Aronson-Preis

Der Aronson-Preis ist ein für herausragende Leistungen in der Mikrobiologie und Immunologie seit 1921 vergebener Wissenschaftspreis.

Geschichte

Der deutsche Kinderarzt und Bakteriologe Hans Aronson (1865–1919) verfügte testamentarisch einen großen Teil seines Kapitals zur Stiftung eines Preises für herausragende Leistungen in der Mikrobiologie und Immunologie sowie auf dem Gebiet der experimentellen Therapie. Der jährlich ausgelobte Preis wird alle zwei Jahre zum Todestag Hans Aronsons, dem 8. März, an die Preisträger übergeben. Als Folge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden jüdische Wissenschaftler von der Preisvergabe ausgeschlossen, auch der Name des Stifters wurde aus dem der Stiftung entfernt.[1] Von 1945 bis 1955 fand keine Preisvergabe statt, erst 1956 wurde er wieder verliehen und war mit 5000 Mark dotiert.[2]

1969 löste das Kuratorium auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Georg Henneberg die Stiftung auf und übertrug das, als Folge des Zweiten Weltkriegs und nach der Währungsreform verbliebene Kapital dem Land Berlin, um den Fortbestand des Preises zu sichern. Seit 1970 wird der Preis vom Berliner Senat verliehen.[1] Mit mittlerweile 10.000 Euro (früher 20.000 Mark) ist er der höchstdotierte Forschungspreis in Berlin.

Unter den Ausgezeichneten finden sich spätere Preisträger des Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, wie Karl Landsteiner (Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1930) und Gerhard Domagk (Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1939, ausgehändigt 1947).

Preisträger (Auswahl)

Literatur

  • Georg Henneberg: Die Geschichte der Stiftung für experimentelle Therapie – Aronson-Stiftung, Berlin, Selbstverlag 1980

Einzelnachweise

  1. a b Adelheid Müller-Lissner: Aronson-Preis für Bakteriologie an Berliner und Lübecker Forscher. In: Der Tagesspiegel, 8. März 2000
  2. Ehrungen (Memento vom 1. September 2016 im Internet Archive) (PDF; 526 kB). In: Pharmazeutische Zeitung, 15. März 1956
  3. Münchener Medizinische Wochenschrift 1940, S. 848
  4. Münchener Medizinische Wochenschrift 1941, S. 568
  5. a b Berliner Mikrobiologische Gesellschaft: 100 Jahre Berliner Mikrobiologische Gesellschaft (PDF; 1,9 MB), S. 91
  6. Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft: Professor Dr. med. Dr. med. vet. Friedrich Staib, 1925-2011 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  7. Ernst Friedrich de Cuveland: Bönicke, Rudolf. in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 3. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1974, S. 45.
  8. Im Jahre 1972 wurde ihm die Entgegennahme des Preises vonseiten der DDR verwehrt, Übergabe fand erst 1992 statt
  9. Werner Köhler. auf uni-rostock.de abgerufen am 15. September 2013.
  10. Pharmakologie an der Universität Gießen (PDF, 437 kB); abgerufen am 16. März 2014
  11. Deutsches Ärzteblatt: Geburtstage, Ausgabe A, 83. Jahrgang, Heft 48 vom 26. November 1986
  12. Bundesärztekammer: Prof. Dr. med. Stefan Carl Wilhelm Meuer (Memento vom 7. August 2016 im Internet Archive) (PDF; 44 kB)
  13. a b Berliner Zeitung: Aronson-Preis wird verliehen (Memento desOriginals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de, 28. Februar 1994
  14. https://www.uniklinik-freiburg.de/virologie-en/research/research-teams/emeriti/otto-haller/curriculum-vitae-deutsch.html
  15. Deutsches Ärzteblatt: Verleihungen, 1998
  16. Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften: Curriculum Vitae Professor Dr. Jürgen Heesemann (PDF; 152 kB)
  17. a b Verleihung des Aronsonpreises im UKBF an zwei herausragende Wissenschaftler. Pressemitteilung vom 18. Februar 2000 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de).
  18. Deutsches Ärzteblatt: Verleihungen, 2003
  19. Charité – Universitätsmedizin Berlin: Aronson-Wissenschaftspreis wird an der Charité verliehen (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive), 28. November 2008