Bálint Korpási

Bálint Korpási
Nationalität:Ungarn Ungarn
Geburtsdatum:30. März 1987
Geburtsort:Esztergom
Gewichtsklasse:< 71 kg

Bálint Korpási (* 30. März 1987 in Esztergom) ist ein ungarischer Ringer. Er wurde 2016 Weltmeister und 2017 Europameister im griechisch-römischen Stil, jeweils in der Gewichtsklasse bis 71 kg Körpergewicht.

Werdegang

Bálint Korpási begann als Jugendlicher 1997 in Budapest mit dem Ringen. Er konzentriert sich dabei auf den griechisch-römischen Stil und gehört dem Großverein Budapest Vasutas SC (BVSC) an. Trainiert wurde bzw. wird er hauptsächlich von Ferenc Bacsa, Ferenc Takacs und György Struhacs. Er ist auch in deutschen Ringerkreisen sehr bekannt, denn seit 2013 ringt er in der deutschen Bundesliga für den ASV Mainz 88.

Als Juniorenringer gewann er bei internationalen Meisterschaften mit dem 2. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft (Cadets) in Albena/Bulgarien in der Gewichtsklasse bis 50 kg, mit dem 2. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft in Szombathely in der Gewichtsklasse bis 60 kg und mit dem 3. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft 2007 in Belgrad in der Gewichtsklasse bis 66 kg erste Medaillen.

2008 wurde Bálint Korpási in der Gewichtsklasse bis 66 kg auch erstmals ungarischer Meister bei den Senioren. Diesen Titel gewann er auch 2010 und 2011 in der Gewichtsklasse bis 66 kg sowie 2014, 2016 und 2017 in der Gewichtsklasse bis 71 kg Körpergewicht. 2008 versuchte er sich in der Gewichtsklasse bis 60 kg in Novi Sad für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. Mit einem 23. Platz scheiterte er jedoch daran. Das starke Abtrainieren hatte bei ihm zu viel Substanz gefordert. In den nächsten Jahren startete er deshalb in der Gewichtsklasse bis 66 kg. Er hatte allerdings das Problem, dass er in dieser Gewichtsklasse in Ungarn mit Tamás Lőrincz einen absoluten Weltklasseringer als Konkurrenten für die Startplätze bei internationalen Meisterschaften hatte, der ihm meist den Rang ablief.

Aus diesem Grunde konnte Balint Korpasi von 2009 bis 2014 keine weiteren Erfolge bei internationalen Meisterschaften erzielen. Lediglich 2010 kam er bei der Universitäten-Weltmeisterschaft in Turin in der Gewichtsklasse bis 66 kg hinter Rasul Tschunajew aus Aserbaidschan auf den 2. Platz. 2013 startete er bei der Welt- und der Europameisterschaft sogar in der Gewichtsklasse bis 74 kg, weil die Gewichtsklasse bis 66 kg von Tamás Lőrincz besetzt war. Er konnte in dieser Gewichtsklasse aber keine Erfolge erzielen.

Als im Jahre 2014 vom Ringer-Welt-Verband FILA (jetzt UWW) eine Gewichtsklassenreform durchgeführt wurde und eine neue Gewichtsklasse bis 71 kg eingeführt wurde, hatte Bálint Korpási die auf seine Physis direkt zugeschnittene Gewichtsklasse gefunden und er erzielte schlagartig große Erfolge ein. Bei den 1. Europäischen Spielen 2015 in Baku wurde er in dieser Gewichtsklasse Vize-Europameister. Er besiegte dabei u. a. Frank Stäbler aus Deutschland und unterlag erst im Endkampf Rasul Tschunajew. Einen Rückschlag erlitt er allerdings bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Las Vegas, denn er unterlag dort gleich in seinem ersten Kampf gegen Justin Henry Lester aus den Vereinigten Staaten und belegte deshalb nur den 30 Platz.

Im März 2016 gewann er bei der Europameisterschaft in Riga eine Bronzemedaille und im Dezember 2016 wurde er in Budapest in der Gewichtsklasse bis 71 kg nach Siegen über Kairatbek Tugolbajew, Kirgisistan, Alexander Maksimovic, Serbien, Dawid Karecinski, Polen, Ilie Cojocaru, Rumänien und Daniel Cataraga, Moldawien, Weltmeister. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war er nicht am Start, da die Gewichtsklasse bis 71 kg nicht olympisch ist.

2017 wurde Balint Korpasi in Novi Sad auch Europameister. Im Finale besiegte er dabei Pawel Ljach aus Weißrussland. Bei der Weltmeisterschaft 2017 in Paris konnte er allerdings seinen Titel nach einer Niederlage im Halbfinale gegen Demeu Schadrajew aus Kasachstan nicht verteidigen. Er sicherte sich aber mit einem Sieg über Adam Kurak aus Russland eine Bronzemedaille.

Auch 2018 gewann er bei den internationalen Meisterschaften zwei Medaillen. Im April 2018 kam er in der Gewichtsklasse bis 72 kg nach einer Erstrundenniederlage gegen Adam Kurak mit Siegen über Jan Zizka, Tschechien und Geworg Sahakjan aus Polen zu einer Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft im heimischen Budapest besiegte er in der gleichen Gewichtsklasse Tarek Aziz Benaissa aus Frankreich, Joilson de Brito Ramos Junior aus Brasilien und Aik Mnazakanjan aus Bulgarien und stand damit im Finale dem Titelverteidiger Frank Stäbler gegenüber. In einem offenen Kampf unterlag er knapp mit 1:2-Punkten und belegte den 2. Platz.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
20038.Junioren-EM (Cadets) in Rostowbis 46 kgSieger: Achmed Gadschimuradow, Russland
20042.Junioren-EM (Cadets) in Albena/Bulgarienbis 50 kghinter Achmed Gadschimuradow, vor Robert Kirakosjan, Armenien
200522.Junioren-WM in Vilniusbis 55 kgSieger: Hamid Soryan Reihanpour, Iran vor Scherali Schodmanow, Usbekistan
20062.Junioren-EM in Szombathelybis 60 kghinter Söner Sucu, Türkei
20073.Junioren-EM in Belgradbis 66 kghinter Alexander Maksimovic, Serbien und Rafik Huseinow, Aserbaidschan
200721.Junioren-WM in Pekingbis 66 kgnach einer Niederlage gegen Rafik Huseinow
200820.EM in Tamperebis 60 kgnach einer Niederlage gegen Rewas Laschchi, Georgien
200823.Olympia-Qualifik.-Turnier in Novi Sadbis 60 kgSieger: Sebastien Hidalgo, Frankreich vor Stig Andre Berge, Norwegen
20096.Welt-Cup in Clermont-Ferrandbis 66 kghinter Darchan Bajachmetow, Kasachstan, Seiran Somonjan, Russland, Rasul Tschunajew, Ambako Awtandilowitsch Watschadse, Russland und Chosrow Melikjan, Armenien
20102.Universitäten-WM in Turinbis 66 kghinter Rasul Tschunajew
20111."Ion-Corneanu"-Memorial in Targoviste/Rumänienbis 66 kgvor Ionut Panait, Rumänien
201217.EM in Belgradbis 66 kgnach einer Niederlage gegen Emilian Todorow, Bulgarien
20121."Ljubomir-Ivanovic-Gedza"-International in Belgradbis 66 kgvor Davor Štefanek, Serbien, Daniel Janecic, Kroatien und Dragan Desic, Serbien
20121.Golden-Grand-Prix in Bakubis 66 kgvor Jaroslaw Kardusch, Weißrussland, Rasul Tschunajew und Denis Demjakow, Ukraine
201320.EM in Tiflisbis 74 kgnach Niederlagen gegen Surabi Datunaschwili, Georgien und Bozo Starcevic, Kroatien
201326.WM in Budapestbis 74 kgnach einer Niederlage gegen Andrew Bisek, USA
201410.WM in Taschkentbis 71 kgnach einem Sieg über Armen Wardanjan, Ukraine, einer Niederlage gegen Tschingis Labasanow, Russland, einem Sieg über Alexander Maksimovic und einer Niederlage gegen Afschin Byabangard, Iran
20151.FILA-Grand-Prix in Budapestbis 71 kgvor Ilie Cojocaru, Rumänien, Nurschan Nadirow, Kasachstan und Ramin Taherisartang, Iran
20152.1. Europäische Spiele in Bakubis 71 kgnach Siegen über Zackarias Tallroth, Schweden, Frank Stäbler, Deutschland und Mindia Zulukidse, Georgien und einer Niederlage gegen Rasul Tschunajew
201530.WM in Las Vegasbis 71 kgnach einer Niederlage gegen Justin Henry Lester, USA
20163.EM in Rigabis 71 kgnach Siegen über Pawel Ljach, Weißrussland, Narek Grigorjan, Russland und Dominik Etlinger, Kroatien, einer Niederlage gegen Varschan Boranjan, Armenien und einem Sieg über Tomi Claudiu Hinoveanu, Rumänien
20161.WM in Budapestbis 71 kgnach Siegen über Kairatbek Tugolbajew, Kirgisistan, Alexander Maksimovic, Dawid Karecinski, Polen, Ilie Cojocaru, Rumänien und Daniel Cataraga, Moldawien
20171.EM in Novi Sadbis 71 kgnach Siegen über Christoph Burger, Österreich, Nicolas Christen, Schweiz, Murat Dag, Türkei, Abujasid Manzigow, Russland und Pawel Ljach
20172."Wladyslaw-Pytlasinski"-Memorial in Warschaubis 71 kghinter Frank Stäbler, vor Abujasid Manzigow und Schmagi Bolkwadse, Georgien
20173.WM in Parisbis 71 kgnach Siegen über Benedikt Puffer, Österreich, Leos Drmola, Slowakei und Mahmoud Ibrahim Ghanem, Ägypten, einer Niederlage gegen Demeu Schadrajew, Kasachstan und einem Sieg über Adam Kurak, Russland
20181.Cerro Pelado International in Havannabis 72 kgvor Yosvani Pena Flores, Kuba, Anthony Sanders, Deutschland und Logan Kass, USA
20183.EM in Kaspiiskbis 72 kgnach einer Niederlage gegen Adam Kurak und Siegen über Jan Zizka, Tschechien und Geworg Sahakjan, Polen
20183."Oleg-Karawajew"-Memorial in Minskbis 72 kghinter Ramas Zoidze und Schmagi Bolkwadse, beide Georgien
20182.WM in Budapestbis 72 kgnach Siegen über Tarek Aziz Benaissa, Algerien, Joilson de Brito Ramos Junior, Brasilien und Aik Mnazakanjan, Bulgarien und einer Niederlage gegen Frank Stäbler, Deutschland

Ungarische Meisterschaften

Bálint Korpási wurde 2008, 2010 und 2011 ungarischer Meister in der Gewichtsklasse bis 66 g und 2014, 2016 und 2017 in der Gewichtsklasse bis 71 kg Körpergewicht

Literatur

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks

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