Asche (Rapper)

Asche (* 30. Mai[1]; bürgerlich Amir Israil[2] Aschenberg), auch bekannt unter seinem Pseudonym Aschkobar, ist ein deutscher Rapper, Produzent und Schauspieler, dessen Musik dem Genre des Gangsta-Raps zuzuordnen ist.

Leben

Asche kam im Alter von sechs Jahren aus der polnischen Stadt Lublin ins Ruhrgebiet und wuchs in Bochum auf.[3] Seine Eltern waren in Polen aufgewachsen, stammen jedoch aus verschiedenen Ländern. Asche zufolge wurde sein Vater in Kasachstan geboren, er habe zudem aschkenasisch-jüdische, väterlicherseits tschetschenische sowie mütterlicherseits ukrainische Vorfahren. Seine tschetschenische Abstammung erwähnt er in zahlreichen seiner Raplieder.

Karriere

2008 veröffentlichte Asche das Lied Das erste Mal.[4] In den Jahren darauf folgten weitere Lieder, 2013 erschien die EP Mephisto,[5] auf der auch ein Song mit dem Rapper Fard zu hören ist.

2015 folgte das Release seines ersten selbstproduzierten Albums Barcodes, in der er mit harten Aussagen auf melancholischen Beats über das Leben in Problembezirken rappt. Die persönlichste Single ist Mama, wo er über seine Kindheit rappt.

Nach längerer Abwesenheit wurde 2018 bekannt gegeben, dass Asche beim Label Seiten auf Null des Frankfurter Rappers SadiQ unter Vertrag genommen wurde.[6] Asche veröffentlichte während dieser Zeit mit CLS mit SadiQ, Kein Problem, Dschingis Khan, Habibi mit Sami und Sativa fünf Singles. Auf drei von fünf Singles benutzte Asche erstmals Autotune und versuchte sich an einem poppigen Sound. Im selben Jahr erschien sein zweites Album Pandemonium.

2018 wechselte er zu Kollegahs Label Alpha Music Empire, auch wenn er dort nie offiziell unter Vertrag stand. Der Kontakt kam über den YouTuber und Rapper Mois zustande, welcher Asche empfohlen hatte. Ein Jahr später behauptete SadiQ in einem Interview, dass Asche eigentlich noch einen laufenden Vertrag bei ihm habe und wenn er wolle, jeden neueren Song von ihm herunternehmen kann.[7] Er warf Asche zudem Undankbarkeit vor und beklagte, dass er von einem Wechsel nicht Bescheid wusste und dieser stattdessen erzählt hätte, er wolle seine Musikkarriere beenden. Im Dezember 2018 war er zusammen mit Kollegah und dessen damaligen Signings Gent, Jigzaw und Seyed auf dem Track Macht zu hören, welcher Teil von Kollegahs Hoodtape 3 ist und mit dem erstmals der neue Künstler um Kollegahs Label bekannt gegeben wurde.

Asche begleitete Kollegah zudem in der Promophase zum Album Alphagene II. Hier übernimmt Asche die Rolle des harten Straßenrappers, der seinen Boss Kollegah zu alter Stärke zurückführt. Er war auch Supportact auf seiner Monument Tour im Jahr 2019. Mit Bullets erschien auch eine gemeinsame Single mit Kollegah. Auf den Liedern YAYO und Offenes Verdeck aus Kollegahs Album Alphagene II, zu denen später auch ein Musikvideo erschien, ist Asche als Feature-Gast vertreten.

Im Juni 2020 erschien Asches erste Solo-Single Stress. Mit dem Featuresong Sinaloa des Künstlers Fard, zu dem Asche einen Part und die Hook beisteuerte, konnte er seinen ersten Charterfolg erreichen. Es folgten sechs weitere Singles mit Kollegah, von welchen vier die Singlecharts erreichten. Mit dem Lied NBK (Intro) wurde sein Kollaboalbum Natural Born Killas mit Kollegah angekündigt. Beim Videodreh zur gemeinsamen Single Wir sind die Täter kam es zu einem Polizei-Großeinsatz und Verhaftungen, nachdem Passanten einen vermeintlichen Überfall auf einen Juwelier gemeldet haben. Laut Polizei gab es zwar eine Drehgenehmigung der Stadt Frankfurt, der Produzent des Drehs habe es aber versäumt, die Polizei über „sein äußerst öffentlichkeitswirksames Vorhaben zu unterrichten“.[8]

An Heiligabend 2020 veröffentlichte er den Track Xmassaker, auf dem mehrere Rapper namentlich gedisst werden und außerdem „Fakeness“ von Rappern u. a. in Form von „Klicks“ kaufen, Ghostwriting, gefälschten Luxusuhren und -klamotten und Schönheits-Ops angeprangert wird. Das Lied wurde nicht als Single, sondern lediglich in Form eines circa fünf Minuten langen Videos auf YouTube ausgekoppelt.

Anfang Januar 2021 veröffentlichte Mois ein YouTube-Video, in dem er erstmals Asches polnische Herkunft enthüllte, gegen ihn schoss und den Vorwurf erhob, dass Asche in Wahrheit keine tschetschenischen Wurzeln habe, seine Lebensgeschichte gelogen sei und er damit sowohl Zuhörer als auch Freunde täuschen würde. Asche antwortete mit dem circa 20-minütigen Lied HIStory auf jene Vorwürfe und „disste“ darin unter anderem auch Mois.

Im Januar erschien zudem das Musikvideo zur Single Suicide und zeitgleich Natural Born Killas, sein Kollaboalbum mit Kollegah. Das Album belegte Platz eins der deutschen Albumcharts. Am 16. März 2021 gab Asche per Instagram bekannt, dass Kollegah und er zukünftig geschäftlich getrennte Wege gehen werden, jedoch freundschaftlich verbunden bleiben würden.[9]

An Heiligabend 2021 veröffentlichte er den Nachfolger seines Tracks Xmassaker mit dem Namen Xmassaker 2. Thematisch geht es in eine ähnliche Richtung wie beim Vorgänger. Es werden wieder mehrere Rapper namentlich gedisst und über die "Fakeness" von Rappern gerappt. Außerdem äußert sich Asche erneut über die Geschehnisse Anfang des Jahres, als der YouTuber Mois ein Video über Asches Herkunft veröffentlicht hatte. Die Länge des Liedes beläuft sich auf zirka viereinhalb Minuten.

Schauspielkarriere

Im Herbst 2022[10] wurde bekannt gegeben, dass Asche eine Rolle im Kinofilm Haps von Ekrem Engizek übernehmen würde. Der Film, ein düsteres Gefängnisdrama, feierte seine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes und wurde für seine authentische Inszenierung gelobt. Asche verkörpert darin eine zentrale Figur. Parallel zur Veröffentlichung des Films brachte er den Song Willkommen im Haps[11] heraus, der als offizieller Soundtrack dient und die Atmosphäre des Films musikalisch untermalt.

Der Film feierte am 27. Februar 2025 Premiere im Cinestar in Berlin.[12]

Kontroverse um seine Herkunft

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
2015Barcodes
Erstveröffentlichung: 2015
2018Pandemonium
Erstveröffentlichung: 2018
2021Natural Born KillasDE1
(3 Wo.)DE
AT3
(3 Wo.)AT
CH13
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 21. Januar 2021
mit Kollegah
Was bleibt ist AscheDE3
(2 Wo.)DE
AT27
(1 Wo.)AT
CH5
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 19. August 2021
2022Sie nannten ihn KnochenbrecherDE4
(3 Wo.)DE
AT42
(1 Wo.)AT
CH7
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 2. September 2022
2024Lang lebe AscheDE7
(1 Wo.)DE
AT6
(1 Wo.)AT
CH9
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. Mai 2024
2025Barcodes IIDE5
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2025DE
AT5
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2025AT
CH12
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2025CH
Erstveröffentlichung: 23. Mai 2025

EPs

  • 2013: Mephisto
  • 2021: Feind von jedem EP (als Aschkobar)
  • 2022: Feind von jedem 2 EP (als Aschkobar)
  • 2024: Feind von jedem 3 EP (als Aschkobar)
  • 2024: Shinobi Retsuden EP
  • 2024: XMassaker 4 EP (als Aschkobar)

Singles als Leadmusiker

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[13]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE
2020Makarova
DE80
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 28. August 2020
feat. Kollegah
Drama
DE aDE
Erstveröffentlichung: 24. September 2020
mit Juri
NBK Intro
Natural Born Killas
DE88
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 23. Oktober 2020
mit Kollegah
Gladiator
Natural Born Killas
DE83
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 6. November 2020
mit Kollegah
Wir sind die Täter
Natural Born Killas
DE61
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 20. November 2020
mit Kollegah
POV
Natural Born Killas
DE bDE
Erstveröffentlichung: 4. Dezember 2020
mit Kollegah
Jusqu'ici tout va bien
Natural Born Killas
DE cDE
Erstveröffentlichung: 18. Dezember 2020
mit Kollegah
2021Suicide
Natural Born Killas
DE dDE
Erstveröffentlichung: 22. Januar 2021
mit Kollegah
Jahrhunderttalent
Was bleibt ist Asche
DE eDE
Erstveröffentlichung: 2021
20223
DE100
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 25. März 2022
mit Fard & PA Sports
2023Dead Presidents
DE fDE
Erstveröffentlichung: 14. September 2023
feat. Kollegah & Robbie Banks
a 
Drama konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang zwölf der Single-Trend-Charts (12. Oktober 2020).[14]
b 
POV konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang zwölf der Single-Trend-Charts (11. Dezember 2020).[15]
c 
Jusqu'ici tout va bien konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang elf der Single-Trend-Charts (5. Dezember 2020).[16]
d 
Suicide konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang drei der Single-Trend-Charts (20. Januar 2021).[17]
e 
Jahrhunderttalent konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang vierzehn der Single-Trend-Charts (7. Mai 2021).[18]
f 
Dead Presidents konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang neun der Single-Trend-Charts (22. September 2023).[19]

Weitere Singles

  • 2018: CLS (mit SadiQ)
  • 2018: Kein Problem
  • 2018: Dschingis Khan
  • 2018: Habibi (mit Sami)
  • 2018: Sativa
  • 2019: Bullets (mit Kollegah)
  • 2020: Stress
  • 2020: Xmassaker
  • 2021: HIStory
  • 2021: Tote Briefkästen
  • 2021: Hochkaräter
  • 2021: Deathnote
  • 2021: Friedlandstrasse
  • 2021: Shuriken (feat. JayTee)
  • 2021: Xmassaker 2
  • 2022: Trap House
  • 2022: Ostblock Mentality (feat. Juri)
  • 2022: Gott gibt Gott nimmt
  • 2022: Novemberregen (feat. Genetikk)
  • 2022: Benzinkanister
  • 2022: Still Killas (feat. Kollegah)
  • 2022: Bogota (als Aschkobar feat. Marvin California)
  • 2022: Bubbles in den Nikes (feat. Omar & Ramo)
  • 2022: Street Fighter
  • 2022: Cometenstaub
  • 2022: European Gangster (feat. Warya & Qseng)

Singles als Gastmusiker

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[13]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE
2020Sinaloa
Nazizi
DE38
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 3. April 2020
Fard feat. Kollegah & Asche
2022Kriegshammer
DE gDE
Erstveröffentlichung: 2022
Seyed feat. Kollegah & Asche
g 
Kriegshammer konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang dreizehn der Single-Trend-Charts (13. Mai 2022).[20]

Weitere Gastbeiträge

  • 2018: Khabib (Majoe & Jasko feat. Asche)
  • 2018: Macht (Kollegah feat. Jigzaw, Gent, Seyed & Asche)
  • 2019: Alpha Empire (Gent feat. Jigzaw & Asche)
  • 2019: Offenes Verdeck (Kollegah feat. Asche & Farid Bang)
  • 2019: Yayo (Kollegah feat. Asche)
  • 2019: Oktagon Vita (Kollegah feat. Asche)
  • 2020: Harasho (Juri feat. Asche)
  • 2021: Vollmond (Seyed feat. Asche & Kollegah)
  • 2021: Kalt wie Schnee (Zemine feat. Asche)
  • 2023: Kein Erbarmen (Manuellsen feat. Karbal & Asche)
  • 2023: Bosshaft bleiben (Kollegah feat. Asche)
  • 2023: Unantastbar (Kollegah feat. Asche)
  • 2023: Legacy Defender (Kollegah feat. Asche)
  • 2023: Rosen aus Blattgold (Kollegah feat. Asche)
  • 2024: Koenigsegg (Kollegah feat. Asche)
  • 2024: Glock Talk (Kollegah feat. Asche)
  • 2025: ghettodekadenz (Robbie Banks feat. Asche)

Einzelnachweise

  1. Das Geburtsjahr bleibt auch durch HIStory unklar – Aschenberg behauptet Ende der 1980er-Jahre im Durchgangslager fünf Jahre alt gewesen zu sein.
  2. Zu seinen Vornamen äußerte er sich zwar am 11. Januar 2021 im Track HIStory mit den Worten: „Wer ist Christoph Konrad? Ich“ und „Ich bin Christoph“ (vgl. YouTube-Video bei 10:35 und 17:24). Im Widerspruch hierzu lautet sein vollständiger Name in der GEMA-Datenbank allerdings „Amir Israil Aschenberg“ (vgl. Screenshot), im August 2021 räumte er im Musikvideo zu Verhör ein, dass seine Vornamen „Amir Israil“ seien (vgl. YouTube-Video).
  3. Asche – laut.de – Band. In: Laut.de. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  4. Asche - Das erste mal. In: YouTube. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  5. Asche - Dr. Aschkobar - Exclusive. YouTube, abgerufen am 6. Januar 2021.
  6. SadiQ - Der neue Künstler bei #seitenaufnull Asche In 4 Tagen kommt die erste Single... #cls. In: Facebook. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  7. SadiQ Exklusiv Interview - Arafat, Bushido, FFM, Haftbefehl, Asche, Dú Maroc, Eno - TV Strassensound. In: YouTube. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  8. Polizei-Großeinsatz in Frankfurt wegen Kollegah-Videodreh - hessenschau.de - Panorama. In: Hessenschau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2021; abgerufen am 6. Januar 2021.
  9. Octavius Hallenstein: „Asche hat nie einen offiziellen Vertrag bei Kollegah gehabt“. In: raptastisch.net. 18. März 2021, abgerufen am 27. März 2021.
  10. Michael Herzog: "Haps": Film mit Asche läuft in Cannes. Abgerufen am 10. März 2025 (deutsch).
  11. HAPS: HAPS x ASCHE - WILLKOMMEN IM HAPS (Official Video) Nr.001. 18. Dezember 2024, abgerufen am 10. März 2025.
  12. „Manchmal muss man ein Raubtier sein“ : Gefängnisdrama „Haps“ feiert Premiere in Berlin. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 10. März 2025]).
  13. a b c Chartquellen: DE AT CH
  14. Offizielle Single Trending Charts. In: mtv.de. GfK Entertainment, 2. Oktober 2020, abgerufen am 2. Oktober 2020.
  15. Offizielle Single Trending Charts. In: mtv.de. 29. Januar 2021, abgerufen am 29. Januar 2021.
  16. Offizielle Single Trending Charts. In: mtv.de. 11. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
  17. Offizielle Single Trending Charts. In: mtv.de. 29. Januar 2021, abgerufen am 29. Januar 2021.
  18. Offizielle Single Trending Charts. In: mtv.de. GfK Entertainment, 7. Mai 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  19. Single Trending Charts. In: mtv.de. GfK Entertainment, 22. September 2023, abgerufen am 24. September 2023.
  20. Single Trending Charts. In: mtv.de. GfK Entertainment, 13. Mai 2022, abgerufen am 13. Mai 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.