Arno Wyzniewski

Arno Wyzniewski (* 9. Oktober 1938 in Berlin; † 14. September 1997 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher, der in den 1960er- bis 1980er-Jahren zahlreiche Rollen in DEFA- und DFF-Fernsehfilmen spielte.

Leben

Grabstätte von Arno Wyzniewski auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof

Arno Wyzniewski gehört zu den Schauspielern, die ihre Laufbahn bereits im Schulalter als Sprecherkind im Hörspiel begonnen haben. Später brachte sich der Schauspieler besonders durch die Verkörperung der Figur des am Krieg zweifelnden Sepp Gomulka in Die Abenteuer des Werner Holt (1965) in Erinnerung. Herausragende schauspielerische Leistung zeigte er in der Darstellung Friedrichs des Großen in der Reihe Sachsens Glanz und Preußens Gloria (1985) sowie des Joseph Goebbels im Film Ernst Thälmann (1986). Seine Rolle in Sachsens Glanz und Preußen Gloria spielte Wyzniewski so überzeugend, dass in der DDR-Satirezeitschrift Eulenspiegel in Anspielung auf Friedrich den Großen ironisch von „den Zeiten des großen Königs Arno Wyzniewski“ gesprochen wurde.

Einem jüngeren Publikum wurde er insbesondere durch seine häufigen Darbietungen in diversen DEFA-Märchenfilmen bekannt, darunter: Schneewittchen (1961), König Drosselbart (1965), Der Hase und der Igel (1982) sowie Rapunzel oder der Zauber der Tränen (1988).

Als Synchronsprecher lieh er Jeremy Brett in der Fernsehserie Sherlock Holmes von 1984 seine markante Stimme.

Nach der Wende setzte er seine Karriere weiter fort und spielte in verschiedenen Film- und Theaterproduktionen, wie etwa im letzten DEFA-Film Novalis – Die blaue Blume (1995), Olli in der Unterwelt (1993) oder auch im Tatort (Der Phoenix-Deal). Seine letzte Darbietung hatte Wyzniewski kurz vor seinem Tod in dem TV-Film "Der Coup".[1]

Wyzniewski war mit seiner Schauspielkollegin Jutta Wachowiak verheiratet. Er starb 1997 und ruht auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Abt. CE) in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

  • 1960: Rosel Willers: Gelegenheit macht Liebe – Regie: Werner Wieland (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1964: Alexander Kent: Grenzstation – Regie: Wolfgang Brunecker (Rundfunk der DDR)
  • 1964: Martine Monod: Normandie-Njemen – Bearbeitung und Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1967: Gerhard Stübe: John Reed. Dramatische Chronik in drei Teilen (Erzähler) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1967: Alfred Schrader: Eine alte Geschichte (Robert) – Regie: Herbert Molegg (Rundfunk der DDR)
  • 1967: Klaus Beuchler: Alltag eines Arztes (Dr. Schmelz) – Regie: Uwe Haacke (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1970: Horst Liepach: Der Dichter und seine Fabeln (Rauné) – Regie: Christa Kowalski (Rätselörspiel (4 Teile) – Rundfunk der DDR)
  • 1970: Wolfgang Kießling: Es gibt nur einen Weg (Wladimir Iljitsch Uljanow) – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1970: Dieter Müller: Die Richter des Friedrich Ludwig Jahn (Hoffmann) – Regie: Theodor Popp (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1970: Horst Bastian: Deine Chance zu leben – Regie: Detlef Kurzweg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1971: Hans-Jörg Dost: Passio Camilo – Regie: Barbara Plensat/Detlef Kurzweg (Rundfunk der DDR)
  • 1971: Zofia Posmysz: Ave Maria (Janan) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1972: Jan Klima: Der Tod liebt die Poesie (Dr. Vaclav Dohnal) – Regie: Werner Grunow (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1973: Hans Siebe: In Sachen Rogge (Spohn) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspielreihe: Tatbestand Nr. 2 – Rundfunk der DDR)
  • 1976: Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg (Reuss) – Regie: Joachim Staritz (Rundfunk der DDR)
  • 1980: Fritz Rudolf Fries: Der fliegende Mann – Regie: Horst Liepach (Biographie – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Christoph Hein: Jakob Borgs Geschichten (Falscher Prinz, Teil 1–2) – Regie: Flora Hoffmann (Kinderhörspiel (5 Teile) – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Günter Eich: Träume – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Alexander Kuprin: Olessja (Alexander) – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Arne Leonhardt: Jazz am Grab – Regie: Werner Grunow (Hörspielpreis der Kritiker für Autor und Regie 1982 – Rundfunk der DDR)
  • 1983: August Strindberg: Ein Traumspiel (Dichter) – Regie: Peter Groeger (Märchen für Erwachsene – Rundfunk der DDR)
  • 1983: Wera und Claus Küchenmeister: Elend und Glanz des Wilhelm Knaupe, genannt Bello – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1985: Wilhelm Jacoby/Carl Laufs: Pension Schöller (Ernst Kißling) – Regie: Norbert Speer (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Călin Gruia: Das Märchen vom König Florin – Bearbeitung (Wort): Bodo Schulenburg; Regie: Norbert Speer (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Franz Fühmann: Ein Sommernachtstraum – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Armenisches Volksmärchen: Anahit (Erzähler) – Regie: Uwe Haacke (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Aleksandar Obrenović: Der süße Duft der Erneuerung (Erzähler) – Regie: Aleksandar Obrenović (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1987: Bodo Schulenburg: Das Kälbchen und die Schwalbe (Lienhart) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1987: Maraike Böhm: Holzkrawatte – Regie: Karlheinz Liefers (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1990: Lew Lunz: Die Stadt der Gerechtigkeit (Kommissar) – Regie: Peter Groeger (Rundfunk der DDR)
  • 1991: Holger Teschke: Der Schatzhüter im Burgwall – Regie: Gerda Zschiedrich (Kinderhörspiel – Funkhaus Berlin)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ines Walk: Arno Wyzniewski. Defa-Stiftung, 2006, abgerufen am 7. September 2020.

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