Annoschrein

Annoschrein, Stirnseite

Der Annoschrein barg die Gebeine von Erzbischof Anno II. von Köln. Er befand sich bis 2016 in einer Seitenkapelle der Kirche der Abtei St. Michael auf dem Michaelsberg in Siegburg. Der Schrein wurde im Jahr 1183 zumindest teilweise von dem lothringischen Goldschmied und Emailmaler Nikolaus von Verdun geschaffen und konzipiert, dem auch mehrere andere bedeutende Goldschmiedearbeiten zugeschrieben werden, so etwa der Dreikönigenschrein im Kölner Dom.

Nach der Säkularisation im 19. Jahrhundert wurden die meisten Bildelemente und der Figurenschmuck des Annoschreins entfernt, die bis heute nicht mehr auffindbar sind.

Zwei im Jahr 1764 von Johann Heinrich Fischer geschaffene Gemälde bilden den seinerzeit noch unbeschädigten Schrein in Originalgröße ab. Sie sind heute die wichtigste Quelle für eine Dokumentation seines ursprünglichen Aussehens.

Der Schrein ist im Besitz der Pfarrgemeinde St. Servatius Siegburg, die Gebeine des Anno wurden im Januar 2012 vom Benediktiner-Orden vertraglich dem Erzbistum Köln geschenkt.

In der Zwischenzeit wurde im ersten Stock der Kirche St. Servatius eine Schatzkammer eingerichtet, in der der Schrein neben anderen Gegenständen aus dem Siegburger Kirchenschatz ausgestellt ist.

Im Februar 2021 wurde in Siegburg in der Abteikirche auf dem Michaelsberg die neue Annokapelle eingeweiht, in der die Reliquien des Heiligen in einen neugeschaffenen modernen Schrein eingebracht wurden.

Literatur

  • Ernst Günther Grimme: Der Aachener Domschatz (= Aachener Kunstblätter. Bd. 42). Schwann, Düsseldorf 1972, S. 133–134.
  • Leonie Becks: Der Siegburger Annoschrein in Restaurierung. Katalog zur Ausstellung in der Schatzkammer des Kölner Domes 18. Juli 2002 – 12. Januar 2003 (= Schatzkammerhefte. Bd. 1). Köln 2002, ISBN 3-922442-45-5.

Weblinks

Commons: Annoschrein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Siegburg, Deutschland. Abteikirche Michaelsberg, Annoschrein von Nikolas von Verdun.