Alfred Roedig

Alfred Roedig (* 2. Oktober 1910 in Düsseldorf;[1]27. Juli 1983[2] in Würzburg) war ein deutscher Chemiker.

Er studierte an den Universitäten Bonn und Freiburg im Breisgau Botanik und Zoologie, später Chemie. Er promovierte 1939 an der Universität Würzburg bei Franz Gottwalt Fischer mit einer biochemischen Arbeit über „Fumarsäure hydrierende Enzyme“.[3]

Nach kurzen Tätigkeiten an der Chem.-techn. Reichsanstalt Berlin und Technischen Hochschule Stuttgart habilitierte er sich 1950 in Würzburg, wo er bereits 1948 als wissenschaftlicher Assistent am Chemischen Institut (damals am Röntgenring 11) arbeitete.[4] Von 1956 bis Mai 1980[5] erhielt er als Nachfolger von Franz Gottwalt Fischer den Lehrstuhl für Organische Chemie an der Universität Würzburg. 1960 wurde für die geplante Erweiterung „Am Hubland“ ein zweiter Lehrstuhl errichtet.[6] Den ersten Lehrstuhl hielt Siegfried Hünig inne.

Seine Forschungsgebiete umfassten mehrfachhalogenierte ungesättigte Kohlenwasserstoffe und deren Reaktivitäten, seine Ergebnisse fanden Eingang in renommierten Lehrbüchern der organischen Chemie. Kurze Zeit nach seiner Emeritierung verstarb er an einem Krebsleiden.

Bekannte Schüler

Vorgänger an den chemischen Instituten in Würzburg

Lage der chemischen Institute in Würzburg
  • Joseph von Scherer (1842–1869†; Juliusspital, ab 1867 neues Chemisches Institut in der Maxstr. 4)
  • Adolph Strecker (1869–1871†; Chemisches Institut in der Maxstr. 4)
  • Johannes Wislicenus (1872–1885; Chemisches Institut in der Maxstr. 4)
  • Emil Fischer (1885–1892; Chemisches Institut in der Maxstr. 4)
  • Arthur Hantzsch (1893–1903; Chemisches Institut in der Maxstr. 4, ab 1896 neues Chem. Inst. am Pleicher Ring 11)
  • Julius Tafel [1903–1910; Chemisches Institut am Röntgenring 11 (ab 1909 umbenannter Straßenname)]
  • Eduard Buchner (1911–1917†; Chemisches Institut am Röntgenring 11)
  • Otto Dimroth (1918–1937, 1940†; Chemisches Institut am Röntgenring 11)
  • Franz Gottwalt Fischer (1938–1956, 1960†; Chemisches Institut am Röntgenring 11)

Einzelnachweise

  1. Horst G. Kliemann, Stephen S. Taylor: Who's who in Germany. Intercontinental Book and Pub., 1956, S. 1215.
  2. Würzburg Heute: Zeitschrift für Kultur und Wirtschaft. Ausgaben 37–40, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 1984, S. 108.
  3. Alfred Roedig: Zur Kenntnis der Fumarsäure hydrierenden Enzyme. Dissertation. Würzburg, 1939, DNB 571094635.
  4. Julius-Maximilians-Universität Würzburg: Vorlesungs-Verzeichnis für das Sommer-Halbjahr 1948. Universitätsdruckerei H. Stürtz, Würzburg 1948, S. 18.
  5. Lehrstuhl II Organische Chemie am Hubland: Waldemar Adam (1980–2002) (Memento des Originals vom 11. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www-organik.chemie.uni-wuerzburg.de
  6. Klaus Koschel. und Gerhard Sauer. In: Zur Geschichte des Chemischen Instituts der Universität Würzburg. Eigenverlag der Universität Würzburg, 1968, S. 99f.

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WÜ chem. Institute ca. 1900.jpg
Innenstadtplan von Würzburg ca. 1900 mit relativ genauer Gebäudeskizzierung.
  • Maxstr. 4: das ehemalige Chem. Institut mit allen An- und Umbauten
  • Pleicher Ring 11: das neue Chem. Institut mit Hörsaalbau (blau) und Villa des Institutsvorstands (grün)