Bab al-Mandab

Bab al-Mandab
Satellitenaufnahme des Horns von Afrika mit dem Bab al-Mandab
Satellitenaufnahme des Horns von Afrika mit dem Bab al-Mandab
Satellitenaufnahme des Horns von Afrika mit dem Bab al-Mandab
Verbindet GewässerRotes Meer
mit GewässerGolf von Aden (Indischer Ozean)
Trennt LandmasseArabische Halbinsel
von LandmasseAfrika
Daten
Geographische Lage12° 37′ N, 43° 21′ O
Karte von Bab al-Mandab
Karte von Bab al-Mandab
Geringste Breite27 km
InselnPerim
Nähere Aufnahme des Bab al-Mandab
Nähere Aufnahme des Bab al-Mandab
Nähere Aufnahme des Bab al-Mandab

Der Bab al-Mandab (arabisch باب المندب, DMG Bāb al-mandab ‚Tor der Tränen‘; engl. gate of grief; in Deutschland ebenfalls gebräuchlich ist die Schreibung Bab el-Mandeb) ist eine rund 27 Kilometer breite Meeresstraße. Sie verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden, der ein Teil des Arabischen Meeres und damit des Indischen Ozeans ist.

Zwischen Bab al-Mandab und Kap Tschaplin (Мыс Чаплина) an der Beringstraße liegt mit 10.940 km die größte Entfernung (Luftlinie) zweier Punkte innerhalb des asiatischen Kontinents.[1]

Im Bab al-Mandab liegen auch die unbewohnten Sawabi-Inseln.

Über Bab el-Mandab sollen frühe Menschen vom Typ Homo sapiens vor etwa 60.000 Jahren aus Afrika nach Europa gelangt sein, der Meeresspiegel war damals niedriger.[2]

Schifffahrt und Piraterie

Alle Schifffahrtslinien von Europa zum Indischen Ozean (außer für Tanker, die zu groß für eine Durchfahrt durch den Sueskanal sind und um das Kap der Guten Hoffnung fahren müssen) führen durch den Bab al-Mandab. Für die Schifffahrt hat der Bab al-Mandab dieselbe Bedeutung wie der Sueskanal. Die Anrainerstaaten sind Jemen, Eritrea und Dschibuti.

Das Auswärtige Amt hat für diese Länder eine Reisewarnung herausgegeben. Der Bab al-Mandab gehört zusammen mit dem Golf von Aden zu den weltweit am meisten durch Piraterie gefährdeten Gebieten. Die Deutsche Marine engagierte sich zusammen mit ihren Verbündeten in der Aktion Enduring Freedom mit dem Ziel, mit Kriegsschiffen vor Ort gegen Terrorismus, Waffenschmuggel und Piraterie zu kämpfen.[3] Aktuell beteiligt sie sich dort an der Operation Atalanta. Das Lagezentrum ist in Dschibuti.[4]

Pläne zum Bau einer Brücke

Ein Unternehmen im Besitz von Tarek bin Laden plant den Bau einer Brücke über den Bab al-Mandab zwischen Jemen und Dschibuti über die dazwischen liegende Insel Perim. Das Projekt soll Wirtschaft und Handel in der Region fördern sowie afrikanischen Muslimen die Pilgerfahrt nach Mekka erleichtern. Es wird damit gerechnet, dass auch Migranten, die gegenwärtig den gefährlichen Weg über Boosaaso nehmen, die Route nutzen würden;[5] Kritiker meinen, dass auch Terroristen profitieren und leichter von der arabischen Halbinsel nach Afrika gelangen würden.[6] Es gibt auch Vorschläge zum Bau eines Dammes am Bab al-Mandab, um das Rote Meer abzusperren und Energie aus Wasserkraft zu gewinnen: das Projekt Rotes-Meer-Damm.

Einzelnachweise

  1. Berechnung mit freemaptools
  2. "Erste Menschen in Europa - Klima verzögerte Auswanderung aus Afrika", Der Spiegel, 18. September 2012, Erste Menschen in Europa
  3. Einsatzbeschreibung Operation Enduring Freedom , Bundeswehr, zuletzt besucht am 3. Dezember 2015
  4. Einsatzbeschreibung Operation Atalanta, Bundeswehr, zuletzt besucht am 3. Dezember 2015
  5. Tarek Bin Laden's Red Sea bridge, BBC News, 22. Februar 2008 (engl.)
  6. Editorial: Bin Laden’s Djibouti-Yemen Bridge, Somaliland Times Nr. 319/2008

Weblinks

Commons: Bab-el-Mandeb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bab al-Mandab – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Bab el Mandeb NASA with description.jpg
Bab-el-Mandeb area with description.
Ethiopia hornafrica.jpg
Blue-Marble-Aufnahme der NASA aus World Wind
Map of Bab-el-Mandeb.png
Autor/Urheber: Archer90 (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Karte von Bab-el-Mandeb