Atlas GmbH

Atlas GmbH

RechtsformGmbH
Gründung2010
SitzGanderkesee, Deutschland
LeitungFil Filipov, Britta Frey, Peter Görlich, Reinhold Hammersen, Uwe Hinrichs, Ralf Hoffmann, Wolfgang John, Mitko Koev, Frank Lueken, Ali Oflazoglu, Ralf Ostendorf, Thomas Pfautsch, Josef Quatmann, Manfred Schuch, Michael Wegner, Herbert Woehl
Mitarbeiterzahl418[1]
Umsatz224,19 Mio. EUR[1]
BrancheBaumaschinenhersteller
Websitewww.atlasgmbh.com
Stand: 31. Dezember 2019

Die Atlas GmbH (2010 bis 2016 Atlas Maschinen GmbH, Eigenschreibweise ATLAS) ist ein mittelständischer Baumaschinenhersteller mit Sitz in Ganderkesee. Das Unternehmen fertigt Radbagger, Zweiwegebagger und Raupenbagger in verschiedenen Gewichts- und Leistungsklassen sowie Ladekräne und mittelgroße Radlader. Zur Zeit sind in der Atlas GmbH knapp 360 Mitarbeiter in drei Werken beschäftigt. In der kompletten Atlas Gruppe sind es knapp 500 Mitarbeiter.

Nicht zu verwechseln ist die Atlas GmbH mit der Atlas Weyhausen GmbH. Beide Unternehmen sind organisatorisch und rechtlich eigenständig. Lediglich der Markenname „Atlas“ wurde bis Ende 2015 von beiden Unternehmen genutzt. Seit Ende 2015 verwendet die Atlas Weyhausen GmbH den Markennamen „Weycor“ für ihre Produkte.

Geschichte

Älterer Atlas Radbagger 1304 (Atlas Weyhausen GmbH)
Terex-Atlas Raupenbagger 190LC

Die Anfänge der Atlas GmbH gehen auf das Jahr 1919 zurück. Damals erfolgte die Gründung der Hinrich Weyhausen KG mit Sitz in Delmenhorst. Die Firma produzierte zunächst Landmaschinen und landwirtschaftliche Förderanlagen. Das Markenzeichen „Atlas“ entstand 1936; der erste voll hydraulische Bagger wurde 1951 gefertigt.[2]

Die Hinrich Weyhausen KG trieb die Entwicklung der Hydraulikbagger in den Folgejahren stetig voran und nahm in den 1960er Jahren eine international führende Stellung im Bau von Hydraulikbaggern ein. 1962 waren rund 1000 Mitarbeiter in den Werken Vechta, Ganderkesee und Löningen für das Unternehmen tätig. 1969 starb der Gründer Hinrich Weyhausen, und sein Sohn Günter Weyhausen übernahm die Geschäftsführung der Hinrich Weyhausen KG.

1986 erfolgte die Umfirmierung der Hinrich Weyhausen KG in Atlas Weyhausen GmbH. Das Unternehmen geriet 1999 in finanzielle Schwierigkeiten und wurde an die EDER Handel und Beteiligungen GmbH veräußert, welche es 2001 an den US-amerikanischen Baumaschinenhersteller Terex aus Westport weiterverkaufte.[3] Es erfolgte die Umbenennung in Atlas-Terex GmbH. Der Name Atlas Weyhausen GmbH war damit nicht mehr gebunden und wurde 2010 vom ehemaligen Schwesterunternehmen F. Weyhausen GmbH & Co. KG im Zuge eines Rechtsformwechsels übernommen.

Nach Verlusten in diesem Geschäftsbereich wurde dieser im März 2010 an den Investor Filip S. Filipov für einen Euro verkauft. Der Investor gab dem neu gegründeten Unternehmen den Namen Atlas Maschinen GmbH. Im August 2010 erwarb Filipov auch den Markennamen Kaelble von Terex. Seitdem leitet dieser zusammen mit dem Geschäftsführer Brahim Stitou die gesamte Atlas-Gruppe. Im April 2016 firmierte die Atlas Maschinen GmbH um in Atlas GmbH.[4][5]

2012 wurde die Atlas Spare Parts GmbH als Tochtergesellschaft am Standort Ganderkesee der Atlas GmbH gegründet, die Ersatzteile rund um Bagger herstellt und vertreibt. Im Sommer 2014 kündigte Atlas an, das Werk in Delmenhorst schließen und die Produktion an die anderen Standorte verlagern zu wollen.[6] Anfang 2015 wurde schließlich bekanntgegeben, dass das Werk Delmenhorst entgegen der ursprünglichen Absichten dauerhaft erhalten bleiben soll.[7]

2017 wurde die Atlas Kompakt GmbH ebenfalls als Tochtergesellschaft am Standort in Delmenhorst gegründet. Das Unternehmen vertreibt Mini- und Midibagger des chinesischen Herstellers Sunward in den Atlas-Farben.[8]

Produktionsstandorte

Derzeit unterhält die Atlas GmbH drei Standorte In Deutschland. Neben dem Stammwerk in Ganderkesee gehören die Werke in Delmenhorst und Vechta zum Unternehmen. Die Baggerproduktion findet in Ganderkesee statt. Die Ladekräne werden in Delmenhorst gebaut. In Vechta erfolgt die Fertigung von Zylindern und Anbaugeräten.[9] Des Weiteren befindet sich in Bredford die Atlas Cranes UK als weitere Tochtergesellschaft mit der Spezifizierung auf Vertrieb von Kranen.

Produkte

Die Atlas GmbH ist Hersteller von Mobil-, Raupen- und Umschlagbagger aus unterschiedlichen Größen- und Leistungsklassen. Des Weiteren werden kleine, mittlere und große Lkw-Ladekräne gefertigt. Neben den genannten Produkten bietet die Atlas GmbH seit 2012 auch größere Radladermodelle von der im Jahre 2010 von Terex erworbenen Kaelble GmbH an. Speziell für Terex werden die Radlader weiterhin unter dem alten Markennamen „Terex“ produziert.[10] Unter der zu Kaelble gehörenden Marke „Schaeff“ produziert und vermarktet die Atlas GmbH auch Tunnelbagger und zugehörige Anbaugeräte.

Literatur

  • Ulf Böge, Stefan Heinzsch, Arno Düßmann: Siegeszug der Hydraulik – Die Geschichte von Atlas Weyhausen, Herausg. Atlas Hamburg GmbH, 2007.
  • Ulf Böge: Baumaschinen Jahrbuch 2014, Podzun Verlag Brilon, 2013, ISBN 978-3-86133-698-3, Seite 5 ff.

Weblinks

Commons: Atlas GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. Willi Dolder: 1000 Bagger und andere Baumaschinen, NGV-Verlag, 2006, ISBN 978-3-625-10374-5
  3. Firmengeschichte von Terex, auf www.terex.de, Abgerufen am 12. Dezember 2014
  4. Atlas sieht sich am Markt etabliert, Abgerufen am 14. April 2016
  5. Pressemitteilung der Atlas GmbH anlässlich der Bauma 2016 in München
  6. Aus für Atlas in Delmenhorst, auf www.weser-kurier.de, Abgerufen am 12. Dezember 2014
  7. Delmenhorster Atlas-Werk gerettet, auf www.weser-kurier.de, Abgerufen am 26. April 2016
  8. Atlas Kompakt GmbH gegründet, auf www.bauforum24.biz, abgerufen am 30. November 2017
  9. Atlas-Organigramm auf www.atlasgmbh.com, Abgerufen am 12. Dezember 2014
  10. Atlas baut schwere Terex-Radlader. Abgerufen am 12. Dezember 2014

Koordinaten: 53° 2′ 1,2″ N, 8° 32′ 10,8″ O

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Terex TL260 Baggerlader der RMH auf dem Hamburg Airport
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Kettenbagger Terex-Atlas Typ 190LC, ausgerüstet zum Torfabbau.
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Atlas 1304