Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí

České Budějovice–Veselí nad Lužnicí[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):220
Streckenlänge:37,716 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:České Budějovice – Výh. Nemanice I,
Odb. Dobřejovice – Chotýčany,
Ševětín – Veselí nad Lužnicí
von St. Valentin (vorm. KEB)
von (Wien–) České Velenice (vorm. KFJB)
0,000České Budějovice
2,623České Budějovice severní zastávka
ulice Pražská
3,683nach Plzeň (–Cheb) (vorm. KFJB)
4,487Výh. Nemanice I
Verbindungsbahn von Výh. Nemanice II
(geplante Neutrassierung)
5,468Hrdějovice
Hosínský (3120 m)
7,590AHr. Hosín
10,148Hluboká nad Vltavou-Zámostí
14,826Odb. Dobřejovice
Silnice II/146
Chotýčanský (4810 m)
18,079Chotýčany
Silnice II/603
Silnice I/3
22,248Ševětín
26,080AHr. Neplachov
29,063Dynín
32,805Horusice
Silnice I/24
35,185Veselí nad Lužnicí zastávka
von České Velenice (vorm. KFJB)
37,716Veselí nad Lužnicí
nach Praha hl. n. (vorm. KFJB)
nach Jihlava (vorm. BMTB)

Die Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí ist eine elektrifizierte Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Kaiser Franz-Josephs-Bahn (KFJB) erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft in Südböhmen von České Budějovice (Budweis) nach Veselí nad Lužnicí und ist als Ausbaustrecke Teil des IV. Eisenbahnkorridores in Tschechien.

Geschichte

Eröffnet wurde die Strecke am 8. Juni 1874.[2]

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

IV. Eisenbahnkorridor in Tschechien

Im Februar 2018 genehmigte das tschechische Verkehrsministerium den vollständigen Neubau des Abschnittes Nemanice I–Ševětín im Rahmen des Ausbauprojektes IV. Korridor. Die für eine Streckengeschwindigkeit von 200 km/h ausgelegte neue Trasse mit zwei längeren Tunneln wird die bisherige bogenreiche und umwegige Streckenführung über Hluboká nad Vltavou ersetzen. Der Tunnel Chotýčanský mit einer Baulänge von 4810 Metern wird dabei nach Fertigstellung der längste Eisenbahntunnel in Tschechien sein.[3] Stand 2022 wird mit Kosten von über 20 Milliarden Kronen gerechnet, die über ein PPP-Projekt finanziert werden sollen. Die Bauzeit nach Auftragserteilung soll sechs Jahre betragen.[4] Die alte Trasse über Hluboká nad Vltavou-Zámostí soll nach Eröffnung der Neubaustrecke stillgelegt und abgebaut werden. Die Geländeeinschnitte sollen mit den Ausbruchmassen der neuen Tunnel verfüllt werden.[5]

In den Jahren 2021 bis 2022 ist die Ausrüstung der Strecke mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS vorgesehen. Die Streckenausrüstung liefert der tschechische Hersteller AŽD Praha.[6]

Schmalspurige Waldbahnen

Nachdem der Hagelsturm vom 10. Juni 1916 auch in den Waldgebieten Mojský les und Velechvínské polesí zwischen Nemanice, Úsilné, Bída und Ševětín enorme Schäden hinterließ, hatte Fürst Johann zu Schwarzenberg große Mühe den Windbruch zu bergen. Wegen des Krieges mangelte es an Männern, Pferden und Wagen. Zwischen 1917 und 1918 ließ er deshalb von der Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí zwei schmalspurige Waldeisenbahnen anlegen. Eine davon führte von Ševětín in die Velechvínské polesí. Die andere 760-mm-Trasse führte über 6,5 Kilometer von Kněžské Dvory unterhalb von Bída durch das Tal des Kyselová voda in den Mojský les; sie wurde im März 1918 fertiggestellt und bis 1921 betrieben.[7]

Streckenverlauf

Die Bahnstrecke verlässt České Budějovice nordwärts und steigt zunächst am östlichen Talhang des Moldautals bis zum Bahnhof Hluboká nad Vltavou auf, um nun den Geländerücken zum Wittingauer Becken über kleine Gewässersenken zu überwinden. Ab Ševětín geht es im flachen Beckenboden schließlich wieder geradlinig bis zur Einfädelung in die Bahnstrecke České Velenice–Praha in Veselí nad Lužnicí.

Weblinks

Commons: Railway line 220 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Ignaz Konta: Geschichte der Eisenbahn Oesterreichs. In: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 14 (archive.org).
  3. Vážení čtenáři, (Memento desOriginals vom 4. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metrostav.cz auf metrostav.cz am 4. November 2018
  4. „Hypotéka na koridor. Cena dvou tunelů u Budějovic přesáhla 20 miliard, stát prověřuje PPP“ auf zdopravy.cz
  5. „Vlečka nebude. Starou schwarzenberskou trať přes Hlubokou čeká snesení.“ auf zdopravy.cz
  6. „Správa železnic hledá firmu na instalaci ETCS pro trať Dětmarovice – Mosty u Jablunkova“ auf zdopravy.cz
  7. Terénní pozůstatky po lesní drážce u Borku (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)

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