Avraham Even-Shoshan

Avraham Even-Shoshan, geboren als Avraham Rosenstein (hebräisch אברהם אבן-שושן) (geb. 25. Dezember 1906 in Minsk, Russisches Kaiserreich, heute Belarus; gest. 8. August 1984 in Jerusalem, Israel) war ein israelischer Lexikograf russischer Herkunft. Sein nach ihm benanntes hebräisches Wörterbuch genießt bis heute hohes Ansehen.[1]

Leben und Wirken

Even-Shoshans Wohnhaus in Jerusalem

Er wurde als Sohn von Chaim David Rosenstein (1871–1934) geboren, einem zionistischen Lehrer und Journalisten, der für eine jüdische Erziehung seines Sohnes im Cheder und in einer Jeschiwa besorgt war und kurz vor seiner geplanten Auswanderung nach Erez Israel in Minsk starb. Im Verlauf der Oktoberrevolution wurde in Sowjetrussland Druck auf jüdische Schulen, insbesondere auf das Studium der hebräischen Sprache, ausgeübt. Nachdem der Cheder unter Leitung seines Vaters schließen musste, setzte dieser sein Hebräischstudium zu Hause fort. Avraham Even-Shoshan sprach neben Hebräisch auch fließend Jiddisch und Russisch.

Mit 16 Jahren trat er einer zionistischen Jugendbewegung bei und absolvierte nach der Mittelschule eine einjährige landwirtschaftliche Ausbildung, um sich auf seine Alija vorzubereiten. 1925 emigrierte er allein nach Palästina und änderte seinen Familiennamen zu Even-Shoshan, eine hebräische Übersetzung von Rosenstein. Nach einigen Monaten Aufenthalt in einem Kibbuz, wo er als Schuhmacher und Landwirt eingesetzt war, zog er nach Jerusalem und wurde am dortigen Lehrerseminar unter Leitung von David Yellin als Lehrer diplomiert. 1936 erhielt er ein einjähriges Stipendium für die Universität London. Anschließend kehrte er nach Jerusalem zurück, schloss 1943 sein Studium an der Hebräischen Universität mit dem Mastergrad ab und arbeitete bis 1967 als Lehrer und Schulleiter in Jerusalem. 1977 wurde er zum Mitglied der Akademie für die hebräische Sprache ernannt.

Er starb am 8. August 1984 im Hadassa-Krankenhaus in Jerusalem und wurde auf dem städtischen Friedhof Har HaMenuchot begraben.

Seine ersten literarischen Bemühungen waren Beiträge in der Kinderzeitschrift Itonenu („Unsere Zeitung“), die er 1932–1936 redigierte, und hebräische Übersetzungen von Kinderbüchern. Sein Hauptwerk ist jedoch das von ihm geschaffene Wörterbuch der hebräischen Sprache. Die Erstausgabe erschien 1947–1952 unter dem Namen Milon chadasch („Neues Wörterbuch“), die zweite Ausgabe 1966–1970 als HaMilon hechadasch („Das neue Wörterbuch“) und die dritte Ausgabe 2003 als „Wörterbuch Even-Shoshan“. Zudem verfasste er eine „Neue Bibelkonkordanz“, die 1977 publiziert wurde, und war Mitarbeiter einer 1960 veröffentlichten Konkordanz der Gedichte von Chaim Nachman Bialik.

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • Avraham Even-Shoshan. A New Concordance of the Bible: Thesaurus of the Language of the Bible, Hebrew and Aramaic, Roots, Words, Proper Names Phrases and Synonyms. Board of Jewish Education, 1984. ISBN 965-17-0098-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Thomä, Christoph Henning, Olivia Mitscherlich-Schönherr: Glück. Ein interdisziplinäres Handbuch. Springer Verlag, 2016. S. 21. Online-Teilansicht

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Jerusalem, 16 Yosef Ben Matityahu st