AsiaBerlin Summit

AsiaBerlin Summit
Websitehttps://www.asia.berlin/

Die Asia-Pacific Week Berlin (bis 2017 „Asien-Pazifik-Wochen“; Abkürzung: APW), die 1997 begründet wurden, sind eine internationale Plattform für Wissenstransfer und Kooperation/Zusammenarbeit von europäischen und asiatischen Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, wissenschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen. Die Asien-Pazifik-Wochen fanden bis 2017 alle zwei Jahre, seitdem jedes Jahr, zu einem ausgesuchten Hauptthema statt.

Geschichte

In den 2000er Jahren entwickelten sich die Asien-Pazifik-Wochen von einer Kultur-Aktionswoche hin zu einer internationalen, wirtschaftsbezogenen Plattform, die einen Raum für den Dialog von deutschen und asiatischen Akteuren bietet.

1997 Die ersten Asien-Pazifik Wochen Berlin

Der damalige Bundespräsident Roman Herzog eröffnete die Asien-Pazifik-Wochen im Roten Rathaus, die vier Wochen lang 180 Veranstaltungen von mehr als 160 öffentlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen aus 16 Staaten anbot, z. B. Kulturevents, Symposien, Seminare oder Vorlesungen.[1] In der Öffentlichkeit war die Gründung der Asien-Pazifik-Wochen in Berlin umstritten, da Berlin keine unmittelbare Vorgeschichte euro-asiatischer Kooperation hatte.[2]

1999 Länderschwerpunkt Japan

Im Jahr 1999 lag der Fokus der Asien-Pazifik-Wochen noch bei dem kulturellen Austausch, im Gegensatz zu den heutigen Asien-Pazifik-Wochen, die einen wirtschaftlichen Fokus seit 2013 haben. Die 110 Kulturveranstaltungen der Asien-Pazifik-Wochen hatten 150.000 Zuschauer, während die 38 Wirtschafts- und Investitionsseminare nur 3.500 Teilnehmende hatten.[3]

2001 Länderschwerpunkt China

Das State Council Information Office der Volksrepublik China zeigte die weltweit größte Präsentation chinesischer Zivilisation im Ausland.[4] Gerhard Schröder, damaliger Bundeskanzler, forderte weitergehende Zusammenarbeit der mittelgroßen und kleinen Unternehmen beider Länder.[5][6]

2003 Länderschwerpunkt Indien

Heutiger Zustand als Konzerthaus, 2009

Gerhard Schröder, damaliger Bundeskanzler, eröffnete die vierten Asien-Pazifik-Wochen im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, die über 250 Veranstaltungen boten.[7] 13 Botschaften nahmen an den Asien-Pazifik-Wochen 2003 teil,[8][9] also mehr als doppelt so viele wie im vorigen Jahr. Der kulturelle Fokus stand im Vordergrund, so hielt beispielsweise Sri Sri Ravi Shankar im Roten Rathaus einen Vortrag namens „Menschliche Werte leben“.[10] Der asiatische Kulturmarkt auf dem Schloßplatz in Berlin war stark besucht mit 30.000 Besuchern pro Tag.[11][12][8]

2005 Länderschwerpunkt Korea

Koreanischer Garten Berlin-Marzahn

Die Stadt Seoul schenkte dem Erholungspark Marzahn den Koreanischen Garten. Der damalige Bürgermeister von Seoul Lee Myung Bak legte den Fokus der Veranstaltungen Koreas auf Kultur statt Wirtschaft, weil für ihn Berlin durch die Deutsche Wiedervereinigung wirtschaftlich belastet war, was erst nach einer Generation wieder normalisiert sein könnte.[13]

2007 Sustainability in Urban Infrastructures

18 asiatisch-pazifische Modedesigner waren eingeladen, ihre Kollektionen bei einer parallel zu der Berlin Fashion Week laufenden Modenschau „InFashion Asien-Pazifik-Wochen 2007“ zu präsentieren.[14][15]

Weil die Verbindung Berlin-Peking historisch bis dahin wenig untersucht war, entwickelte das Heimatmuseum Charlottenburg-Wilmersdorf die erstmalige Ausstellung „Chinesen in Berlin“.[16]

2009 Mobilität – Energie

Die Lesung und Mitwirkung von Liao Yiwu bei der literarischen Veranstaltung „China schreiben“ im Haus der Kulturen der Welt wurde von der Volksrepublik China erfolgreich verhindert.[17][18]

2011 Gesundheit – Ernährung – Wasser

Außenwirtschaftliche Kooperation und entwicklungspolitische Zusammenarbeit wurden ineinander integriert in einer deutschlandweit erstmaligen Form des Matchmakings zwischen deutschen und asiatischen Teilnehmenden. Sensor-Anstecker leuchteten auf, sobald Teilnehmende mit gemeinsamen Interessen sich näher kamen. Letztlich wurde durch den Einsatz innovativer Matchmaking-Technologie die tradierte Trennung von Handel und Entwicklungspolitik abgeschwächt.[19]

Die Auftaktausstellung der Gewinner-Plakate des internationalen Wettbewerb »Water is Life – Wasser ist Leben« fand in der Universität der Künste Berlin statt; es folgten weitere Ausstellungen in Peking und Mumbai.[20]

2013 Smart Cities

Nachdem der Anteil des Handels mit Asien im Vergleich zu Europa im Vergleich zu 2005 um 11 % zugenommen hatte, wurden die Asien-Pazifik-Wochen 2013 weitergehend auf Besucher aus der Wirtschaft ausgerichtet.[21] Auch institutionell wurde die Leitung der Asien-Pazifik-Wochen von der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters, damals Klaus Wowereit, an die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung übergeben.[22] Da Berlin „allein mit den Binnenkräften […] nicht die nötige Prosperität in die Stadt“[23] bekommen würde, entschied sich die Wirtschaftssenatorin des Landes Berlin, Cornelia Yzer, für einen wirtschaftlichen Fokus der Asien-Pazifik-Wochen, und gegen einen Großteil des Kulturprogramms.

2015 Smart Cities

CityCube Berlin

Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen fand die Wirtschafts- und Technologiekonferenz „Smart Solutions for Urban Challenges“ im CityCube Berlin während der Metropolitan Solutions Messe statt.[24][25]

2016 Asia-Europe Innovation Dialogue

2016 nahmen mehr als 1.000 Gäste an den Veranstaltungen der Asien-Pazifik-Wochen teil. Außerdem wurde ein neues Start-up-Netzwerk zwischen Berlin, Manila, Jakarta und Bangalore wurde gegründet: StartUp AsiaBerlin.[26]

2017 Asia-Europe Innovation Dialogue

Der Asia-Europe Dialogue 2017 behandelte das Thema Digitalisierung.[27]

2018 Asia-Europe Dialogue on Digitalization

Die Asia-Pacific Week Berlin (APW) 2018 verband Teilnehmer aus Asien und Europa in einem Austausch über die Chancen und Herausforderungen der Zukunftsthemen Digitalisierung und Startups.

2019 Asia-Europe Dialogue on Innovation

Die Asia-Pacific Week Berlin 2019 widmete sich dem Themenschwerpunkt Innovation sowie der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von Startups mit ihren Ökosystemen.

2020 AsiaBerlin Summit – Connecting Startup Ecosystems

Am 21. September 2020 eröffneten Ramona Pop, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Siemens-Vorstand Cedrik Neike und SAP Vorstand Thomas Saueressig den ersten AsiaBerlin Summit.

Als eine der wenigen internationalen Konferenzen fand der AsiaBerlin Summit 2020 (ehemals Asia-Pacific Week Berlin) vom 21. bis 27. September während der Coronapandemie als on-site Veranstaltung statt.

Prominente Teilnehmer

Veranstaltungsorte

Auswärtiges Amt Berlin
Haus der Kulturen der Welt
  • Seit 2011 läuft der Großteil der Asien-Pazifik-Wochen im Auswärtigen Amt ab.
  • Ab 2015 wird die Wirtschafts- und Technologiekonferenz der Asien-Pazifik-Wochen im City Cube veranstaltet werden.
  • Ein wesentlicher Teil des kulturellen und künstlerischen Partnerprogramms findet in der Architekturgalerie AEDES am Pfefferberg statt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland: Asien-Pazifik-Wochen eröffnet
  2. Dirk Krampitz: Kunst aus Megastädten und von Südseestränden In: Welt am Sonntag. 9. September 2007. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  3. APFB: APW 2009 (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive)
  4. APFB: APW 2001 (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive)
  5. Die 3. Asien-Pazifik-Wochen in Berlin beendet Website des offiziellen China Internet Information Center. Abgerufen am 17. Juli 2014.
  6. Lina Jia: Interkulturelle Kommunikation im Kontext der Kulturpädagogik. Hamburg 2014, S. 41.
  7. Asien-Pazifik-Wochen: 17 Länder sind dabei. In: Der Tagesspiegel, 5. August 2003, abgerufen am 1. September 2014.
  8. a b APW 2003 (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive) Website der Asien-Pazifik-Wochen. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  9. Asien Pazifik Wochen 2003 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  10. Berlin wird zum Tor nach Asien. In: Berliner Zeitung, 13. September 2003, abgerufen am 18. Juli 2014.
  11. Indien präsentiert Kultur und Wirtschaft Wandern zwischen kultureller Tradition und geschäftiger Moderne. In: Berliner Kurier, 16. September 2003, abgerufen am 18. Juli 2014.
  12. Magnet Berlin. In: Die Zeit, Nr. 37, 4. September 2003, abgerufen am 18. Juli 2014.
  13. Zitiert nach A. Woltersdorf: Meine Rolle wird die des Motivators sein In: taz. 26. September 2003. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  14. Inga Haese: Chinakohl, besonders scharf In: Berliner Zeitung, 8. September 2007. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  15. https://www.youtube.com/watch?v=bjxohFlHFPs
  16. Dirk Krampitz: Kunst aus Megastädten und von Südseestränden In: Welt am Sonntag. 9. September 2007. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  17. Peking will Auftritt von Liao Yiwu verhindern (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive). In: m&c, 25. September 2009. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  18. Zitiert nach Marina Mai: Asia-Wochen fehlt chinesische Würze In: taz, 9. Oktober 2009. Abgerufen am 18. Juli 2014
  19. Business Contact Forum bietet während der Asien-Pazifik-Wochen noch besseres Networking In: iBusiness, 25. August 2011. Abgerufen am 17. Juli 2014.
  20. Anna Weilberg: Water is Life In: PAGE, 31. August 2011. Abgerufen am 17. Juli 2014.
  21. Asien für Berliner Außenhandel wichtiger. In: DPA Notizblock, 30. Mai 2013. Abgerufen am 14. Juli 2014.
  22. Kevin P. Hoffmann (kph): Wirtschaft dominiert Asien-Pazifik-Wochen. In: Der Tagesspiegel, 31. Mai 2013. Abgerufen am 17. Juli 2014.
  23. Zitiert nach Kevin P. Hoffmann: Niemand will Loser kennenlernen. In: Der Tagesspiegel, 5. Juli 2013. Abgerufen am 17. Juli 2014.
  24. Barbara Straka: 10. Asien-Pazifik-Wochen Berlin 2015 (Memento vom 9. September 2014 im Internet Archive). Website der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Abgerufen am 29. August 2014.
  25. Broschüre der Metropolitan Solutions 2015. Website der Deutschen Messe. Abgerufen am 17. Juli 2015.
  26. Entnommen von https://apwberlin.de/gallery/2016/, abgerufen am 15. November 2018
  27. Asia-Europe Innovation Dialogue. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  28. Gala Closing Event 7. Asia-Pacific Weeks Berlin 2009. Website des Hauses der Kulturen der Welt. Abgerufen am 17. Juli 2014.

Koordinaten: 52° 30′ 55″ N, 13° 23′ 55″ O

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Das Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte, erbaut 1818-1821 von Karl Friedrich Schinkel als Königliches Schauspielhaus.
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