Aschacher Bahn

Haiding–Aschach a. d. Donau
5047 027 im Bahnhof Aschach a. d. Donau (1993)
Streckennummer (ÖBB):256 01
Kursbuchstrecke (ÖBB):152
Streckenlänge:20,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:17 
Minimaler Radius:171 m
Höchstgeschwindigkeit:65 km/h
von Wels
0,000Haiding 320 m ü. A.
nach Passau
2,529Breitwiesen
5,298Finklham 289 m ü. A.
Innbach
6,862Breitenaich
7,066EK B 134
8,386Kalköfen-Daxberg 277 m ü. A.
10,551Lahöfen
Linzer Lokalbahn von Peuerbach
12,524Eferding 271 m ü. A.
Linzer Lokalbahn nach Linz
12,738EK B 134
14,739Leumühle
16,980Pupping 271 m ü. A.
18,471Karling
18,520EK B 130
18,558Aschach
19,733Anschlussbahn Arthofer (Awanst)
19,953Rollbahn
20,500Aschach a. d. Donau 274 m ü. A.
Anschlussgleis Agrana

Die Aschacher Bahn ist eine normalspurige Nebenbahn, die im Bahnhof Haiding von der Bahnstrecke Wels–Passau abzweigt. Sie führt meist fallend 20 km weiter in nördlicher Richtung zur Donau hin, die sie bei Aschach erreicht. Dabei kreuzt sie im Bahnhof der Bezirksstadt Eferding die elektrifizierte Strecke der Linzer Lokalbahn, die 1912 von der Lokalbahn AG Linz–Eferding–Waizenkirchen eröffnet worden war. Sie ist eingleisig und nicht elektrifiziert.

Geschichte

Erbauer und Eigentümerin war die von der Stadt Wels gegründete Lokalbahn-Gesellschaft Wels–Aschach, die die Strecke auf Grundlage der Concessionsurkunde vom 10. October 1885 für die Locomotiveisenbahn von Wels (Haiding) nach Aschach an der Donau[1] am 20. August 1886 eröffnete. Den Betrieb führte von Anfang an die jeweilige Staatsbahn. Nach dem Bau der Strecke von Wels über Sattledt nach Unterrohr (spätere Almtalbahn) firmierte die Gesellschaft als Welser Lokalbahn AG. Die Züge begannen und endeten in Wels. Bis zum kompletten zweigleisigen Ausbau des Passauer Flügels der Westbahn besaß die Lokalbahn bereits ein eigenes Gleis von Wels nach Haiding. Die auf diesem Abschnitt befindliche Haltestelle Wels Puchberg (früher Puchberg bei Wels) wurde bis zu deren Auflassung von den Regionalzügen der Aschacher Bahn mit bedient.

In Aschach kam am 1. August 1894 noch eine 0,8 km lange Schleppbahn hinzu, die vom Bahnhof zur Donaulände führte.[1] Sie diente in den Jahren 1898 bis 1914 und 1932 bis 1937 auch dem Personenverkehr als Zubringer zur Donauschifffahrt. Sie wurde in den Jahren 1958/59 von der Donaukraftwerke AG (DoKW) Aschach in eine Zufahrtsstrecke zum Kraftwerk umgebaut.

Im Jahre 1942 wurde die Deutsche Reichsbahn – als damalige Staatsbahn – Eigentümerin der bisherigen Welser Lokalbahn AG, also auch der Aschacher Bahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben. Seit dem 9. Dezember 2007 wird der Güterverkehr von Stern & Hafferl geführt. Bedeutung hat die Strecke heutzutage nur mehr im Güterverkehr (u. a. zur Maisstärkefabrik der Agrana in Aschach). Der Personenverkehr war in diesem Gebiet stets schwach entwickelt – bis Mai 2000 gab es unter der Woche noch sieben Zugpaare, am Wochenende vier. Ab diesem Zeitpunkt wurden sämtliche Kurse, bis auf ein morgendliches Zugpaar, mit Bussen geführt, welche auch in Orte fahren, die nicht im Einzugsbereich der Bahn liegen.

Ab dem 1. Juli 2008 verkehrte, in den Sommermonaten am Wochenende, nachmittags ein weiteres Zugpaar. Mit Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 stellten die Österreichischen Bundesbahnen den Schienenpersonenverkehr zwischen Haiding und Aschach an der Donau ein.[2]

Im Jahr 2019 wurde angekündigt, dass die Strecke mit 1. Jänner 2021 durch das Land Oberösterreich übernommen werden soll.[3] Dabei stand die Eingliederung in die Linzer Lokalbahn bzw. die Betriebsführung durch Stern & Hafferl im Raum. Nach der Übernahme sollte eine zehn Kilometer lange Strecke elektrifiziert werden. Ebenso wurde überlegt, den Bahnhof Eferding zu sanieren.[4] Auch im Jahr 2021 findet sich die Strecke noch im ÖBB-Streckenverzeichnis für die Jahre 2021 und 2022.[5] Im Juli 2021 stimmte der Oberösterreichische Landtag der Übernahme der Bahn zu, der Betrieb soll im Dezember 2022 an die Schiene Oberösterreich GmbH übergehen.[6]

Fahrzeuge

Typische Triebfahrzeuge auf dieser Strecke waren im Güterverkehr die Lokomotiven der Reihen 2060, 2062 und 2067 (zuletzt auch 2043 und 2048), sowie im Personenverkehr die Triebwagen der Reihen 5070, 5081 und zuletzt 5047.

Heute wickeln die beiden Lokomotiven der Reihe 2016 von Stern & Hafferl den Güterverkehr ab.[7]

Weblinks

Commons: Aschacher Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b RGBl. 152/1885
  2. Almtalbahn, Mühlkreisbahn und Hausruckbahn fahren weiter. In: liferadio.at. 8. Oktober 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
  3. ÖBB und Land investieren 725 Millionen Euro. In: ooe.orf.at. 2. Juli 2019, abgerufen am 2. Juli 2019.
  4. Oberösterreichische Nachrichten: Linzer Lokalbahn will die Aschacher Bahn integrieren. (nachrichten.at [abgerufen am 17. Dezember 2017]).
  5. Streckenverzeichnis der ÖBB-Infrastruktur AG. Abgerufen am 11. April 2021.
  6. Land Oberösterreich übernimmt Aschacher Bahn. In: Schienenverkehr aktuell. Nr. 10, 2021, ISSN 1663-5248, S. 522.
  7. bahnbilder.warumdenn.net Bild von StH 2016.911 in Haiding auf der Aschacher Bahn

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Bahnhof Eferding (ÖBB und LiLo) auf der Aschacher Bahn
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Bahnhaltestelle Pupping.
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Brücke der Aschacherbahn über den Fluss Aschach
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Aschacher Bahn - Einfahrt des Zuges R 3237 in die Haltestelle Leumühle
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5047 027 mit einem zum Fahrradtransportwagen umgebauten Schienenbusanhänger im Bahnhof Aschach an der Donau.