Alix

Alix
Büste von Alix auf dem Grab von Jacques Martin in Céroux (Ottignies-Louvain-la-Neuve, Belgien)
LandBelgien
AutorJacques Martin
François Maingoval
Patrick Weber
Marco Venanzi
Michel Lafon
François Corteggiani
Géraldine Ranouil
Mathieu Breda
Pierre Valmour
David B.
ZeichnerJacques Martin
Rafael Morales
Cédric Hervan
Christophe Simon
Ferry
Marco Venanzi
Marc Jailloux
Giorgio Albertini
VerlagLombard
Erstpublikation1956 – 2023
Ausgaben41

Alix (Originaltitel: Alix) ist der Titelheld der gleichnamigen frankobelgischen Comicserie, die Jacques Martin 1948 im belgischen Comicmagazin Tintin begann. Als eine der wenigen Serien aus dieser Zeit wird sie bis heute fortgesetzt. Seit 1956 wurden mehr als sieben Millionen Alben verkauft.

Handlung

Alix Graccus ist der Sohn eines gallischen Häuptlings, der als Sklave über den Orient nach Rom kommt, wo er aufgrund seiner Tapferkeit von Honorus Galla Graccus adoptiert wird. In der Gunst von Cäsar stehend, wird er für Missionen auserwählt, die ihn bis an die Grenzen der damals bekannten Welt führen. Auf seinen Reisen wird er vom jungen Ägypter Enak begleitet. Mehrfach bekämpft er die Intrigen des verschlagenen Arbaces und dessen Bruders Adrocles.

Hintergrund

Jacques Martin schrieb und zeichnete die Abenteuerreihe. Seine Nachfolger als Zeichner waren Rafael Morales, Cédric Hervan, Christophe Simon, Ferry, Marco Venanzi und Marc Jailloux. Für den Text waren nacheinander François Maingoval, Patrick Weber, Marco Venanzi, Michel Lafon, François Corteggiani und Géraldine Ranouil zuständig.

Die Serie erschien zwischen 1948 und 1980 in der belgischen[1] und von 1948 bis 1985 in der französischen[2] Ausgabe von Tintin. Le Lombard begann 1956 mit der Albenausgabe, die 1965 von Casterman weitergeführt wurde.[3] Carlsen und Feest veröffentlichten einen Teil der Alben im deutschen Sprachraum.[4] Die ersten zwei Episoden lieferte Feest in der Reihe Abenteuer Classics nach.[5] Casterman und Kult gaben eine Neuauflage heraus.[6] Seit 2017 erscheint beim Egmont Ehapa Verlag eine Gesamtausgabe der Reihe.[7]

Seit 2013 erscheint beim Splitter Verlag die Sequelserie Alix Senator.[8]

Geschichten

Nr.TitelJahr
1Alix der Kühne1948/49
2Die goldene Sphinx1949/51
3Die verfluchte Insel1951/52
4Die Tiara des Oribal1955/56
5Die schwarze Kralle1957/59
6Die verlorenen Legionen1962/63
7Der letzte Spartaner1966/67
8Das Etruskergrab1967/68
9Der zornige Gott1969
10Iorix der Grosse1971/72
11Der Prinz vom Nil1973
12Der Sohn von Spartacus1974/75
13Der Geist von Karthago1976/77
14Im Rachen des Vulkans1977/78
15Der Griechenjunge1979/80
16Der Turm zu Babel1981
17Der Kaiser von China1982/83
18Vercingetorix1985
19Das trojanische Pferd1988
20O Alexandria1996
21Die Barbaren1998
22Der Fall des Ikarus2001
23Der Jadefluss2003
24Roma, Roma…2005
25Es war in Khorsabad2006
26Der Iberer2007
27Le Démon du Pharos2008
28La Cité engloutie2009
29Le Testament de César2010
30La Conjuration de Baal2011
31L’Ombre de Sarapis2012
32La Dernière Conquête2013
33Britannia2014
34Par-delà le Styx2015
35L’Or de Saturne2016
36Le Serment du gladiateur2017
37Veni Vidi Vici2018
38Les Helvètes2019
39Le Dieu sans nom2020

Rezeption

Für Marcel Feige ist Alix trotz „der immensen Textlastigkeit [...] ein Meilenstein französisch-belgischer Comic-Geschichte“.[9] Laut Franco Fossati sei es „dem Autor nicht nur hervorragend gelungen, die politischen und militärischen Gegebenheiten jener Epoche heraufzubeschwören“, er gäbe „auch das Alltagsleben ebenso detailgetreu wie anschaulich wieder“.[10] Andreas C. Knigge hebt einerseits die Detailgenauigkeit und Martins Bemühung um größtmögliche historische Authentizität hervor.[11] Andererseits führt Knigge in seinem Buch Sex im Comic aufgrund des mädchenhaften Aussehens Enaks sowie des Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Enak und Alix bei gleichzeitiger Misogynie des Titelhelden den Comic als Beispiel für die Darstellung latenter Homosexualität.[12] Gemeinsam mit Achim Schnurrer behauptet Knigge sogar, dass sich „Martins Ängste vor dem weiblichen Geschlecht [...] in den Träumen seines Helden“ widerspiegelten.[13] Mit Bezug auf die Antike sieht Harald Havas in Alix die „bekannteste [...] Serie“.[14]

Literatur

  • Patrick Gaumer: Dictionnaire mondial de la BD. Larousse, Paris 2010, ISBN 978-2-03584-331-9.

Weblinks

  • Alix auf lejournaldetintin.free.fr

Einzelnachweise

  1. Alix (1948–1980) in Tintin (Belgien) auf bdoubliees.com (französisch)
  2. Alix (1948–1985) in Tintin (Frankreich) auf bdoubliees.com (französisch)
  3. Alix auf bedetheque.com (französisch)
  4. Alix (1974–1989) auf comicguide.de
  5. Alix (1988–1989) in Abenteuer Classics (2–3) bei Feest auf comicguide.de
  6. Alix (1998–) auf comicguide.de
  7. Alix GA. In: Comicforum - Sponsored by Carlsen, ECC, Egmont Manga und Tokyopop. (comicforum.de [abgerufen am 22. April 2017]).
  8. Alix Senator Bd. 1: Die blutigen Flügel. Abgerufen am 22. April 2017.
  9. Marcel Feige: Das kleine Comic-Lexikon. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-544-9, S. 43.
  10. Franco Fossati: Das grosse illustrierte Ehapa-Comic-Lexikon. Ehapa Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-7704-0865-9, S. 12.
  11. Andreas C. Knigge: Comics. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1996, ISBN 3-499-16519-8, S. 191.
  12. Andreas C. Knigge: Sex im Comic. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main; Berlin 1985, ISBN 3-548-36518-3, S. 243–244.
  13. Andreas C. Knigge, Achim Schnurrer: Bilderfrauen, Frauenbilder. Eine kommentierte Bilddokumentation über das Bild der Frau im Comic. Hannover 1979, ISBN 3-88464-010-0, S. 30.
  14. Harald Havas: Comic Welten. Geschichte und Struktur der neunten Kunst. Edition Comic Forum 1992, ISBN 3-900390-61-4, S. 110.

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