Arnold Winkler

Arnold Georg Winkler (* 3. Mai 1882 in Wien; † 4. Oktober 1969 ebenda) war ein österreichischer Historiker.

Leben

Nach Besuch des Gymnasiums Wien XIX. studierte Winkler ab 1901 Geschichte, Geographie, Deutsche und Klassische Philologie, Nationalökonomie und Medizin an der Universität Wien und promovierte 1907. Von 1907 bis 1912 arbeitete er als Lehrer am Gymnasium Wien II., von 1912 bis 1918 war er außerordentlicher Professor für Neuere Geschichte und Nationalökonomie an der Universität Freiburg (Schweiz). Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst. Von 1920 bis 1928 arbeitete Winkler als Börsen- und Bankbeamter in Wien. 1928 wurde er zum außerordentlichen Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Hochschule für Welthandel in Wien berufen. 1938 wurde er vom SA-Mann Adam Wandruszka verhaftet.[1] Im selben Jahr wurde er suspendiert, 1939 in den Ruhestand versetzt. 1945 wurde er als ordentlicher Professor für Wirtschaftsgeschichte wiedereingestellt und 1953 emeritiert.

Schriften (Auswahl)

  • Johann Jakob Wilhelm Heinse: Briefe aus der Düsseldorfer Gemäldegalerie 1776/1777: Mit einer Skizze der deutschen Geniezeit, des Lebens und der Werke Heinses und einer Entwicklungsübersicht der ästhischen Grundbegriffe im 18. Jahrhundert. Hrsg. von Arnold Winkler. Schmid, Leipzig/Wien 1912.
  • Die Grundlage der Habsburger Monarchie. Studien über Gesamtstaatsidee, pragmatische Sanktion und Nationalitätenfrage im Majorat Österreich. Schmid, Wien 1915.
  • Die öffentliche Meinung. Strache, Wien 1918.
  • Aus der Werkstatt der Weltpolitik. Einblicke zum Verständnis der neuen Gestaltungen. Braumüller, Wien 1919.
  • Oesterreich und die Klösteraufhebung im Aargau: Zur Geschichte der europäischen Politik im Vormärz (= Quellen zur aargauischen Geschichte. Reihe 2, Briefe und Akten, Bd. 1). 2 Teile. Sauerländer, Aarau 1933.
  • Die Entstehung des „Kommunistischen Manifestes“. Eine Untersuchung, Kritik und Klärung. Manz, Wien 1936.
  • Österreichs Weg. Die ideellen und geschichtlichen Grundlagen des Staates. Manz, Wien 1936.
  • Österreich: Geschichte Österreichs 1918–1945 – Staatskatastrophen und Wiederaufbau. Zwei Vorträge. Müller, Wien 1946.
  • Grundlagen der Politik (= Die Universität. Bd. 7). Humboldt, Wien 1949.
  • Kritik der Wissenschaft (= Die Universität. Bd. 13). Humboldt, Wien 1950.
  • Methodik der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1956.

Literatur

  • Fritz Fellner, Doris A. Corradini (Hrsg.): Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 99). Böhlau, Wien 2006, ISBN 3-205-77476-0, S. 456.

Einzelnachweise

  1. Peter Melichar: Vergiftete Atmosphäre, schmutzige Tricks… Gespräch mit Adam Wandruszka. In: Falter. Nr. 2, 1988.