Käferbach

Käferbach
Kreisfreie Stadt Ansbach
Koordinaten: 49° 16′ 16″ N, 10° 29′ 5″ O
Höhe: 431–445 m ü. NHN
Einwohner:76 (1. Jun. 2018)
Postleitzahl:91522
Vorwahl:09825

Käferbach (umgangssprachlich: Underkefəʳba[1]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt am gleichnamigen Bach, einem linken Zufluss der Altmühl. Der Mittelbach mündet dort als linker Zufluss des Käferbachs. 0,75 km nördlich des Orts befindet sich der Käferbuck, südöstlich ist der Mühlbuck gelegen, 0,75 km befindet sich das Waldgebiet Im Forst. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Steinbach (0,7 km südlich) und zur Staatsstraße 1066 (0,2 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Der Ort bestand ursprünglich aus vier Siedlungen: Aub[3], Obermühle[4], Käferbach mit der Käfermühle[5] und Mittelmühle[6]. 1367 wurden die Orte als „zer Awe“ und „Keferndorf“ erstmals namentlich erwähnt. Die Bedeutung des ersten Ortsnamens ist Siedlung in der Aue, die des zweiten bleibt unklar, ein Zusammenhang mit Käfer ist wohl eher unwahrscheinlich.[7]

In Aub gab es vor dem Dreißigjährigen Krieg 8 Anwesen, von denen einige das Stiftsamt Ansbach als Grundherrn hatten. 1637 war nur noch ein Anwesen besitzt, die übrigen verödet.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Käferbach mit Aub eine Realgemeinde. In Käferbach gab es 6 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Stiftsamt Ansbach inne. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Stiftsamt Ansbach: 2 Halbhöfe, 1 Mühle, 1 Wirtsgut), der Ansbacher Rat: 1 Söldengut) und die eichstättischen Stiftsoblei Herrieden (1 Mühle).[9][10] In Aub gab es 7 Anwesen. Grundherren waren das Stiftsamt Ansbach (4 Köblergüter, 1 Leerhaus, 1 Mühle und die Pfarrei Neunstetten (1 Gütlein).[11][12] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[13]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurden die Orte dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Elpersdorf und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Elpersdorf zugeordnet.[14] Diese wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[13]

Die mundartliche Unterscheidung zwischen Oberkäferbach (für Aub und Obermühle) und Unterkäferbach (für Käferbach und Käfermühle) erfolgte erst im 20. Jahrhundert.[15]

Baudenkmal

  • Käfermühle: Wassermühle am Käferbach, im Kern 18. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

Jahr001806001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002018
Einwohner656382718480727511797909076
Häuser[16]13141517131313142226
Quelle[17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27][28]

Religion

Käferbach ist seit Einführung der Reformation im Fürstentum Ansbach im Jahr 1528 evangelisch. Da aber die Grundherren (Kollegiatstift Herrieden) zu dieser Zeit katholisch waren, richteten die Bewohner 1599 eine Bittschrift an den Ansbacher Markgrafen, katholisch bleiben zu dürfen, was jedoch abgelehnt wurde.[29] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind heute nach St. Laurentius (Elpersdorf bei Ansbach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 105.
  2. Käferbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. umgangssprachlich: Āb, E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 42.
  4. Obermühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
  5. Käfermühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
  6. Mittelmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
  7. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 105 f.
  8. K. H. v. Lang: Landgericht Ansbach, S. 8.
  9. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 872 f.
  10. Johann Bernhard Fischer: Käferbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 20 (Digitalisat).
    J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 44.
  11. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 834.
  12. Nach Johann Bernhard Fischer: Aub bey Elpersdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 15 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 1, Sp. 191) gab es 9 Untertansfamilien.
  13. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 985 f.
  14. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  15. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 106.
  16. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. In den Jahren 1806 und 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 2018 als Wohngebäude.
  17. Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, S. 130–131.
  18. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 45 (Digitalisat). 46 Einwohner, 10 Feuerstellen; Aub (S. 6): 17 E., 4 F.
  19. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 37–38 (Digitalisat). Aub: 27 Einwohner, Käferbach: 40 E., Käfermühle: 4 E., Mittelmühle: 5 E., Obermühle: 6 E.
  20. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 983–984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  21. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Aub: 32 Einwohner, Käferbach: 31 E., Käfermühle: 8 E., Mittelmühle: 6 E., Obermühle: 7 E.
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat). Käferbach mit Aub: 67 E., 14 Wgb.; Käfermühle: 6 E., 1 Wgb.; Mittelmühle: 3 E., 1 Wgb.; Obermühle: 7 E., 1 Wgb.
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 323 (Digitalisat).
  29. Hans Sommer mit e. Arbeitskreis d. Dekanates (Hrsg.): Es geschah im Namen des Glaubens: evangelisch im Dekanat Ansbach (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1991, ISBN 3-87214-248-8, S. 82.

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