Bahnstrecke Livron–Aspres-sur-Buëch

Livron–Aspres-sur-Buëch
Viaduc du Claps vor dem Umbau, April 1975
Viaduc du Claps vor dem Umbau, April 1975
Strecke der Bahnstrecke Livron–Aspres-sur-Buëch
Streckenkarte 912 000
Streckennummer (SNCF):912 000
Kursbuchstrecke (SNCF):18/19 (PLM) / (SNCF)
Streckenlänge:109,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:20[1] 
Streckengeschwindigkeit:40–90; Livron–Crest: 100[2] km/h
Zweigleisigkeit:nur im Tunnel du Col de Cabre
Bahnstrecke Paris–Marseille von Paris
Bahnhof
634,3
0,0
Livron 108 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Livron–Privas nach La Voulte-sur-Rhône
und Bahnstrecke Paris–Marseille nach Marseille
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,2Pont-de-Livron 113 m
Strecke mit Straßenbrücke
~2,2RN 7
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
8,9Allex-Grane 145 m
Abzweig geradeaus und nach halblinks
12,5Abzw. Crest
StreckeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Standort LGV d’Eurre
Strecke querKreuzung geradeaus untenAbzweig quer und nach links
14,4LGV n. Marseille u. Paris
Strecke von linksU-Bahn-Strecke quer
CD nach Saint-Martin
Bahnhof Streckenende und Streckenende
17,0Crest 185 m
Brücke über Wasserlauf
17,3Drôme (Viaduc de Crest; 113 m)
ehemaliger Bahnhof
21,3Aouste-sur-Sye 206 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
23,8Piégros-La Clastre-Blacons 216 m
Bahnhof
32,8Saillans 274 m
Tunnel
34,6Tunnel d’Espenel (308 m)
ehemaliger Bahnhof
36,6Le Pont-d’Espenel 291 m
Brücke über Wasserlauf
38,0Drôme (Viaduc de Vercheny; 95 m)
Strecke mit Straßenbrücke
~38,0D 93 (ehem. N 93)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
39,2Vercheny 306 m
Strecke Anfang Hochstrecke
D 93 (ehem. N 93)
Strecke unter Wasserlauf Ende Hochstrecke
44,3Drôme (Viaduc de Pontaix; 125 m)
ehemaliger Bahnhof
46,5Pontaix-Sainte-Croix 366 m
Bahnübergang
2× D 93 (ehem. N 93)
Brücke über Wasserlauf
52,5Pont métallique sur la Drôme (68 m)
Bahnhof
53,8Die 395 m
U-Bahn-Kopfbahnhof Streckenanfang und Streckenende
60,5Pont-de-Quart-Châtillon 444 m
U-Bahn-Strecke nach linksKreuzung StreckenanfangU-Bahn-Strecke quer
CD nach Châtillon-en-Diois
Tunnelende
~60,8D 539 (ehem. N 539)
Brücke über Wasserlauf
64,7Bès (69 m)
ehemaliger Bahnhof
67,2Recoubeau 500 m
Bahnhof
73,6Luc-en-Diois 581 m
Tunnel
73,9Galerie des Tuileries (21 m)
Strecke Anfang Hochstrecke
D 93 (ehem. N 93)
Strecke unter Wasserlauf Ende Hochstrecke
74,8Drôme (Viaduc du Claps; 217 m)
Tunnel
74,9Tunnel de Clamontard (409 m)
Tunnel
75,7Tunnel du Col Bonnet (865 m)
Bahnübergang
~77,0D 93 (ehem. N 93)
Brücke über Wasserlauf
76,9Drôme (17 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
79,1Lesches-Beaumont 643 m
Tunnel
81,2Tunnel des Tours (120 m)
Tunnel
84,4Tunnel de Saint-Roman (301 m)
Tunnel
85,2Tunnel de l’Adret (88 m)
Brücke
86,2Viaduc de La Condamine (44 m)
ehemaliger Bahnhof
87,2Beaurières 746 m
Tunnel
88,0Tunnel des Blaches (23 m)
Tunnel
88,2Galerie des Blaches (74 m)
Tunnel
88,4Galerie de La Cascade N° 1 (31 m)
Tunnel
88,6Galerie de La Cascade N° 2 (98 m)
Tunnel
89,0Tunnel du Prieuré (Kehrtunnel; 1026 m)
Tunnel
90,6Tunnel de Beaurières (88 m)
Tunnel
91,2Tunnel de Ponteillard (185 m)
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
Strecke (außer Betrieb)Tunnel
91,7Tunnel de Baritel (565 m)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)Strecke
Alter Tunnel (69 m)
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
Tunnelanfang
93,1Tunnel du Col de Cabre (3764 m)
Grenze (im Tunnel)
94,5Département Drôme / Hautes-Alpes
Kulminations-/Scheitelpunkt (im Tunnel)
96,0Scheitelpunkt884 m
Tunnelende
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
97,1La Beaume 882 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
103,7Saint-Pierre-d’Argençon 777 m
Bahnübergang
~103,7D 993b (ehem. N 93bis)
Tunnel
106,8Tunnel du Chevalet (330 m)
Strecke mit Straßenbrücke
~109,2D 1075 (ehem. N 75)
Abzweig geradeaus und von links
109,5
233,6
Bahnstrecke Lyon–Marseille von Lyon
Bahnhof
109,3Aspres-sur-Buëch (Keilbahnhof)761 m
Brücke über Wasserlauf
233,9Grand-Buëch (80 m)
Tunnel
234,9Tunnel du Pignon (205 m)
Abzweig geradeaus und von rechts
236,0Bahnstrecke Lyon–Marseille von Marseille
(Abzw. Poteau-Saint-Luc)
Bahnhof
240,0Veynes-Dévoluy 814 m
Bahnstrecke Veynes–Briançon nach Briançon

Die Bahnstrecke Livron–Aspres-sur-Buëch ist eine 109,4 km lange eingleisige Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie verläuft grob in Nordwest-Südost-Richtung, indem sie dem Verlauf des Flusses Drôme folgt. Damit sind zwei Eisenbahnmagistralen verbunden, die beide jeweils eine Schienenverbindung zwischen der südostfranzösischen Großstadt Lyon über Valence und Orange beziehungsweise über Grenoble zur Metropolregion Aix-Marseille-Provence herstellt.

Im Anschluss nach Osten befindet sich die Bahnstrecke Veynes–Briançon, die in die voralpenländische Region der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur führt. Alle genannten Strecken bedienen sowohl den Güter- als auch Personenverkehr. An ihrem Westende in Livron besteht mit der knapp 5 km langen Bahnstrecke Livron–Privas Übergang zum rechten Rhôneufer bei der Ortschaft La Voulte. Hier findet seit 1938 kein Personenverkehr mehr statt.

Geschichte

Länge von Tunneln und Brücken entlang der Strecke
BKBezeichnungTunnelBrücke
17,349Viaduc de Crest (Drôme)113
34,614Tunnel d’Espenel308
37,985Viaduc de Vercheny (Drôme)95
44,303Viaduc de Pontaix (Drôme)125
52,525Pont métallique sur la Drôme68
64,703Pont métallique sur le Bez69
73,941Galerie des Tuileries21
74,802Viaduc du Claps (Drôme)217
74,943Tunnel de Clamontard409
75,675Tunnel du Col Bonnet865
76,888Pont sur la Drôme17
81,164Tunnel des Tours120
84,420Tunnel de Saint-Roman301
85,236Tunnel de l’Adret88
86,185Viaduc de La Condamine44
87,981Tunnel des Blaches23
88,219Galerie des Blaches74
88,431Galerie de La Cascade N° 131
88,585Galerie de La Cascade N° 298
89,040Tunnel du Prieuré1026
90,555Tunnel de Beaurières88
91,226Tunnel de Ponteillard185
91,720Tunnel de Baritel565
Alter Tunnel Baritel
93,125Tunnel du Col de Cabre3764
106,782Tunnel du Chevalet330
Streckenmeter gesamt8296635
Anzahl177

Am 19. Juni 1857[3] wurde dem jungen, offiziell erst drei Wochen später gegründeten Bahnunternehmen Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) die Konzession für diese Strecke erteilt, zunächst allerdings nur für den rechtsrhônschen Ort La Voulte bis ins etwa 22 Kilometer entfernten Crest. Die PLM betrieb in dieser Region zahlreiche weitere Eisenbahnstrecke oder hatte die Trassierung in Projektion. Der Rhôneübergang war also anfangs Bestandteil der Strecke. Gut zwei Jahre später, am 13. August 1859 wurde auf ihr auch der Personenverkehr zugelassen, also ihr öffentliches Interesse zuerkannt.[4]

Außer der Eisenbahnbrücke La Voulte gab es bautechnisch keine besonderen Herausforderungen, sodass der Bau zügig vonstattengehen konnte. Bereits am 25. September 1871 konnte dieser Abschnitt in Betrieb genommen werden. Anfang Juli 1875 wurde von der Gesellschaft eine Verlängerung bis Briançon über Gap angestrebt, die dafür mit dem Ministerium für öffentliche Arbeiten und Verkehr einen Vertrag unterzeichnete. Um diese Zeit hatte die Gemeinde Briançon ca. 4500 Einwohner.

1976 musste das Claps-Viadukt für mehrere Monate aufgrund akuten Sanierungsbedarfs gesperrt werden. Weitere, umfangreiche Erneuerungen haben dann erst wieder zu Beginn des 21. Jahrhunderts stattgefunden, bei dem man vor allem den Oberbau vollständig erneuert hat.[5][6]

Infrastruktur

Der Abschnitt östlich von Crest ist durch permanente Steigung, unzählige Kurven und zahlreiche, nach Osten hin zunehmende Anzahl von Viadukten und Tunneln gekennzeichnet, die in ihrer Erstellung auffallend und teuer waren. Insgesamt befinden sich auf diesem 92,25 km langen Abschnitt 8,931 km Brücken und Tunnel, also fast 10 Prozent der Streckenlänge.

Die Brücken und Viadukte wurden aus Metallgittern konstruiert, die auf gemauerte Pfeiler gesetzt wurden. Das längste Viadukt ist das 217 Meter lange und bis zu 44 Meter hohe Viaduct du Claps. Dieses befand sich bereits 1976 in einem derart ruinösen Zustand, dass es ersetzt werden musste. In einem Dreivierteljahr Umbau wurde das alte Stahlgeflecht durch eine moderne, 570 t Baustahl-Balkenkonstruktion ersetzt. Die drei Steinstützen im Abstand von je 54 m wurden nicht verändert.[7] Die beiden ebenfalls über 100 Meter langen Brücken sind das Viaduc de Pontaix[8] und das Viaduc de Crest[9].

Der wichtigste und höchstgelegene Tunnel auf dieser Strecke ist der 3,764 km lange Cabre-Pass-Tunnel, in dem sich kurz vor seinem südöstlichen Ausgang der Scheitelpunkt dieser Bahnstrecke befindet. Der Tunnel zeichnet sich durch eine weitere Besonderheit aus, indem er doppelspurig breit gebaut wurde, obwohl die Strecke durchgehend eingleisig ist. Man wollte in der Anfangszeit der Traktionsevolution mit dieser Konstruktion für einen besseren Dampfabzug sorgen. Außerdem besitzt dieser Tunnel zwei Dampfabzugschächte von 100 bzw. 185 Meter Höhe, die heute noch sichtbar sind. Der Bau war nicht nur kostenintensiv, sondern forderte auch zahlreiche Menschenleben durch Schlagwetterexplosionen. Der nächstlange Tunnel ist der gut 1 km lange Kehrtunnel du Prieuré, mit dem 21 Höhenmeter gewonnen werden konnten.

Bahnhof Crest
Dieselelektrische Lokomotive der Baureihe CC 72000 auf dem Pont métallique sur la Drôme
Bahnhof Die
Streckenverzweigung im Keilbahnhof Aspres-sur-Buëch

Nach Fertigstellung der Strecke musste im Bereich des Tunnel de Baritel mit 69 m Länge eine neue Trassierung gefunden werden, weil es in diesem Bereich tektonische Erdbewegungen gab. Heute führt die Strecke ein wenig weiter nördlich bei Baritel um die Gesteinsstörung herum. Ein 565 m langer, neuer Tunnel wurde gebaut und wird noch heute genutzt.[10][11]

Einzelnachweise

  1. Carnet de profils et schémas. SNCF. Région du sud-est, 1959, Blatt 18/19
  2. Technische Anweisungen SNCF (RT 5044 Valence-Veynes)
  3. Jean-Baptiste Duvergier: Collection complète des lois, décrets, ordonnances, règlements, et avis du Conseil d’État, Jahrgang 1857, S. 224.
  4. Jean-Baptiste Duvergier: Collection complète des lois, décrets, ordonnances, règlements, et avis du Conseil d’État, Jahrgang 1859, S. 308.
  5. Une ligne inter-régionalerégénération de la ligne ferroviaire Livron – Aspres-sur-Buëch du 15 mars au 12 décembre 2021, Kundeninformationsblatt, SNCF Réseau, 2020.
  6. Julien Combelles: Train: d’importants travaux entre Livron et Aspres-sur-Buëch. Le Dauphiné libéré online, 12. Dezember 2020.
  7. Viaduc-du-claps. In: Structurae, abgerufen am 13. September 2021., 6. Dezember 2003.
  8. Viaduc de Pontaix. In: Structurae, abgerufen am 13. September 2021., 9. Januar 2006.
  9. Viaduc-de-Crest. In: Structurae, abgerufen am 13. September 2021., 9. Januar 2006.
  10. Baritel-Tunnel. In: Structurae, abgerufen am 13. September 2021., 20. März 2006.
  11. Tunnel de Baritel, Inventaire des tunnels ferroviaires de france No 26040.10, einschl. Fotos mit deutlich sichtbaren Schäden am Bauwerk.

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L'ancien viaduc du Claps (France-Drôme) avant le remplacement de son tablier en 1976 - Ligne de Livron à Aspres-sur-Buëch - Commune de Luc-en-Diois
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