B’nai-B’rith-Schwesternverbände

Die B’nai-B’rith-Schwesternverbände wurden 1897 gegründet und waren jüdische Frauengruppen innerhalb des B’nai-B’rith-Ordens, der 1882 gegründet wurde. Der Schwesternverband war eine recht exklusive Organisation, denn es konnten nur Frauen eintreten, deren Mann bereits Mitglied im B’nai-B’rith-Orden war. Zudem waren hohe Aufnahmegebühren zu entrichten, die nur wohlhabende Frauen aufbringen konnten. Im Gegensatz zum Jüdischen Frauenbund, der unabhängig von einer männlichen Bevormundung sein wollte, verstand sich der Schwesternverband als ein Teil des B’nai-B’rith-Ordens, der selbst nur Männer aufnahm. Der B’nai-B’rith-Schwesternverband kümmerte sich um Kulturprogramme und Wohltätigkeitsarbeit. Den Kampf für mehr Rechte der Frauen unterstützte der Schwesternverband jedoch nicht.

Literatur

  • Marion A. Kaplan: Jüdisches Bürgertum. Frau, Familie und Identität im Kaiserreich (= Studien zur jüdischen Geschichte. 3). Übersetzung aus dem Amerikanischen von Ingrid Strobl. Dölling und Galitz, Hamburg 1997, ISBN 3-930802-08-2.
  • Marion A. Kaplan: Die jüdische Frauenbewegung in Deutschland. Organisation und Ziele des Jüdischen Frauenbundes 1904–1938 (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden. 7). Aus dem Amerikanischen übersetzt von Hainer Kober unter Mitwirkung der Autorin. Christians, Hamburg 1981, ISBN 3-7672-0629-3.