Archipelgewässer

Archipelgewässer (dunkelblau), Küstenmeer (mittelblau) und ausschließliche Wirtschaftszone der Philippinen

Als Archipelgewässer werden Hoheitsgewässer bezeichnet, die zwischen den Inseln eines Archipels eines Inselstaats liegen. Die völkerrechtlich anerkannte Möglichkeit der Einrichtung von Archipelgewässern wurde mit dem Seerechtsübereinkommen der UNO von 1982 geschaffen. Insbesondere die Philippinen hatten sie jedoch bereits seit langem beansprucht und sie waren auf mehreren Seerechtskonferenzen seit 1930 diskutiert worden. Daneben übte Indonesien bereits vor dem Entwurf des Seerechtsübereinkommen die Praxis von Archipelgewässern aus.

Die Archipelgewässer nach dem Seerechtsübereinkommen werden begrenzt durch eine Linie, die die äußeren Küstenpunkte der Inselgruppe, die nicht den gesamten Staat umfassen muss, geradlinig miteinander verbindet. Die einzelnen geraden Stücke der Linie dürfen dabei nicht länger als 100 Seemeilen (185,2 km) sein, mit Ausnahme eines zahlenmäßigen Anteils von drei Prozent dieser Linien, die bis zu 125 Seemeilen Länge haben dürfen. Innerhalb des umschlossenen Gebiets muss das Verhältnis von Wasserfläche zu Landfläche zwischen 1:1 und 9:1 liegen.

Die Archipelgewässer stehen rechtlich zwischen dem Küstenmeer und den inneren Gewässern: Sie unterliegen der territorialen Souveränität des Archipelstaates. Ihre Begrenzungen bilden als Basislinien gleichzeitig die Grundlage für die Abgrenzung der weiteren völkerrechtlichen Zonen, die er beanspruchen kann. Andere Staaten haben jedoch das Recht der friedlichen Durchfahrt.

Staaten, die Archipelgewässer beanspruchen (Stand 15. Juli 2011):[1]

Quellen

  1. Office of Legal Affairs of the United Nations, Division for Ocean Affairs and the Law of the Sea: Table of claims to maritime jurisdiction (PDF-Datei; 257 kB)
  2. Archipelagic Waters and Maritime Jurisdiction (Archipelagic Baselines) Order, 2008 (PDF-Datei; 1,1 MB)
  3. Gesetz 66-07 vom 22. Mai 2007 (PDF-Datei; 221 kB)
  4. Gemeinsame Demarche des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika (PDF-Datei; 117 kB)
  5. Maritime Spaces (Archipelagic Baselines and Exclusive Economic Zone) Order (PDF-Datei; 1,2 MB)
  6. Statutory Rules and Orders No. 31 of 1992 (PDF-Datei; 2,5 MB)
  7. Liste der geografischen Koordinaten entsprechend „Government Regulation No. 38 of 2002 as amended by Government Regulation No. 37 of 2008“ (PDF-Datei; 77 kB)
  8. Exclusive Economic Zone (Baselines) Regulations, 1992 (PDF-Datei; 20 kB)
  9. Erlass des Präsidenten der Union der Komoren 10-092/PR vom 13. August 2010 (PDF-Datei; 13 kB)
  10. Maritime Zones (Baselines and Delineating Lines) Regulations 2005 (PDF-Datei; 1,2 MB)
  11. Declaration of the baselines by method of co-ordinates of basepoints for purposes of the location of archipelagic baselines (PDF-Datei; 1,4 MB)
  12. Republic Act No. 9522 (PDF-Datei; 555 kB)
  13. Gesetz 1/98, englische Übersetzung (PDF-Datei; 252 kB)
  14. Maritime Zone (Baselines) Order, 2008, geändert durch Maritime Zone (Baselines) (Amendment) Regulations, 2009 (PDF-Datei; 4,5 MB)
  15. Beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegte Koordinaten und Karte (PDF-Datei; 228 kB)
  16. Ministerieller Erlass Nummer 81 vom 29. Juli 2009 (PDF-Datei; 959 kB)
  17. Gesetz 60/IV/92 vom 21. Dezember 1992, englische Übersetzung durch Vereinte Nationen (PDF-Datei; 42 kB)
  18. Gesetz 6/96 über die Maritimen Zonen der Malediven, englische Übersetzung durch Vereinte Nationen (PDF-Datei; 46 kB)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ph Territorial Map.png
(c) Roel Balingit (username: Namayan), CC BY 2.5
Territorial map claimed by the Philippines, showing internal waters, territorial sea, international treaty limits and exclusive economic zone.