Apollo (Freimaurerloge)

Vignette der Loge Apollo
Gemeinsames Logengebäude mit der Loge Balduin zur Linde in der Elsterstraße 2 (Rückansicht)
Vorderseite
Rückseite
Logenabzeichen (Bijou) der Loge Apollo

Apollo ist eine Freimaurerloge in Leipzig.

Geschichte

Am 6. August 1799 gründete Christian Gottfried Kretschmann (* 1744) zusammen mit sieben weiteren Freimaurer-Brüdern in seiner Wohnung eine Freimaurerloge unter dem Namen Zur grünenden Eiche. Diese Loge wurde von den Leipziger Logen Minerva zu den drei Palmen und Balduin zur Linde jedoch nicht anerkannt. Im Juni 1801 warf man Kretschmann „in Geldsachen bedenkliches Gebaren“[1][2] vor, und die Loge wurde geschlossen. Unter dem Namen Apollo zu den drei Akazien wurde sie sogleich wiedereröffnet. Am 5. Mai 1805 wurde die Loge mit einer Konstitution der preußischen Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ als Loge Apollo Nr. 212 i. O. Leipzig – benannt nach Apollo, dem griechischen Gott des Lichts und der Kunst – in die Matrikeln eingetragen.[2]

Das Logenlokal befand sich zunächst im „Goldenen Schiff“ in der Fleischergasse, danach im Obermannschen Haus, Brühl 5. Von 1808 bis 1823 war die Loge in „Krafts Hof“, Brühl 47, ansässig, danach im „Plauenschen Hof“, Brühl 23.[2] 1847 ließen die Logen Apollo und Balduin zur Linde vom Architekten Eduard Pötzsch ein gemeinsames Logenhaus in der Elsterstraße 2, Ecke Zentralstraße erbauen.[3] Am 24. Juni 1852 schlossen die beiden Logen einen Gesellschaftsvertrag, damit verbunden war eine Hausordnung für das gemeinsame Logenhaus.[4]

Am 11. Oktober 1815 trat die Loge Apollo der Großen Landesloge von Sachsen bei.[5] Am 4. Juni 1836 wurde in die Loge der erste Bruder jüdischen Glaubens aufgenommen und damit der erste in eine sächsische Loge.[6]

Ab 1932 sagte sich ein Großteil der Brüder von der Freimaurerei los. Im Frühjahr 1933 löste sich die Loge schließlich selbst auf.

Am 21. April 1991 erfolgte die Lichteinbringung der Loge Weißer Bär in Auerbachs Keller und am 14. Dezember 1991 die Installation und Lichteinbringung der Deputationsloge Athene zur Einigkeit.[7] Unter dem Motto „Weisheit der Athene, Stärke des Bären, Schönheit des Apollo“ vereinigten sich beide Logen am 5. Mai 2005 zur historischen Loge Apollo, die damit wiedergegründet wurde.

Bekannte Mitglieder der Loge

Einzelnachweise

  1. gleichbedeutend mit der Unterschlagung von Logengeldern.
  2. a b c Förster/Hempel: Leipzig und die Freimaurer. S. 34.
  3. Förster/Hempel: Leipzig und die Freimaurer. S. 81.
  4. Förster/Hempel: Leipzig und die Freimaurer. S. 82.
  5. Förster/Hempel: Leipzig und die Freimaurer. S. 77.
  6. Förster/Hempel: Leipzig und die Freimaurer. S. 79.
  7. Förster/Hempel: Leipzig und die Freimaurer. S. 123.

Literatur

Weblinks

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Loge Apollo Bijou FS.png
Medaille (Bijou) der Freimaurerloge Apollo in Leipzig, Vorderseite, ohne Seidenband (Silber, ⌀ 36 mm)
Apollo Vignette.jpg
Vignette der Leipziger Freimaurerloge Apollo
Logengebaeude Apollo Balduin zur Linde.jpg
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Gebäude der Leipziger Freimaurerlogen „Apollo“ und „Balduin zur Linde“, Elsterstraße 2, Postkarte

Loge Apollo Bijou BS.png
Medaille (Bijou) der Freimaurerloge Apollo in Leipzig, Rückseite, ohne Seidenband (Silber, ⌀ 36 mm)
Logengebaeude Apollo Balduin zur Linde 1910.jpg
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Gebäude der Leipziger Freimaurerlogen „Apollo“ und „Balduin zur Linde“, Elsterstraße 2, rechts im Bild ist das Dach des Künstlerhauses zu sehen

Tafelkarte Apollo.jpg
Tafelkarte zur Sylvesterfeier 1886 der Loge Apollo (Leipzig)
Neues Logenhaus zu Leipzig.jpg
Neues Logenhaus zu Leipzig (Freimaurerlogen Apollo und Balduin zur Linde, Elsterstraße 2)