August Lehr, von Beruf Kaufmann, begann seine Karriere als Amateur-Rennfahrer noch auf dem Hochrad. Von 1888 bis 1894 gewann er siebenmal die deutsche Meisterschaft. 1888, mit 18 Jahren, gewann Lehr in England, der „Höhle des Löwen“, die Englischen Meisterschaften im Hochradfahren (inoffizielle Weltmeisterschaft über eine englische Meile), was gleichzeitig der 240. Sieg auf einem Opel-Rad war. 1891 war er nach der Anzahl der errungenen Siege der beste Fahrer der Welt. 1893 stieg Lehr auf das Niederrad um, ein Jahr später wurde er Weltmeister in Antwerpen und damit der erste deutsche Weltmeister im Radsport.
Anschließend erhielt Lehr Einladungen zu Rennen in vielen europäischen Ländern, konnte insgesamt 260 Siege (nach anderer Quelle 227)[1] verbuchen, aber nicht seinen Lebensunterhalt mit dem Radsport verdienen. Deshalb entschloss er sich 1898 zum Rücktritt vom aktiven Radsport.
1909 senkte der populäre Sportler in Berlin die Startflagge zum 1. Berliner Sechstagerennen. 1921 erlitt Lehr während einer Ruder-Wandertour auf den Mecklenburgischen Seen eine Magenblutung, an der er wenige Tage später starb.
Als 1925 in Lehrs Heimatstadt Frankfurt das Waldstadion gebaut wurde nebst einer 400 Meter langen Radrennbahn, ließen ihm die Brüder Adam und Fritz von Opel dort ein Denkmal aus Bronze, geschaffen von Emil Hub, errichten.[2] 2005, während des Umbaus des Frankfurter Waldstadions für die Fußball-Weltmeisterschaften, verschwand das Denkmal bis auf einen Arm spurlos.[3]
Literatur
Helmer Boelsen: Die Geschichte der Rad-Weltmeisterschaft, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-936973-33-4.
Adolf Klimanschewsky: Der entfesselte Weltmeister, Berlin 1955.
Hans Borowik: 300 Rennfahrer in einem Band, Berlin 1937.
Einzelnachweise
↑Hans Borowik: 300 Rennfahrer in einem Band. Deutscher Schriftenverlag, Berlin 1937, S.32.
1871, 1873–1975 H. P. Whiting |1872 E. B. Honeywell |1876, 1878 Ion Keith-Falconer |1877 Wadham Wyndham |1879 Herbert Liddell Cortis |1880 C. E. Liles |1881 George Lacy Hillier |1882 James Moore |1883 H. W. Gaskell |1884 Herbert A. Speechly |1885 Sanders Sellers |1886 Percy Furnivall |1887 G. H. Illston |1888 Synyer |1889 August Lehr (D) / Fred Fletcher |1890 Frederick John Osmond |1891, 1892 Adams |1892 Arthur Zimmermann (USA) |1893 Sanger |1896 Macferson |1897 J. A. Metcalf |1898 Thomas Summersgill |1899 Paul Albert |1900–1903 O. S. Ingram |1904 Jimmy S. Benyon |1905–1906 Ernest Payne |1907 Anderson |1908, 1911–1912 Victor Johnson |1909 Kingsbury |1910, 1913 William James Bailey |1914 Ormston |1919 Ryan |1920, 1923 Albert White |1921, 1922 George Owen |1924 Fuller |1925, 1927, 1931 John Sibbit |1926 Albert Theaker |1928 Wyld |1929, 1930 Sydney Cozens |1932–1934, 1938 Dennis Horn |1935 Ernest Higgins |1937 Cyril Horn |1939, 1944–47 Reg Harris |1948, 1849, 1951 Alan Bannister |1952–1954 Cyril Peacock |1955–1961 Lloyd Binch |1962–1964 Karl Barton |1965, 1969 Roger Whitfield |1966 Frederick Booker |1967–1968 Reg Barnett |1970–1973, 1980 Ernest Chrutchlow |1974 Malcolm Hill |1975 Paul Medhurst |1976 John Tudor |1977, 1978 Trevor Gadd |1979 Steve Cronshaw |1980 Terrence Tinsley |1981 Paul Swinnerton |1982, 1983 Mark Barry |1984–1987 Paul McHugh |1988 Eddie Alexander |1989–1994 Stewart Brydon |1995 Steve Paulding
Die Meisterschaft wurde nicht in jedem Jahr, aber letztmalig 1995, ausgetragen. Hochradmeister bis 1892 kursiv