Alsbach (Westerwald)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 28′ N, 7° 40′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde:Ransbach-Baumbach
Höhe:289 m ü. NHN
Fläche:4,73 km2
Einwohner:641 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:136 Einwohner je km2
Postleitzahl:56237
Vorwahl:02601
Kfz-Kennzeichen:WW
Gemeindeschlüssel:07 1 43 001
Adresse der Verbandsverwaltung:Rheinstraße 50
56235 Ransbach-Baumbach
Website:alsbach.de
Ortsbürgermeister:Heike Christmann
Lage der Ortsgemeinde Alsbach im Westerwaldkreis

Alsbach ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach an.

Geographie

Blick über Alsbach aus Nordosten

Die Gemeinde liegt im Westerwald, etwa acht Kilometer östlich von Bendorf, drei Kilometer nördlich von Höhr-Grenzhausen und elf Kilometer westlich von Montabaur. Im Südosten bildet der Masselbach die Grenze zur benachbarten Gemeinde Kammerforst. Rund 55 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet und 36 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[2]

Zu Alsbach gehören auch die Wohnplätze Gut Hof Rembs und Hüttenmühle.[3]

Gut Hof Rembs, Luftaufnahme (2018)

Geschichte

Evangelische Pfarrkirche

Alsbach wurde 1143 erstmals erwähnt. Die Kirche im Ort wurde ebenfalls spätestens Mitte des 12. Jahrhunderts Haus Isenburg gestiftet. Für 1376 ist erstmals der Sitz eines Gerichts in Alsbach bezeugt, wodurch der Ort auch für die allgemeine Verwaltung ein Mittelpunkt der Umgebung gewesen sein dürfte. Spätestens zum Beginn des 16. Jahrhunderts war der Gerichtssitz nach Grenzhausen verlagert.

Spätestens 1349 war Alsbach Sitz eines Kirchspiels, zu dem zu diesem Zeitpunkt zumindest Hilgert gehörte. Später waren Grenzhausen, Grenzau, Hundsdorf, Wirscheid und Sessenbach Teil des Kirchspiels. 1564 wurde im Kirchspiel Alsbach unter der wiedischen Herrschaft die Reformation eingeführt.

Aufgrund des Beitritts der beiden nassauischen Fürsten zum Rheinbund und der gleichzeitigen Mediatisierung der wiedischen Fürsten gehörte Alsbach ab 1806 zum Herzogtum Nassau (Amt Selters). 1854 wurde die mittelalterliche Kirche durch den heute noch vorhandenen Neubau ersetzt.

1866 kam der Ort zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Alsbach zum Unterwesterwaldkreis im Regierungsbezirk Wiesbaden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Alsbach zum neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz. Der Unterwesterwaldkreis und damit Alsbach war nun dem neuen Regierungsbezirk Montabaur zugeordnet. Nach dessen Auflösung kam 1968 Unterwesterwaldkreis zum Regierungsbezirk Koblenz, seit 1972 gehört Alsbach der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach und seit 1974 dem Westerwaldkreis an.

Östlich von Alsbach, nahe Hundsdorf, lag am Masselbach die Hundsdorfer Hütte, eine Eisenhütte, die erstmals 1604 erwähnt wurde. Ende des 17. Jahrhunderts erlebte die Hütte eine Blütezeit, die unter anderem zur Ansiedlung wallonischer Hüttenarbeiter in Kammerforst führte. 1747 wurde die Hütte aber zur Mühle umgebaut, die den Bann für Alsbach innehatte.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Alsbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
1815214
1835228
1871251
1905340
1939346
1950400
JahrEinwohner
1961397
1970506
1987577
1997568
2005588
2017610

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Alsbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[4]

Bürgermeister

Heike Christmann wurde am 3. Juli 2019 Ortsbürgermeisterin von Alsbach.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit 65,74 Prozent der abgegebenen Stimmen für fünf Jahre gewählt worden.[6]

Christmanns Vorgänger Ralf Scheyer hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt.[5]

Wappen

Wappen von Alsbach
Blasonierung: „In Silber drei schwarze Balken belegt mit einem links hinschreitenden, rot bewehrten und geschwänzten goldenen Pfau“
Wappenbegründung: Es basiert auf dem Wappen der Grafen von Wied, den ehemaligen Landesherren von Alsbach.

Wirtschaft und Infrastruktur

Südlich von Alsbach verläuft die Bundesautobahn 48. Die nahegelegene Brexbachtalbahn wurde stillgelegt.

Alsbach verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Persönlichkeiten

  • Bernd Lang (* 1950), Politiker
  • Andreas Noga (* 1968), Schriftsteller

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Alsbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 77 (PDF; 3 MB).
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. a b WW-Kurier: Alsbach hat neue Ortsbürgermeisterin und Gemeinderat. MVV Medienverlag Westerwald-Sieg UG & Co. KG, Wissen, 18. Juli 2019, abgerufen am 27. Juni 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen

Auf dieser Seite verwendete Medien

Protestant Church Cultural Heritage Alsbach Ww Germany.jpg
Autor/Urheber: El tommo, Lizenz: CC0
Evangelische Pfarrkirche, romanischer Turm, 1750 erhöht, neuromanisches Schiff, 1853/54, Kulturdenkmal. Davor Kriegerdenkmal. Lage: Hauptstraße Ecke Schulstraße, Alsbach, Westerwald, Rheinland-Pfalz
View over Alsbach Ww Germany.jpg
Autor/Urheber: El tommo, Lizenz: CC0
Blick über Alsbach, Westerwald, Rheinland-Pfalz. Die Aufnahme entstand von der Hauptstraße am nordöstlichen Ortsausgang
Alsbach (Westerwald), Gut Hof Rembs, 003.jpg
Autor/Urheber: Wolkenkratzer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Alsbach (Westerwald), Gut Hof Rembs, Luftaufnahme (2018)
Alsbach im Westerwaldkreis.png
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC-BY-SA-3.0