Amr Diab

Amr Diab

Amr Abdel Basset Abdel Aziz Diab (arabisch عمرو عبد الباسط عبد العزيز دياب, DMG ʿAmr ʿAbd al-Bāsiṭ ʿAbd al-ʿAzīz Diyāb, * 11. Oktober 1961 in Port Said, Ägypten)[1] ist ein ägyptischer Sänger. Er gilt als einer der erfolgreichsten Sänger der arabischen Welt. Er gewann 1998, 2002, 2007 und 2009 den „World Music Award“ als der bestverkaufte Sänger in der arabischsprachigen Welt. Er spielte auch in einigen arabischen Filmen die Hauptrolle.

Leben

Amr Diab entstammt einer Künstlerfamilie und wurde von seinem Vater schon sehr früh zum Singen ermutigt. Mit sechs Jahren sang er im lokalen Radio von Port Said die ägyptische Nationalhymne so gut, dass er vom Gouverneur der Stadt dafür mit einer Gitarre belohnt wurde. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, zog es ihn als Jugendlichen in die Großstadt Kairo, um Musik zu studieren. Dort wurde er bald von den Talentscouts der ägyptischen Musikindustrie entdeckt. Kaum hatte er 1985 sein Musikstudium beendet, erschien seine erste Hit-Kassette.

1989 entdeckte der deutsche Musikproduzent und frühere Manager von Ike&Tina Turner, Gerhard Augustin, den Künstler für den europäischen Musikmarkt und veröffentlichte in Deutschland bei ARIOLA und BELLAPHON-Schallplatten die LP Mayall-Mayall, die dann auch auf Augustins Label GAMMAROCK Music in Spanien und Portugal erschien. Auf diese Weise avancierte Amr Diab in den Achtzigerjahren zu einem der jungen Stars des Shaabi. In den 1990ern schwenkte Amr Diab dann auf einen neuen Stil um, der in Ägypten als „mediterran“ bezeichnet wird und sich stark an westlichem Disco-Pop wie etwa den Gypsy Kings oder Gloria Estefan anlehnt, nur eben mit orientalischem Einschlag.

Seinen größten Erfolg erzielte Amr Diab 1996 mit dem Song Nour El Ain, dessen „Ya Habibi“-Refrain nicht nur im gesamten Nahen Osten, sondern auch in Indien, Spanien oder Südamerika erfolgreich war. Das Stück gilt heute als erfolgreichste Aufnahme, die ein arabischer Sänger jemals produziert hat. Als in den Neunzigerjahren in der arabischen Welt die ersten privaten TV-Programme auf Sendung gingen, etablierte sich Amr Diab mit teuren Videoclips als erster Superstar des aufkommenden Satelliten-Zeitalters. Daneben versuchte er sich als Schauspieler in diversen Filmen. Amr Diab gilt in Ägypten auch als modisches Vorbild.

Musikrichtung

Diab wird auch häufig als der Vater der mediterranen Musik bezeichnet.[2] David Cooper und Kevin Dawe nennen seine Musik „die neue Art der mediterranen Musik“ (übersetzt aus einem englischen Zitat).[3] Diab hat laut dem Musikethnologen Michael Frishkopf (2003) ein neues Konzept von mediterraner Musik produziert – besonders mit seinem internationalen Hit Nour El Ain von 1996.[4]

Diskographie

  • Ya Taree' (Hey Road) (1983)
  • Ghanny Men Albak (Sing From Your Heart) (1984)
  • Asef (Sorry) (1986)
  • Hala Hala (Ola Ola) (1987)
  • Mayyal (Susceptible) (1988)
  • Khalseen (We're Even) (1988)
  • Shawwa'na (Make us Eager / Thrill Us) (1989)
  • Matkhafeesh (Dont Be Afraid) (1990)
  • Habiby (My Darling/Beloved) (1991)
  • Ayyamna (Our Days) (1992)
  • Ice Cream Fe Gleem (Ice-cream In Gleem) (1992)
  • Zekrayat (Memories) (1993)
  • Ya Omrina (Our Lifetime) (1993)
  • Weylomony ('and' They Blame Me) (1994)
  • Rag'een (Returnees) (1995)
  • Nour El Ain (Sight Of The Eye) (1996)
  • Awedony (They Make Me Used To) (1998)
  • Amarain (Two Moons) (1999)
  • Tamally Maak (Always with you) (2000)
  • Aktar Wahed (The Most One) (2001)
  • Allem Alby (Teach My heart) (2003)
  • Leily Nahary (My nights, My days) (2004)
  • Kammel Kalamak (Continue Your Remark) (2005)
  • El Leila Di (This night) (2007)
  • Wayaah (With him) (2009)
  • Aslaha Betfreq (She Makes A Difference) (2010)
  • Banadeek Ta'ala (2011)
  • El Leila (2013)
  • Shoft El Ayaam (2014)
  • Ahla w Ahla (2016) (Nicer and Nicer)
  • Mn Asmaa Allah Al Hosna (2016)
  • Maadi El Nas (2017)
  • Kol Hayaty (2018)
  • Sahran (2020)
  • Ya Ana Ya La (2020)
  • El Look El Gedeed (2022)

Weblinks

Commons: Amr Diab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Webseite von Amr Diab, abgerufen am 2. März 2020
  2. Kelly Crane: Egyptian superstar Amr Diab is set to rock Dubai. In: GulfNews. 22. April 2010 (gulfnews.com [abgerufen am 21. April 2018]).
  3. David Cooper, Kevin Dawe: The Mediterranean in music : critical perspectives, common concerns, cultural differences. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2005, ISBN 0-8108-5407-4.
  4. Michael Frishkopf: Some Meanings of the Spanish Tinge in Contemporary Egyptian Music. In: Goffredo Plastino (Hrsg.): Mediterranean Mosaic: Popular Music and Global Sounds. Routledge, New York 2003, S. 147, ISBN 0-415-93656-X

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Autor/Urheber: Kareem Nour, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Amr Diab during shooting his music video "Ba'dem Alby" 2009