrieb genommen. Bis auf zwei Abschnitte ruht der Betrieb seit 2011.

Geografische Lage

Bahnhof Patras (2007)

Die Strecke setzt in Patras die Bahnstrecke Piräus–Patras in südwestlicher Richtung fort. Bis Achaia verläuft sie unmittelbar an der Küste des Golfs von Korinth, dann überwiegend etwas weiter landeinwärts in der Küstenebene, weiter südlich, zwischen Kaiafa und Kalonero, dann wieder küstennah. In Kalonero wendet sie sich ost- und landeinwärts um in Zevgolatio auf die Bahnstrecke Korinth–Kalamata zu stoßen.

Geschichte

Die Strecke und ihre Stichstrecken entstanden in mehreren Bauabschnitten und überwiegend durch die Sidirodromi Pireos–Athinon–Peloponnissou (SPAP), die den Betrieb im Laufe der Zeit auch insgesamt übernahm.

AbschnittGesellschaftEröffnungÜbernahme
durch SPAP
Anmerkung[1]
PyrgosKatakoloSidirodromi Pyrgos–Katakolo (SPK)3. Februar 18831951noch in Betrieb
Patras–PyrgosSPAP22. Dezember 1887-aufgegeben 2011, seit 2020 Vorortverkehr bis Kato Achaia wieder aufgenommen
Alfios–OlympiaSPAP29. August 1891-noch in Betrieb
Alfios–KyparissiaSPAP1891–1900-Eröffnung in mehreren Abschnitten;
aufgegeben 2011
VartholomioLoutraSPAPJuni 1892-aufgegeben 1969
KavasilasKylliniSPAPAugust 1891-aufgegeben 1996
Kalonero–ZevgolatioSPAP?[Anm. 1]1902?aufgegeben 2011
Bahnhof von Andravida
IC im Bahnhof Pyrgos (2007)
Bahnhof Kalonero (1992)
Bahnhof Kalamata (1992)
Bahnhof Pyrgos: Zug nach Olympia
Empfangsgebäude des Bahnhofs Olympia

Aufgrund des einfachen technischen Ausbaus und kurvenreicher Streckenführung war die durchschnittliche Geschwindigkeit der Züge gering. Sie verkehrten mit etwa 40 km/h.[2] Nach dem immer weiter fortschreitenden Ausbau des Straßennetzes waren die Fahrzeiten der Bahn denen der Busse weit unterlegen, was zu drastischem Rückgang der Zahl der Reisenden führte. Seit Januar 2011 ist die Strecke bis auf zwei Abschnitte außer Betrieb. Zwischen Katakolo und Olympia verkehren Sonderzüge für Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, der Abschnitt zwischen Patras und Aghios Andreas wurde weiter von Proastiakos-Zügen genutzt. Im Frühjahr 2020 wurde dieser im Stundentakt betriebene Vorortverkehr bis Kato Achaia in der Gemeinde Dytiki Achaia ausgedehnt, nachdem der Streckenabschnitt dafür wieder hergerichtet wurde.[3] Am 6. März, kurz nach Betriebsaufnahme, entgleiste ein Zug dieser Verbindung bei Patras, Fahrgäste und Personal blieben unverletzt.[4]

Infrastruktur

Grundsätzliche technische Gegebenheiten

Die – mit wechselnder Kilometrierung, aber ohne Stichstrecken – 188 km lange Strecke war wie alle griechischen Meterspurstrecken durchgehend eingleisig und nicht elektrifiziert. Die Trasse verlief überwiegend in der küstennahen Ebene und kam so ohne größere Kunstbauten aus. Lediglich der Abschnitt KaloneroZevgolatio verläuft im gebirgigen Inland der Peloponnes.

Stichstrecken

  • Die etwa 17 km lange Stichstrecke KavasilasKyllini band den Hafen von Kyllini am Ionischen Meer im Bahnhof Kavassila an die Hauptstrecke an, die hier eine Halbinsel abschneidet und weit im Inland verläuft. Die Strecke wurde im August 1891 eröffnet und 1996 stillgelegt[5], nachdem der Güterverkehr sich weitgehend auf die Straße verlagert hatte. Von dieser Stichstrecke zweigte eine weitere ab, nämlich
    • die Stichstrecke VartholomioLoutra. Vartholomio ist ein Bahnhof an der Strecke Kavassila–Kyllini, Loutra ein weiterer, kleiner Hafen am Ionischen Meer, in dem warme Quellen entspringen und wo früh Tourismus und Kurbetrieb einsetzten. Die Strecke wurde im Juni 1892 eröffnet und schon 1969 stillgelegt.[5]
  • Die Stichstrecke PyrgosKatakolo ist die älteste des Netzes. Sie wurde von der Sidirodromi Pyrgos–Katakolo (SPK) als Inselbetrieb errichtet und am 3. Februar 1883 eröffnet. Katakolo ist wiederum ein Hafen, Pyrgos dagegen eine kleine Stadt im Hinterland. 1887 erreichte die SPAP, von Patras kommend, den Anschluss in Pyrgos und erst 1951 ging die Sidirodromi Pyrgos–Katakolo in der SPAP auf. Die Stichstrecke Pyrgos–Katakolo gehört zu den wenigen Abschnitten des von der Bahnstrecke Patras–Zevgolatio gebildeten Netzes, das sich noch in Betrieb befindet, zusammen mit einem kurzen Abschnitt der Hauptstrecke und der anschließenden Stichstrecke nach Olympia.[6] Die Verkehrserwartung besteht hier in Touristen von Kreuzfahrtschiffen, die sich auf diesem Weg vom Hafen Katokolo zu der Ausgrabungsstätte in Olympia begeben.
  • Die Stichstrecke Alfios–Olympia wurde 1891 in Betrieb genommen, kurz nachdem die Bahn Pyrgos und Alfios erreicht hatte. Zielgruppe waren auch damals schon Touristen, die die antike Stätte sehen wollten, nicht das vom Verkehrsaufkommen her zu vernachlässigende „moderne“ Dorf Archea Olymbia. Die Strecke ist nach wie vor in Betrieb.[6]
  • Die Stichstrecke Kalonero–Kyparissia war ursprünglich das Endstück der Strecke von Patras. Als – wohl 1902[7] – die Verbindung Kalonero–Zevgolatio in Betrieb ging, den Anschluss nach Kalamata herstellte und so die Hauptverbindung wurde, verwandelte sich das alte Streckenende Kalonero–Kyparissia in eine Zweigstrecke.[6] Durchgehende Züge zwischen Pátra und Kalamáta und Gegenrichtung bedienten diese Stichstrecke bis zur Betriebseinstellung in der Regel mit zweimaligem Fahrtrichtungswechsel mit.

Weblinks

Online-Forum mit zahlreichen Fotos der Peloponnes-Bahn aus dem Jahr 2000

Literatur

  • Henning Wall: Eisenbahnatlas Griechenland. Schweers + Wall, Köln 2018. ISBN 978-3-89494-148-2

Anmerkungen

  1. Wall: Eisenbahnatlas, enthält hierzu widersprüchliche Angaben. Zum einen wird angegeben (S. 6), dass die Strecke von der Sidirodromi Mili-Kalamata gebaut worden sei. Da diese Gesellschaft bereits 1892 auf die SPAP übergegangen ist, müsste das vorher geschehen sein. Zum anderen gibt er an (S. VI), dass die Strecke 1902 eröffnet wurde, was dann nur noch in der Regie der SPAP geschehen sein kann.

Einzelnachweise

  1. a b Wall: Eisenbahnatlas, S. 2, 3, 6
  2. Deutsche Bundesbahn: Auslandkursbuch Sommer 1974, Tabelle 23602.
  3. Trainose: Patras Suburban Railway, abgerufen am 11. September 2020
  4. No injuries reported in train derailment near Patras central station, Amna, 6. März 2020
  5. a b Wall: Eisenbahnatlas, S. 2
  6. a b c Wall: Eisenbahnatlas, S. 6
  7. Wall: Eisenbahnatlas, S. VI.

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