Amt Weidenau

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Amt Weidenau
Deutschlandkarte, Position des Amtes Weidenau hervorgehoben

Koordinaten: 50° 54′ N, 8° 2′ O

Basisdaten (Stand 1966)
Bestandszeitraum:1843–1966
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Arnsberg
Kreis:Siegen
Fläche:37,7 km2
Einwohner:32.761 (1950)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte:869 Einwohner je km2
Amtsgliederung:10 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen
Amt Weidenau im Kreis Siegen
Amtsgliederung

Das Amt Weidenau war ein Amt im Kreis Siegen in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen. Es verwaltete bis zum 30. Juni 1966 ein Gebiet mit zuletzt zehn eigenständigen Gemeinden.

Geschichte

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet des späteren Amtes Weidenau zum Fürstentum Siegen.[1] In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Großherzogtum Berg (1806–1813). Als die Verwaltung in dieser Region nach französischem Vorbild neu geregelt wurde, wurde dabei auch die „Mairie“ Weidenau im Kanton Siegen des Département Sieg eingerichtet.[2]

Nach dem Wiener Kongress wurde aus der Mairie Weidenau die Bürgermeisterei Weidenau, die 1817 zum Kreis Siegen im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen kam.[3] Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 aus der Bürgermeisterei Weidenau das Amt Weidenau gebildet.[4]

Die drei Gemeinden Eiserfeld, Gosenbach und Niederschelden schieden 1878 aus dem Amt aus und bildeten das neue Amt Eiserfeld.[5][6]

Zum 1. Dezember 1885 hatte das Amt Weidenau eine Fläche von 43,3 km², auf der 11.520 Einwohner lebten.[7]

Am 1. April 1937 wurde Achenbach in die kreisfreie Stadt Siegen eingemeindet. Gleichzeitig wurde Buschgotthardshütten auf Siegen und Weidenau aufgeteilt.[8]

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen wurde das Amt Weidenau zum 1. Juli 1966 aufgelöst:

  • Die Gemeinden Bürbach, Kaan-Marienborn, Seelbach, Trupbach und Volnsberg kamen zur Stadt Siegen.
  • Die Gemeinden Birlenbach, Dillnhütten, Geisweid, Sohlbach und Weidenau kamen zur neuen Stadt Hüttental.

Gemeinden

  1. Achenbach (1937 zu Siegen)
  2. Birlenbach
  3. Bürbach
  4. Buschgotthardshütten (1937 zu Siegen und Weidenau)
  5. Dillnhütten
  6. Eiserfeld (bis 1878)
  7. Gosenbach (bis 1878)
  8. Kaan-Marienborn (bis 1948 Kaan)
  9. Geisweid (bis 1963 Klafeld)
  10. Niederschelden (bis 1878)
  11. Seelbach
  12. Sohlbach
  13. Trupbach
  14. Volnsberg
  15. Weidenau

Einwohnerzahlen

Die Einwohnerzahlen des Amtes Weidenau:[9]

Gemeinde18181885[10]1895[11]190519391950
Achenbach103010363
Birlenbach005201610169020904570554
Bürbach023504260448056705520741
Dillnhütten013602260225023902870388
Eiserfeld0592
Gosenbach0106
Geisweid / Klafeld205342.4243.5465.2928.28111.039
Kaan-Marienborn305551.0461.0611.3572.1042.288
Niederschelden0289
Seelbach015502570281036406330865
Sohlbach005300740066011602850371
Trupbach01750465051906101.0171.359
Volnsberg010801220116011701120130
Weidenau41.2446.0186.2128.39812.32515.026
Gesamt4.23411.52013.00617.26926.05332.761
1 
Achenbach wurde 1937 nach Siegen eingemeindet.
2 
Bestehend aus den Orten Geisweid (1885: 1078; 1895: 1387 Einwohner) und Klafeld (1885: 1234; 1895: 2149 Einwohner).
3 
Bestehend aus den Orten Kaan (1885: 533; 1895: 585 Einwohner) und Marienborn (1885: 444; 1895: 470 Einwohner).
4 
Inklusive der 1888 eingemeindeten sechs Hüttenvororte und Teilen des 1937 eingemeindeten Buschgotthardshütten (1885: 515; 1895: 656 Einwohner).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes von Arnoldi: Geschichte der Oranien-Nassauischen Länder und ihrer Regenten. Band 1, Neue Gelehrtenbuchhandlung zu Dillenburg, 1799, S. 49. (Google Books)
  2. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 353, abgerufen am 11. November 2014.
  3. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Weidenau, Stand 1838
  4. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 263, abgerufen am 7. Juli 2022.
  5. Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Band 12: Kreis Siegen. (PDF) Schöningh, Münster i.W. 1903.
  6. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1878, S. 36, abgerufen am 7. Juli 2022.
  7. T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
  8. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1937, S. 23, abgerufen am 7. Juli 2022.
  9. Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen, Siegen 1968
  10. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
  11. Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.

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