Artland-Gymnasium

Artland-Gymnasium
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SchulformGymnasium
Schulnummer67593[1]
Gründung1354
Adresse

Am Deich 20

OrtQuakenbrück
LandNiedersachsen
StaatDeutschland
Koordinaten52° 40′ 19″ N, 7° 57′ 57″ O
TrägerLandkreis Osnabrück
Schüler799[2]
Lehrkräfte67[2]
LeitungStephan Keppler
Websiteartland-gymnasium.de

Das Artland-Gymnasium Quakenbrück (AGQ) ist eine weiterführende Schule in der Region Samtgemeinde Artland für Schüler der Klassen bzw. Jahrgänge 5 bis 13. Das Gymnasium geht zurück auf eine 1354 erstmals erwähnte Lateinschule und gehört damit zu den ältesten Schulen Niedersachsens.[3][4]

Geschichte

Das Artland-Gymnasium beziehungsweise seine Vorgänger waren über Jahrhunderte die einzige weiterführende Schule im Osnabrücker Land.

Bislang konnte nicht abschließend geklärt werden, wann die erste höhere Lehranstalt in Quakenbrück entstand. Sicher ist, dass 1354 ein rector scolarum in Quakenbr. (Schuldirektor in Quakenbrück) urkundlich erwähnt wird.[5] Die Chronisten sind sich einig, dass es sich dabei um eine Einrichtung des Stiftskapitels St. Sylvester handelte, die ursprünglich für den geistlichen Nachwuchs zu sorgen hatte. Spätestens seit 1507 muss sich die Stadt beteiligt haben, was aus einer Reihe von Rechnungen hervorgeht. Bis zum Jahr 1893 war die Schule in einem Anbau an die Quakenbrücker St. Sylvester Kirche untergebracht.

1647 kam es durch den Dechanten Vitus Büscher zu einer Neugestaltung des Schulwesens. Die alte Lateinschule wurde mit der evangelischen Volksschule zusammengefasst, daneben blieb eine katholische Schule bestehen. Als im Lauf des 19. Jahrhunderts das Monopol des Lateinunterrichts fiel, beantragte der Quakenbrücker Magistrat die Umwandlung in ein Progymnasium, das 1832 mit drei Lehrern, drei Klassen und 40 Schülern seinen Betrieb aufnahm, dessen Schülerzahl sich indes stetig verringerte, bis über die „berechtigte höhere Bürgerschule“ zum Realgymnasium vorantrieb und steigende Schülerzahlen erreichte.

1874 zog die Schule in einen Neubau an der Großen Mühlenstraße um, der in der Folgezeit mehrfach erweitert und umgebaut wurde. 1964 wurde abermals ein Neubau notwendig, nachdem die Schülerzahl auf 550 angestiegen war.

Die Stadt Quakenbrück stellte ein 3,04 Hektar großes Gelände im Südosten des Stadtkerns von Quakenbrück, nur wenige hundert Meter vom Marktplatz entfernt, zur Verfügung. Der Landkreis erstellte das Gebäude für eine Bausumme von knapp 7 Millionen DM, es entstand ein für rund 700 Schüler ausgerichteter Schulkomplex mit Sporthalle sowie eine Aula mit Bühne und Orchestergraben, die auch vom Kulturring der Stadt für Theaterveranstaltungen genutzt wird. Die Einweihung der Schule erfolgte am 20. Januar 1967, die Festansprache hielt der Quakenbrücker und damalige Minister für Wirtschaft und Verkehr, Karl Möller.

Lage

Das Artland-Gymnasium (2013)

Das AGQ liegt im Südosten von Quakenbrücks Altstadt, „Am Deich“ in der Nähe des Flusses Kleine Mühlenhase und dem Deichsee, aber auch in der Nähe der Innenstadt, des Bahnhofs und den anderen Verkehrsverbindungen.

Das AGQ heute

An der Schule werden rund 799 Schüler von 67 Lehrkräften unterrichtet[2] und in Kursen und Arbeitsgemeinschaften betreut.

Die Schulanlage verfügt über eine Pausenhalle, eine Sporthalle, eine Jugendbibliothek, eine Bibliothek für Klassen 8–11 und die Jahrgänge 12 und 13, einen Aufenthaltsraum für den 13. Jahrgang und einen Schulgarten. Zusätzlich wird für den Sportunterricht auch die Artland-Arena und für den Schwimmunterricht das Quakenbrücker Schwimmbad genutzt. Eine neue Mensa besteht seit 2008 und eine neue Aula seit 2015, nachdem 2013 die alte Aula aus dem Jahr 1967 abgerissen wurde.[6]

Seit 2013 pflegt die Schule aktiv ein Netzwerk von Kontakten in die lokale Wirtschaft,[7] die den Schülern durch Praktika und Stipendien den Einstieg in das Berufsleben vereinfachen sollen. Der Abiturjahrgang 2015 hatte erstmals die Möglichkeit, sich Aktivitäten zur Vorbereitung der Studien- und Berufswahl bescheinigen zu lassen,[8] erstmals wurde dieses Zertifikat jedoch bereits 2014 verliehen.

Oberstufe

Am Artland-Gymnasium wird in der Oberstufe ein fachlicher Schwerpunkt gewählt. Dieser kann sprachlich, gesellschaftswissenschaftlich, naturwissenschaftlich oder sportlich sein.[9]

Ganztagsschule

Über den normalen Unterricht hinaus bietet das Artland-Gymnasium zusätzliche Lernangebote und Aktivitäten.

Die Themen der verschiedenen AGs sind: Mofas, Schach, Bücher, Informatik, Fotografie, Darstellende Kunst (Theater und Musical), Musik (Schulband, Streicher, Bläser), Sprachen (Englisch, Spanisch und Niederländisch), Biologie („Natur erleben“ und Naturkunde) und Sportarten (Fußball, Basketball, Hip-Hop und Zumba). Darüber hinaus wird Förderunterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Latein und Französisch angeboten.[10] Seit dem Schuljahr 2005/06 wird bilingualer Unterricht angeboten, für die Jahrgangsstufen 7 und 8 im Fach Erdkunde und für die Jahrgangsstufe 9 und 10 im Fach Geschichte.

Einen Schulsanitätsdienst gibt es seit dem Schuljahr 2018/19.

Die Musical- und Theater-AG geben regelmäßige Vorführungen vor öffentlichem Publikum,[11][12] wobei die Theater-AG auch bereits an einem landesweiten Theatertreffen teilgenommen hat.[13]

Zeitweise kümmerte sich die Informatik-AG um die Pflege der AGQ-Website, mittlerweile wird dort die Auszeichnungssprache HTML vermittelt, mit der die Schüler ihre persönliche Website auf einer Subdomain der Schule gestalten können.[14]

Die Schülerzeitung, Das Wendeblatt, zeitweise Q-Side, wurde von einer Schülerredaktion herausgegeben, allerdings haben die jüngsten Redakteure[15] 2012 ihr Abitur abgelegt, seitdem gibt es keine Schülerzeitung mehr.

Schüleraustausch

Seit den 1950er Jahren besteht ein Schüleraustausch mit dem Lycée Alain in Alençon in der Normandie, aus dem die Städtepartnerschaft Quakenbrück-Alençon hervorgegangen ist.

Persönlichkeiten

Schulleiter

(c) Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Claus Peter Poppe
  • 1868–1884: Theodor Gessner
  • 1884–1894: Winter
  • 1894–1908: August Fastenrath
  • 1908–1910: Richard Bindel
  • 1910–1916: Weyel
  • 1919–1947: Theodor Heckmann
  • 1948–1954: Wilhelm Benter
  • 1955–1974: Gerhard Hesselbarth
  • 1975–1981: Tiemann
  • 1982–1986: Walter Domke
  • 1986–1987: Armin Witthaus
  • 1988–1994: Eckehart Knop
  • 1995–2003: Claus Peter Poppe, Politiker und Mitglied des Niedersächsischen Landtags
  • 2003–2016: Manfred Ernst[16]
  • seit 2016: Stephan Keppler

Lehrer

Schüler

Klaus von Klitzing
(c) Foto-AG Gymnasium Melle, CC BY-SA 3.0
Hans-Gert Pöttering

Der Verein Ehemaliger Quakenbrücker Schülerinnen und Schüler e.V. wurde 1904 gegründet und hat über 1200 Mitglieder.[17]

Schulstiftung

Zum 100-jährigen Jubiläum des Ehemaligenvereins 2004 wurde die Stiftung Artland-Gymnasium als allgemeine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts errichtet, deren Ziel es ist, das Artland-Gymnasium bei der Erreichung seiner Bildungsziele zu unterstützen.[18]

Literatur

  • Realgymnasium Quakenbrück (Hrsg.): Programm des Real-Gymnasiums zu Quakenbrück 1884 – 1908. Digitalisat
  • Chronik „Von der alten Lateinschule zum Artland-Gymnasium Quakenbrück“ (2004)
  • 625 Jahre Artland-Gymnasium Quakenbrück – zwischen Tradition und Wandel. 1354–1979.
  • Artland-Gymnasium Quakenbrück. Einblicke. (mindestens seit 1995): Ausgabe 1995/96, 1997/98, 1999/2000, 2001/2002, 2002/2003, 2004/2005, 2005/2006, 2006/2007, 2007/2008
  • 650 Jahre Artland-Gymnasium Quakenbrück. 1354–2004.
  • Realgymnasium Quakenbrück (Hrsg.): Jahresbericht 1909 – 1915. Digitalisat

Weblinks

Commons: Artland-Gymnasium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag auf dem Nidersächsischem Bildungsserver
  2. a b c Schulgemeinschaft. In: artland-gymnasium.de (Stand: Schuljahr 2019/20)
  3. Ignatz Imholte (Hrsg.): 625 Jahre Artland-Gymnasium Quakenbrück zwischen Tradition und Wandel. Druckhaus Fromm, 1979.S. 13 f.
  4. Schulprogramm. (Nicht mehr online verfügbar.) März 2019, ehemals im Original; abgerufen am 16. September 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.artland-gymnasium.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  5. Richard Bindel: Geschichte der höheren Lehranstalt in Quakenbrück. 1904 in Verbindung mit einem umfangreichen Schriftwechsel des Magistrats mit dem königlichen Provinziel-Schul-Kollegium in Hannover (StAOs Dep 50b Nr. 2191)
  6. Feierstunde für die AGQ-Aula
  7. Win-win-Situation für Schüler und Unternehmen in Quakenbrück (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.agq-wirtschaft.de
  8. Zertifikat zur Berufsorientierung am Artland-Gymnasium Quakenbrück (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/artland-gymnasium.de
  9. Wahlbogen für die Qualifikationsphase (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/artland-gymnasium.de
  10. Aktivitäten. Abgerufen am 16. September 2019.
  11. Artland-Gymnasium präsentiert „Nussbaum-Projekt“
  12. Musical-AG des Artland-Gymnasiums im Einsatz
  13. Artland-Gymnasium beim Schülertheatertreffen
  14. Beispiel einer solchen Seite
  15. Über das Wendeblatt (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  16. Elisabeth Gadeberg: Schulleiter Manfred Ernst nimmt im Sommer Abschied vom AGQ – Vier Bewerber für die Nachfolge. In: artland-gymnasium.de
  17. Verein Ehemaliger Quakenbrücker Schülerinnen und Schüler e.V.
  18. Schulstiftung

Auf dieser Seite verwendete Medien

Klaus von Klitzing 2015.jpg
Autor/Urheber: Pontifical Academy of Sciences, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Klaus von Klitzing, 2015
AGQ-Perspektive.jpg
Das Artland-Gymnasium von schräg vorne mit Schild
Pöttering, Hans-Gert-9757.jpg
(c) Foto-AG Gymnasium Melle, CC BY-SA 3.0
Hans-Gert Pöttering