Alfred Hein (Schriftsteller)

Alfred Hein (Pseudonym: Julius Beuthen, * 7. Oktober 1894 in Beuthen/Oberschlesien; † 30. Dezember 1945 in Halle (Saale)) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Alfred Hein war der Sohn eines Volksschullehrers. Er wuchs in Oberschlesien auf und zeigte früh eine musikalische und literarische Begabung; seine erste Veröffentlichung erfolgte 1906 in Westermanns Monatsheften. Hein nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Er gehörte einer Feldluftschiffer-Einheit an; später war er Meldegänger bei Infanterieeinheiten an der Westfront und nahm 1916 an der Schlacht um Verdun teil. Im gleichen Jahr erschien in der Liller Frontzeitung sein Gedicht Eine Kompanie Soldaten, das als Marschlied weite Verbreitung fand.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Alfred Hein als Theaterkritiker der Redaktion der Hartungschen Zeitung in Königsberg an. Von 1923 bis 1930 leitete er ebendort die Landesabteilung der Reichszentrale für Heimatdienst. Ab 1930 lebte Alfred Hein als freier Schriftsteller in Berlin.

Ab 1943 nahm Alfred Hein im Range eines Unteroffiziers am Zweiten Weltkrieg teil. Nach letzten Kämpfen seiner Einheit in Oberschlesien geriet er am 8. Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde zur Ableistung von Zwangsarbeit in den Osten der Ukraine verbracht. Dort erkrankte er so schwer, dass im Oktober 1945 der Rücktransport in die Heimat erfolgte. Nach zwischenzeitlicher Erholung erkrankte er Mitte Dezember 1945 erneut und fand Aufnahme in einem Heimkehrerlazarett in Halle (Saale), wo er zwei Wochen später verstarb.

Alfred Heins literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Kinder- und Jugendbücher, Essays, Gedichte und Hörspiele. Viele seiner Prosawerke sind beeinflusst vom Erlebnis des Ersten Weltkriegs; in seinen Gedichten pflegte er häufig einen volksliedhaften Ton.

Heins literarischer Nachlass wurde von seiner langjährigen Lebensgefährtin Annke-Margarethe Knauer betreut und befindet sich heute im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar.

Werke

  • Sammelnde Trommel, Berlin 1917
  • Die Terzinen an die tote Isot, Berlin 1918
  • Die Lieder vom Frieden, Weimar 1919
  • Der Unerlöste, Stettin 1919
  • Der Lindenfrieden, Stettin 1920
  • Tod ..., Stettin 1920
  • Die Frauenburger Reise, Dresden [u. a.] 1921
  • Kurts Maler, Freiburg i. B. 1922
  • Immanuel Kant und Königsberg zu seiner Zeit, Berlin 1924 (zusammen mit Albert Goedeckemeyer und K. H. Clasen)
  • Neue Gedichte, Berlin 1924
  • Pan und Elysia, Königsberg/Pr. 1925
  • Oberschlesien, Leipzig 1926 (zusammen mit Wilhelm Müller-Rüdersdorf)
  • Eine Kompagnie Soldaten - In der Hölle von Verdun, Minden i.W. 1929
  • Annke, Stuttgart 1931
  • Die Erstürmung des "Toten Manns" am 20. Mai 1916, Langensalza [u. a.] 1932
  • Der Sinn des Kriegserlebnisses, Stuttgart 1932
  • Der Alte vom Preußenwald, Langensalza [u. a.] 1933
  • Sturmtrupp Brooks, Leipzig 1933
  • Über zertrümmerte Brücken - vorwärts!, Langensalza [u. a.] 1933
  • Gloria! Viktoria!, Langensalza [u. a.] 1934
  • Das kleine Buch vom Großen Krieg, Langensalza [u. a.] 1934
  • Fridericus und mein Vorfahr, Langensalza [u. a.] 1936
  • Der Trommler schlägt Parade!, Halle 1936
  • Leuchtfeuer über Preußen, Langensalza [u. a.] 1937
  • Greift an, Grenadiere!, Berlin 1939
  • Beates Vater, Leipzig 1940
  • Kleine Geschichten von großen Leuten, Stuttgart 1940
  • Ein Teufelskerl, Berlin 1940
  • General Rössel greift ein, Berlin 1941
  • Die Meistergeige, Berlin 1941
  • Schach dem Sonnenkönig, Berlin 1941
  • Verliebte Ferienreise, Magdeburg 1941
  • Du selber bist Musik, Berlin 1942
  • Höhe 304, Leipzig 1942
  • ’s Nannerl, Berlin 1942
  • Paul rettet die Verschleppten, Berlin 1942
  • Der Zauberlehrling, Berlin 1942
  • Seydlitz, Berlin 1943
  • Susanne und Jucunda, Magdeburg [u. a.] 1943
  • Ruhig Blut, Gustav! und andere Erzählungen, Berlin 1944
  • Zuhausmusik, Augsburg 1968
  • Unter den Sternen, Darmstadt 1969
  • Zu Haus in Oberschlesien, Dülmen/Westfalen 1982
  • Der blaue Vogel, Dülmen/Westf. 1984
  • Delta des Lebens, Dülmen 1984

Weblinks