Austreibungsphase

Als Austreibungsphase bezeichnet man den Abschnitt des Geburtsvorgangs zwischen der vollständigen Öffnung des Muttermundes und der vollständigen Geburt des Kindes. Sie folgt damit der Eröffnungsphase.

Dauer

Bei einer Erstgebärenden sollte die Austreibungsperiode nicht wesentlich länger als eine Stunde, bei Mehrgebärenden maximal 30 Minuten dauern. Wird diese Dauer überschritten, sollte der Geburtshelfer Probleme und Abweichungen vom normalen Geburtsverlauf ausschließen.

Ablauf

Nach der vollständigen Eröffnung des Muttermundes tritt der kindliche Kopf tiefer ins Becken. Dadurch löst er bei der Gebärenden den reflexhaften Drang zum Mitpressen aus. Die Kraft der Austreibungswehen wird so durch die Kraft der mütterlichen Bauchmuskulatur unterstützt. Das Kind wird durch die synchronisierten Kräfte weiter durch den Geburtskanal geschoben. Wird der Kopf (bzw. der vorangehende Kindsteil) in der Wehe das erste Mal in der Vulva sichtbar, spricht man vom „Einschneiden“ des kindlichen Kopfes. Bleibt der Kopf auch außerhalb der Wehe in der Vulva sichtbar, wird dies als „Durchschneiden“ bezeichnet. Vulva und Anus klaffen dann weit. Nachdem Kopf und Schultern den Geburtskanal weit gedehnt haben, werden Rumpf, Becken und Beine des Kindes meist innerhalb einiger Sekunden geboren.

Weiterer Geburtsverlauf

Mit der Geburt des Kindes endet die Austreibungsphase und es beginnt die Nachgeburtsphase.

Weblinks

  • familienplanung.de - Geburtsverlauf: Das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)