Andreas Büttner (Historiker)

Andreas Büttner (* 1981) ist ein deutscher Historiker mit dem Schwerpunkt Mittelalter und Historische Grundwissenschaften.

Werdegang

Von 2002 bis 2007 studierte Büttner Mittlere und Neue Geschichte, Historische Grundwissenschaften sowie Religionswissenschaften an der Universität Heidelberg und der Università degli Studi di Catania. Bis 2011 arbeitete Büttner im Sonderforschungsbereich 619 „Ritualdynamik“ als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Teilprojekts B8 „Ritualisierung politischer Willensbildung im Mittelalter“.[1] Im Jahr 2010 wurde er mit seiner Arbeit „Der Weg zur Krone. Rituale der Herrschererhebung im römisch-deutschen Reich des Spätmittelalters“ promoviert.[2]

Von 2012 bis 2020 arbeitete er als Assistent für mittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg, an welcher Büttner 2019 seine Habilitation abschloss. Seine Habilitationsschrift verfasste er zum Thema „Geld, Gnade, Gefolgschaft. Die Monetarisierung der politischen Ordnung im 12. und 13. Jahrhundert“. Diese wurde mit dem Wissenschaftspreis der Stauferstiftung Göppingen 2021 ausgezeichnet.[3] In 2020 war Büttner wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Rahmen der Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ im Landesmuseum Mainz.

Im Wintersemester 20/21 übernahm Büttner die Lehrstuhlvertretung der Professur für Mittelalterliche Geschichte mit dem Schwerpunkt Frühes Mittelalter und Historische Grundwissenschaften für Nikolas Jaspert.

Seit dem Sommersemester 2021 arbeitet Büttner als Lehrstuhlvertretung der Professur für Mittelalterliche Geschichte von Dorothea Weltecke an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Zudem ist Büttner noch Mitglied im WIN-Kolleg „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften[4] und im Wissenschaftlichen Netzwerk: „Imitation – Mechanismen eines kulturellen Prinzips im Mittelalter“.[5]

Publikationen (Auswahl)

Monographien

  • Geld, Gnade, Gefolgschaft. Die Monetarisierung der politischen Ordnung im 12. und 13. Jahrhundert (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii), Köln/Weimar/Wien [in Druckvorbereitung].
  • Ausflug ins Mittelalter. Auf den Spuren der Kaiser in Rheinland-Pfalz, Regensburg [in Druckvorbereitung].
  • Kopialbuch der Zisterzienserabtei Schönau (Generallandesarchiv Karlsruhe 67/1302). (Hg., zusammen mit Hanna Strehlau, Martha Christine Süß, Lena von den Driesch und Benjamin Müdegades) Transkription, Heidelberg 2020.
  • Königsherrschaft im Mittelalter (Seminar Geschichte), Berlin/Boston 2018.
  • Nachahmen im Mittelalter. Dimensionen – Mechanismen – Funktionen (Hg., zusammen mit Birgit Kynast, Gerald Schwedler und Jörg Sonntag) (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 82), Köln/Weimar/Wien 2018.
  • Grenzen des Rituals. Wirkreichweiten – Geltungsbereiche – Forschungsperspektiven (Hg., zusammen mit Andreas Schmidt und Paul Töbelmann) (Norm und Struktur 42), Köln/Weimar/Wien 2014.
  • Der Weg zur Krone. Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich (Mittelalter-Forschungen 35), Ostfildern 2012. [URL: http://digi.ub.uniheidelberg.de/diglit/mf35_1; http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mf35_2]

Aufsätze

  • Due imperatori: Rodolfo e Alberto d’Asburgo, in: Nel Duecento di Dante: i personaggi, hg. von Franco Suitner (Centro di Studi e Documentazione Dantesca e Medievale. Quaderno 12), Firenze 2020, S. 341–359.
  • daz er einmudeclich von den korfursten erkorn si. Legitimationsstrategien bei der Königserhebung Ruprechts von der Pfalz (1400/1401), in: Norm, Normabweichung und Praxis des Herrschaftsübergangs in transkultureller Perspektive, hg. von Tilmann Trausch (Macht und Herrschaft 3), Bonn 2019, S. 291–317.
  • daz Riche im Besitz der Habsburger? Königtum und Reichskleinodien unter Rudolf, Albrecht und Friedrich (1273–1324), in: König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter, hg. von Bernd Schneidmüller, Darmstadt 2019, S. 83–114.
  • „Studentenkrieg“ oder burß stirmen? Gewaltsame Konflikte zwischen Heidelberger Studenten und ihrem Umfeld, in: Universitäten und ihr Umfeld. Südwesten und Reich in Mittelalter und Früher Neuzeit. Beiträge zur Tagung im Universitätsarchiv Heidelberg am 6. und 7. Oktober 2016, hg. von Benjamin Müsegades/Ingo Runde (Heidelberger Schriften zur Universitätsgeschichte 7), Heidelberg 2019, S. 93–122.
  • Nervus rerum und Wurzel allen Übels. Die Rolle des Geldes in den päpstlichen Beziehungen zu Friedrich II., in: Die römische Kurie und das Geld. Von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum frühen 14. Jahrhundert, hg. von Werner Maleczek (Vorträge und Forschungen 85), Ostfildern 2018, S. 451–493.
  • Der feine Unterschied: Nachahmung und ihre Grenzen. Königskrönung durch den Papst, Kaiserkrönung ohne den Papst, in: Nachahmen im Mittelalter. Dimensionen – Mechanismen – Funktionen, hg. von Andreas Büttner/Birgit Kynast/Gerald Schwedler/Jörg Sonntag (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 82), Köln/Weimar/Wien 2018, S. 101–133.
  • Die ersten aus der zweiten Reihe: Die Kurfürsten von der Pfalz und Sachsen bei Wahl und Krönung, in: (Un)Gleiche Kurfürsten? Die Pfalzgrafen bei Rhein und die Herzöge von Sachsen im späten Mittelalter (1356–1547), hg. von Jens Klingner/Benjamin Müsegades (Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde 19), Heidelberg 2017, S. 31–67.
  • Dynastische Kontinuität im Wahlreich der Kurfürsten? Kandidatur und Thronfolge im Spätmittelalter, in: Die mittelalterliche Thronfolge im europäischen Vergleich, hg. von Matthias Becher (Vorträge und Forschungen 84), Ostfildern 2017, S. 289–340.
  • Rituale der Königserhebung im Konflikt. Die Doppelwahl von 1314 – Verlauf, Deutung und Folgen, in: Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314. Krönung, Krieg und Kompromiss, hg. von Matthias Becher/Harald Wolter-von dem Knesebeck, Köln/Weimar/Wien 2017, S. 27–66.
  • Vom Text zum Ritual und zurück – Krönungsrituale in Quellen und Forschung, in: Grenzen des Rituals. Wirkreichweiten – Geltungsbereiche – Forschungsperspektiven, hg. von Andreas Büttner, Andreas Schmidt und Paul Töbelmann (Norm und Struktur 42), Köln/Weimar/Wien 2014, S. 287–306.
  • Starrer Text und dynamisches Bild – Eine spätmittelalterliche Miniatur der römisch-deutschen Königskrönung, in: Bild und Ritual. Visuelle Kulturen in historischer Perspektive, hg. von Claus Ambos et al., Darmstadt 2010, S. 172–184.[6]

Einzelnachweise

  1. Kulturwissenschaftlicher Sonderforschungsbereich Ritualdynamik: Büttner, Andreas. Abgerufen am 17. März 2021.
  2. WIN-Kolleg: Kollegiaten. Abgerufen am 17. März 2021.
  3. Partner - Staufergesellschaft Gesellschaft für staufische Geschichte e. V. Abgerufen am 18. November 2021.
  4. WIN-Kolleg: Kollegiaten. Abgerufen am 17. März 2021.
  5. Georg Wehse: Imitation – Wissenschaftliches Netzwerk. Abgerufen am 17. März 2021.
  6. Dr. Andreas Büttner – Universität Heidelberg. Abgerufen am 17. März 2021.