Axel Rudi Pell

Axel Rudi Pell

Axel Rudi Pell, 2018
Allgemeine Informationen
Genre(s)Hard Rock, Heavy Metal
Gründung1989
Websiteaxel-rudi-pell.de
Gründungsmitglieder
Axel Rudi Pell
Gesang, Gitarre
Charlie Huhn (bis 1991)
Volker Krawczak
Bass
Jörg Deisinger (bis 1991)
Bass
Bodo Smuszynski (bis 1991)
Jörg Michael (bis 1998)
George Hahn (bis 1991)
Keyboard
Rüdiger König (bis 1991)
Aktuelle Besetzung
Gitarre
Axel Rudi Pell
Gesang
Johnny Gioeli (ab 1998)
Bass
Volker Krawczak
Keyboard
Ferdy Doernberg (ab 1998)
Schlagzeug
Bobby Rondinelli (ab 2013)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Rob Rock (1991)
Gesang
Jeff Scott Soto (1991–1997)
Schlagzeug
Mike Terrana (1998–2013)
Keyboard
Kai Raglewski (1991–1993)
Keyboard
Julie Greaux (1993–1996)
Keyboard
Christian Wolff (1997)

Axel Rudi Pell (* 27. Juni 1960 in Bochum[1]) ist ein deutscher Hard-Rock- und Heavy-Metal-Gitarrist. Seine Band trägt ebenfalls diesen Namen.

Werk & Leben

Steeler

1984 erschien das nach ihm benannte Debütalbum von Pells erster Band Steeler. Es folgten drei weitere Alben – Rulin’ the Earth (1985), Strike Back (1986) und Undercover Animal (1987) –, bevor sich die Band 1989 auflöste. Sänger war der spätere EMI-Manager und Comedy-Produzent Peter Burtz.

X-Mas Project

Das X-Mas Project war ein deutsches Thrash- und Heavy-Metal-Weihnachtsalbum-Projekt, das 1985 gegründet wurde. Pell spielte hier die Gitarre.

Axel Rudi Pell

1989 erschien Wild Obsession, das erste Album von Pells neuer Band, die sich unter seinem Namen formierte. Neben Pell waren auf dem Debüt-Album Charlie Huhn von der Begleitband Gary Moores und von der Band Victory, Volker Krawczak von Steeler, Jörg Deisinger von Bonfire, Bodo Smuszynski, Jörg Michael von Mekong Delta und Running Wild, George Hahn und Rüdiger König zu hören. Produzent der Einspielung war Uli Pösselt.

1991 erschien das zweite Album Nasty Reputation, härter als sein Vorgänger. Es war zu einer Reihe von Besetzungswechseln gekommen. Statt Huhn hatte Rob Rock von Impellitteri den Gesang übernommen, Deisinger und Smuszynski hatten die Band ersatzlos verlassen. Statt Hahn und König übernahm nun Kai Raglewski die Keyboard-Parts.

1992 kam Eternal Prisoner auf den Markt, auf dem Jeff Scott Soto Rob Rock ersetzt hatte. Dann verließ Raglewski die Band. Julie Greaux wurde als Ersatz angeheuert und spielte bis 1996 auf einem Live- und zwei Studio-Alben. Drummer Jörg Michael hatte sich inzwischen zusätzlich zu seiner A.R. Pell-Arbeit der Band Stratovarius angeschlossen. Auf Magic von 1997 war mit Christian Wolff schon wieder ein neuer Keyboarder zu hören. Inzwischen konnte man deutliche Einflüsse von Deep Purple und vor allem Rainbow aus den Aufnahmen heraushören.

1998 verließ Soto die Band. Johnny Gioeli von Hardline debütierte als neuer Sänger auf Oceans of Time. Den Verschleiß an Keyboardern fortsetzend spielte nun Ferdy Doernberg von Rough Silk statt Wolff auf dem Album. Noch im selben Jahr verließ der langjährige Drummer Michael die Band. Man fand Ersatz in Mike Terrana, der schon mit Yngwie Malmsteen und Tony MacAlpine gespielt hatte, und auch bei Rage aktiv war. In dieser nun stabilen Besetzung wurde in den folgenden Jahren eine Reihe von Alben veröffentlicht. Auch spielte die Band auf verschiedenen deutschen Musikfestivals, so z. B. 2005 auf dem Wacken Open Air und beim Bang Your Head. Im August 2006 kam Mystica auf dem Markt.

Am 28. September 2007 erschien das Coveralbum Diamonds Unlocked. Enthalten sind u. a. bekannte Hits wie In the Air Tonight von Phil Collins und Beautiful Day von U2. Am 22. Februar 2008 erschien die zweite Doppel-DVD von Axel Rudi Pell mit Namen Live Over Europe. Die erste DVD ist eine Aufzeichnung des Auftritts beim „Rock-Hard“-Festival 2007, die zweite ist ein offizielles Bootleg mit größtenteils „unprofessionellen“ Aufnahmen.

Am 24. Oktober 2008 erschien das Album Tales of the Crown. Am Ende des Liedes Riding on an Arrow singt der vierjährige Sohn des Sängers Johnny Gioeli den letzten Refrain. Während der Tour zu diesem Album spielte die Band u. a. als Vorband für Heaven And Hell und auf dem Wacken Open Air.

Das darauffolgende Album The Crest erschien am 23. April 2010.[2] Außerdem erschien am 23. September 2011 die Kompilation The Ballads IV. Dazu wurde Ende August die Single Hallelujah (ein Cover des Songs von Leonard Cohen) veröffentlicht, zu der es erstmals seit 1994 ein Musikvideo gibt.

2012 erschien das Album Circle of the Oath. 2013 gab es keine Konzerte, am 9. Juli des Jahres verkündete Pell via Facebook, dass Mike Terrana die Band nach 15 Jahren aufgrund von Terminproblemen verlassen musste.[3] Nachfolger wurde Bobby Rondinelli (u. a. Ex-Black Sabbath), der bereits auf dem am 22. August 2014 erschienenen Album Into The Storm die Drums eingespielt hatte.

Zum 25-jährigen Jubiläum 2014 spielte Axel Rudi Pell auf dem Festival Bang Your Head eine spezielle Axel Rudi Pell & Friends-Show. Dabei ist er auch mit seiner ehemaligen Band Steeler aufgetreten.[4] Als Gäste waren Vinny Appice, Graham Bonnet, Doogie White, Tony Carey, John Lawton, Ronnie Atkins, Michael Voss, Rebellious Spirit und Sabina Classen von der Partie. Auch die Ex-Mitglieder Jeff Scott Soto, Rob Rock und Jörg Michael spielten bei dem Konzert mit. Die Show wurde aufgezeichnet und erschien am 24. April 2015 in Deutschland als DVD-, Blu-ray- oder CD-Box-Set unter dem Namen Magic Moments – 25th Anniversary Special Show.

Am 15. Januar 2016 wurde das Studioalbum Game of Sins veröffentlicht, der Nachfolger Knights Call erschien am 23. März 2018. Am 6. April 2020 veröffentlichte Axel Rudi Pell den Song Quarantined 1, den er aufgrund der COVID-19-Pandemie eingespielt hatte.[5] Am 8. Mai 2020 wurde das 19. Studioalbum Sign of the Times publiziert.

Mitgliederentwicklung

Diskografie

Alle genannten Alben und DVDs wurden bei Steamhammer/SPV veröffentlicht.

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
1989Wild Obsession
Erstveröffentlichung: 1. Dezember 1989
1991Nasty Reputation
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1991
1992Eternal Prisoner
Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1992
1994Between the WallsDE90
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1994
1996Black Moon PyramideDE87
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 7. März 1996
1997MagicDE77
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 15. Mai 1997
1998Oceans of TimeDE58
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 14. September 1998
2000The Masquerade BallDE37
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 28. März 2000
2002Shadow ZoneDE22
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 29. April 2002
2004Kings and QueensDE40
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. März 2004
2006MysticaDE27
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 25. August 2006
2007Diamonds UnlockedDE60
(1 Wo.)DE
CH91
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 28. September 2007
Coveralbum
2008Tales of the CrownDE41
(1 Wo.)DE
CH81
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 24. Oktober 2008
2010The CrestDE22
(4 Wo.)DE
AT68
(1 Wo.)AT
CH38
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. April 2010
2012Circle of the OathDE16
(4 Wo.)DE
AT55
(1 Wo.)AT
CH30
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. März 2012
2014Into the StormDE5
(5 Wo.)DE
AT40
(1 Wo.)AT
CH9
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. Januar 2014
2016Game of SinsDE11
(4 Wo.)DE
AT42
(1 Wo.)AT
CH10
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. Januar 2016
2018Knights CallDE9
(5 Wo.)DE
AT26
(1 Wo.)AT
CH15
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. März 2018
2020Sign of the TimesDE5
(4 Wo.)DE
AT70
(1 Wo.)AT
CH11
(6 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 8. Mai 2020
2021Diamonds Unlocked IIDE7
(3 Wo.)DE
AT58
(1 Wo.)AT
CH11
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. Juli 2021
Coveralbum
2022Lost XXIIIDE2
(3 Wo.)DE
AT26
(1 Wo.)AT
CH11
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. April 2022

Livealben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
2013Live on Fire - Tour 2012DE51
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 22. März 2013
2015Magic Moments - 25th Anniversary Special ShowDE17
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 24. April 2015
2019XXX Anniversary LiveDE36
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 7. Juni 2019

Weitere Livealben

  • 1995: Made in Germany – Live
  • 2002: Knights Live

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
1999The Ballads IIDE89
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 17. Februar 1999
2011The Ballads IVDE29
(1 Wo.)DE
CH53
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. September 2011
2017The Ballads VDE17
(2 Wo.)DE
AT67
(1 Wo.)AT
CH28
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 21. April 2017
2023The Ballads VIDE24
(1 Wo.)DE
CH9
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 21. April 2023

Weitere Kompilationen

  • 1993: The Ballads
  • 2000: The Wizards Chosen Few
  • 2004: The Ballads III
  • 2009: The Best of Axel Rudi Pell (Anniversary Edition)

Singles (Auswahl)

  • 1989: Hear You Calling Me
  • 1990: Broken Heart
  • 1993: Forever Young
  • 2000: Hot Wheels
  • 2008: Tales Of The Crown
  • 2011: Hallelujah
  • 2012: Run With The Wind
  • 2012: Before I Die
  • 2017: Love s Holding On (feat. Bonnie Tyler)
  • 2020: Gunfire
  • 2022: Survive

Videoalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
2008Live Over EuropeDE56
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2008
Platzierung in Album-Charts
2013Live on Fire - Tour 2012CH9
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. März 2013
2015Magic Moments - 25th Anniversary Special ShowCH4
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 24. April 2015

Weitere Videoalben

  • 2002: Knight Treasures (Live and More)
  • 2010: One Night Live

Tätigkeit als Journalist

Zwischen 1986 und 1993 arbeitete Pell für das damals noch in Dortmund ansässige Magazin Metal Hammer. Dort war er zunächst freier Mitarbeiter und ab 1988 Bildredakteur. Gelegentlich schrieb er Artikel und Rezensionen unter den Pseudonymen Winfried Kuhl und Dirk Schreiber. Als der Metal Hammer im Jahr 1993 an den Schweizer Verleger Jürg Marquard verkauft wurde und die Redaktion nach München umzog, kündigte Pell.[7]

Literatur

  • Holger Schmenk, Christian Krumm: Kumpels in Kutten. Heavy Metal im Ruhrgebiet, 1. Auflage, Henselowsky + Boschmann, Bottrop 2010, ISBN 3-942094-02-9.

Quellen

  1. Interview mit Axel Rudi Pell
  2. Diskografie auf der offiziellen Website, Eintrag zu The Crest (Memento vom 27. Mai 2013 im Internet Archive)
  3. Axel Rudi Pell Parts Ways With Drummer Mike Terrana. Englisch. Online auf blabbermouth.net vom 9. Juli 2013
  4. http://www.bang-your-head.de/site_byh/content/axel-rudi-pell-friends-steeler-2014
  5. https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=kPSNk4gcxCc
  6. a b c d Chartquellen: DE AT CH
  7. Thorsten Zahn: Der Erfolgsmusiker. In: Metal Hammer-Sonderheft „25 Jahre - Das Geheimnis unseres Erfolges“, Seite 34

Weblinks

Commons: Axel Rudi Pell – Sammlung von Bildern

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Axel Rudi Pell in der Großen Freiheit 36 in Hamburg 2018