Bahnstrecke Gau Odernheim–Osthofen

Gau Odernheim–Osthofen
Teilstrecke Dittelsheim-Heßloch
bis Gau-Odernheim (blau)
Streckennummer (DB):3564
Kursbuchstrecke (DB):zuletzt 662
Streckenlänge:18,755 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Bodenheim
0,0Gau Odernheim
in Gau-Odernheim
nach Alzey
in Gau-Odernheim
in Hillesheim Ortsteil Bahnhof
5,4Hillesheim-Dorndürkheim
6,6Frettenheim
im Ortsteil Dittelsheim
9,3Dittelsheim-Heßloch
12,5Monzernheim
14,9Bechtheim
von Mainz
Bahnstrecke Osthofen–Westhofen
18,8Osthofen
nach Guntersblum
nach Ludwigshafen

Die Bahnstrecke Gau Odernheim–Osthofen war eine Nebenbahn von Gau-Odernheim nach Osthofen.

Geografische Lage

Die Strecke lag in Rheinhessen und verband den Bahnhof Gau-Odernheim an der Bahnstrecke Alzey–Bodenheim und den Bahnhof Osthofen an der Bahnstrecke Mainz–Mannheim.

Geschichte

Arbeiten bei Dittelsheim-Heßloch
Bahnhof in Dittelsheim-Heßloch am Eröffnungstag (15. Mai 1897)
Bahnhof in Gau-Odernheim (1904)

Der Bau der Strecke wurde von der Hessischen Ludwigsbahn begonnen, die zum 1. April 1897 in der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft aufging. Die Strecke wurde am 17. Mai 1897 eröffnet. Am 10. Februar 1914 wurden „mit Eintritt der Dunkelheit“ auf der gesamten Strecke neue „Doppellichtvorsignale“ in Betrieb genommen, die dem heute noch gebräuchlichen Modell des Formsignals entsprachen.[1]

Zum Wechsel in den Sommerfahrplan 1954 wurde der Betrieb auf der Strecke auf Vereinfachten Nebenbahndienst umgestellt.[2]

Der Personenverkehr wurde bereits am 29. September 1974 stillgelegt. Der Güterverkehr folgte abschnittsweise. Zuletzt wurde die Strecke nur noch im Herbst und im Winter während der Rübenkampagne benutzt. Der Güterverkehr Dittelsheim-Heßloch–Monzernheim wurde zum 1. April 1976 eingestellt, Monzernheim–Bechtheim zum 27. Mai 1983, Bechtheim–Osthofen am 31. Dezember 1985. Ab dem 28. Februar 1990 fuhren auch zwischen Hillesheim-Dorndürkheim und Dittelsheim-Heßloch keine Güterzüge mehr, und zum 31. Dezember 1992 wurde auch der Restverkehr zwischen Gau-Odernheim und Hillesheim-Dorndürkheim eingestellt. Der Rückbau der Strecke erfolgte 1998.

Geplante Nachnutzung

Die Gemeinde Gau-Odernheim plante auf dem ehemaligen Streckenabschnitt nach Hillesheim einen Radweg anzulegen. Dies scheiterte jedoch, nachdem ein Untersuchungsgutachten auf der ehemaligen Bahntrasse ein Biotop mit Eidechsen festgestellt hatte. Die Alternative, einen parallel verlaufenden Wirtschaftsweg auszubauen, war hingegen nicht finanzierbar.[3] Zwischenzeitlich konnte ein Radweg über Wirtschaftswege zwischen Gau-Odernheim und Hillesheim realisiert werden.[4]

Einzelnachweise

  1. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 24. Januar 1914, Nr. 5. Bekanntmachung Nr. 50, S. 33.
  2. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 14. Mai 1954, Nr. 20. Bekanntmachung Nr. 252, S. 124.
  3. Hillesheim-Radweg erst mal auf Eis gelegt – Biotop mit Eidechsen auf der ehemaligen Bahntrasse macht Plan der Gau-Odernheimer zunichte von Heinz-Jürgen Boller vom 19. Februar 2013 auf allgemeine-zeitung.de
  4. Jan Haugner: Neuer Radweg bei Gau-Odernheim. Allgemeine Zeitung, 18. Mai 2019, abgerufen am 2. November 2019.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Gau Odernheim–Osthofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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