Alfred Moschkau

Grab auf dem Klosterfriedhof in Oybin
Gedenktafel am Wohnhaus

Otto Carl Alfred Moschkau (* 24. Januar 1848 in Löbau; † 27. Mai 1912 in Oybin) war ein deutscher Philatelist und Heimatkundler.

Wirken

Moschkau war Publizist, Lyriker und Regionalforscher und Vertrauensmann der Sächsischen Denkmalkommission. Er gehörte zu den Begründern der wissenschaftlichen Philatelie in Deutschland: Schon 1876 erschien in der Wiener Illustrirten Briefmarken-Zeitung von Sigmund Friedl ein Leitartikel über ihn als „Das Haupt der deutschen Philatelisten“. Als Philatelist war er in seiner Zeit tatsächlich sehr bedeutend. Zeitweise hatte er eine umfangreiche Briefmarkensammlung, mit deren Hilfe er ab 1871 zu einem der ersten Briefmarkenprüfer überhaupt wurde. Er war einer der ersten Autoren im Bereich der Philatelie und war Schriftleiter für verschiedene Briefmarkenzeitschriften. Er leitete beispielsweise die Deutsche Briefmarken-Zeitung, das Illustrierte Briefmarken-Journal und eine eigene Briefmarkenzeitschrift.

Im Jahr 1879 gründete er das Oybin-Museum in der gleichnamigen Burg, das von ihm auch geleitet wurde. Weiter gründete er den Gebirgsverein Oybin. Er förderte außerdem den Tourismus und den Bau der Zittauer Schmalspurbahn. Er sammelte Autographen von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Thomas Körner.

Alfred Moschkau wurde auf dem Friedhof des Klosters Oybin beerdigt.

Zitat

Aus Zittau’s blauen Bergen,
Vom Glockenfels Oybin,
Mag mit der Wolken Fluge
Ein Gruß hin zu Dir zieh’n.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

  • Führer durch die Städte Bautzen, Bischofswerda, Camenz, Löbau, Herrnhut, Görlitz, Lauban, Zittau und deren Umgebungen. Dresden 1872 (Digitalisat)
  • Löbau und dessen Umgebung – ein Führer durch diese alte Vierstadt, auf den Löbauer Berg, Cottmar, Rothstein, Sonneberg, Horken und in die Scala, Dresden 1872 (Digitalisat)
  • Die von den Oberlausitzer Sechsstädten eroberten und zerstörten Raubburgen der Lausitz, Schlesiens und Böhmens historisch und topographisch beschrieben. Selbstverlag, Zittau 1873 (Digitalisat)
  • Der Oybin bei Zittau. Seine Beschreibung, Geschichte und Sagen; nebst Führer durch Zittau, auf den Töpfer, Ameisenberg, Brandstein, Carlsfried und Weißbachthal, Pferdeberg, Hochwald, Nonnenklunzen, Lausche u.s.w. Zittau 1875 (Digitalisat)
  • Führer durch die Oberlausitz, Verlag Louis Senf, Leipzig 1877 (Digitalisat)
  • Der Carolathurm auf dem Hochwalde bei Zittau. Zittau um 1879 (Digitalisat)
  • Die Burg Oybin bei Zittau topographisch und historisch beschrieben. Senf, Leipzig 1879 (Digitalisat)
  • Führer zu den interessantesten Raubburgen der Oberlausitz und Böhmens. Pahl, Zittau 1879 (Digitalisat)
  • Goethe und Karl August auf dem Oybin bei Zittau vom 28. bis 29. September 1790. Senf, Leipzig 1879 (Digitalisat)
  • Führer durch die Oberlausitz mit besonderer Berücksichtigung des Zittauer Gebirges (Oybin, Hochwald, Lausche, Isarkamm etc.) und des angrenzenden Böhmens, Leipzig 1880 (Digitalisat)
  • Archiv für Topographie und Geschichte des Oybin und seiner Umgebung. mehrere Bände, Oybin 1881ff. (Digitalisat)
  • Der Oybin in vorhistorischer Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte des Oybin und des Zittauer Gebirges. Oybin 1882 (Digitalisat)
  • Burg Tollenstein in Böhmen. Topographie und urkundliche Geschichte. Rumburg 1882 (Digitalisat)
  • Oybin-Chronik. Urkundliche Geschichte von Burg, Cölestinerkloster und Dorf Oybin bei Zittau. Leipa 1884 (Digitalisat)
  • Das Kirchlein am Oybin. Menzel, Zittau 1884 (Digitalisat)
  • Zittau und seine Umgebung. ein Führer durch Zittau, seine nächste Umgebung, in das Zittauer Gebirge und das nördliche Böhmen etc. Zittau 1893 (Digitalisat)

Ausstellungen

  • 2012: Der schillernde Sammler vom Oybin: Alfred Moschkau (1848–1912), Städtische Museen Zittau
  • 2012: Peschek, Moschkau und der Oybin im 19. Jahrhundert, Heimatmuseum Ostritz

Literatur

  • Dr. phil. Alfred Moschkau – Ein Leben für die Philatelie. Beiträge zur Sächsischen Postgeschichte und Philatelie, Band 6. Verlag Christian Springer Köln 1983, 60 S., 57 Abb.
  • Wie ich Philatelist wurde. Zu seinem 140. Geburtstag – Erinnerungen von Alfred Moschkau. In: Sammler Express. 1988, Heft 3, S. 87
  • Gernot Beyer: Dr. Alfred Moschkau – zum 100. Todestag. In: philatelie, Nr. 419, Mai 2012, S. 16–20
  • Carlrichard Brühl: Geschichte der Philatelie, Band 1. Hildesheim u. a., Olms 1985. ISBN 3-487-07619-5, S. 95–102
  • Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, S. 147–155
  • Peter Fischer: Alfred Moschkau. In: Deutsche Briefmarken-Zeitung, Nr. 26/2007, S. 41
  • D. Landrock: Zum 150. Geburtstag von Kommissionsrat Alfred Moschkau. In: philatelie, Nr. 257 / Philatelie und Postgeschichte. Nr. 178, Januar 1998, Seite 25–28
  • D. Landrock: Ein Philatelist der ersten Stunde: Alfred Moschkau. In: Wolfgang Maaßen: Internationale Philatelistische Literatur-Ausstellung, Ausstellungskatalog zur IPHLA in Mainz vom 2.–4. November 2012, S. 212–222
  • Wolfgang Maassen: Alfred Moschkau. Philatelist, Heimatkundler und Museumsgründer. Phil Creativ Verlag, Schwalmtal 2012, ISBN 978-3-932198-93-9, 416 Seiten
  • Wolfgang Maassen: Wer ist wer in der Philatelie?, Band 4, M–R, Phil Creativ, Schwalmtal, 3. Auflage, 2021, ISBN 978-3-928277-26-6, S. 122–126
  • Christian Springer: Moschkau, Alfred. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 168 f. (Digitalisat).

Quellen

  • Hinweisschild auf dem Klosterfriedhof in Oybin.
  • Nekrolog Alfred Moschkau. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 88, Görlitz 1912, S. 289
  • Werner Kirchhoff: Bibliographie von Alfred Moschkau. Herausgegeben vom Philatelistenverein „Dr. Alfred Moschkau“ Zittau e. V., Zittau 1998

Weblinks

Wikisource: Alfred Moschkau – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. a b Grabstein auf dem Grab von Alfred Moschkau, auf dem Friedhof des Klosters Oybin, Foto

Auf dieser Seite verwendete Medien

Grab Alfred Moschkau.jpg
Grab von Alfred Moschkau (1848-1912) auf dem Friedhof des Klosters Oybin
Moschkau-Gedenktafel.jpg
Autor/Urheber: Benutzer:Hejkal / Hejkal in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Gedenktafel am Wohnhaus von Alfred Moschkau