Alexandra Lehmler

Alexandra Lehmler 2019 in Paris.

Alexandra Lehmler (* 30. Oktober 1979 in Bad Ems) ist eine deutsche Jazzmusikerin (Alt-, Bariton-, Sopransaxophon sowie Bassklarinette).

Leben und Wirken

Lehmler begann im Alter von acht Jahren mit dem Klarinettenunterricht; fünf Jahre später wechselte sie zum Saxophon. In Montabaur besuchte sie das Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz, wo sie im Jahr 2000 ihr Abitur machte. Mehrfach war sie Preisträgerin bei Jugend jazzt.[1] Sie studierte an der Musikhochschule Mannheim, wo sie im Sommer 2005 mit der Note 1 abschloss. Während dieser Zeit war sie Mitglied in den Landesjugendjazzorchestern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und gehörte von 2002 bis 2004 zum Bujazzo unter Leitung von Peter Herbolzheimer. Im Rahmen ihres Aufbaustudiums an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart war sie für ein Auslandssemester in Paris.

Lehmler leitet seit 2000 ihr eigenes Quartett, zu dem zunächst der Pianist Daniel Prandl, der Bassist Matthias Debus und der Schlagzeuger Max Mahlert gehörten, das ab 2004 durch den Perkussionisten Farouk Gomati zum Quintett erweitert wurde.[1] Mit der Band war sie im In- und Ausland erfolgreich unterwegs und veröffentlichte bisher vier Alben. Das Debütalbum Sundance (2007) wurde für den Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. 2014 erhielt sie den Jazzpreis Baden-Württemberg, weil sie dem Vorsitzenden der Jury, Bernd Konrad, zufolge „durch die Farbigkeit ihres ausgereiften Spiels“ besticht; ihre Kompositionen sind „teilweise unterhaltsam“, aber „trotzdem auf höchstem künstlerischen Niveau angesiedelt.“[2]

2014 formierte sie für das Festival Enjoy Jazz eine Band, die aus dem französischen Schlagzeugvirtuosen Patrice Héral, dem ebenfalls aus Frankreich stammenden Franck Tortiller am Vibraphon, Herbert Joos an der Trompete und Matthias Debus am Bass bestand. Mit dieser Band veröffentlichte Lehmler im Februar 2017 ein Album mit dem Namen Sans mots. Beim Neuen Deutschen Jazzpreis 2018 war sie als Jazz-Komponistin Gewinnerin des mit 2000 Euro dotierten Neuen Deutschen Kompositionspreises.[3]

Lehmler hat drei Kinder gemeinsam mit ihrem Ehemann Matthias Debus,[1] mit dem sie 2021 das Duoalbum Tandem veröffentlichte.[4] Im Übrigen spielt sie als Musikerin bei Theaterproduktionen u. a. am Nationaltheater Mannheim mit, schuf und betreut laufend Jazzprojekte für Kinder und wurde im Jahre 2012 in die Bundeswerkstatt Jazz gewählt.[3] Zwischen 2014 und 2021 gehörte sie zum Vorstand der Deutschen Jazzunion.

Saxofonistin Alexandra Lehmler (li.) mit Lömsch Lehmann in der Alten Feuerwache in Mannheim (2014)

Diskographische Hinweise

  • 2007: Sundance
  • 2009: Die Welt von unten gesehen
  • 2011: No Blah Blah
  • 2013: Jazz, Baby!
  • 2015: Live
  • 2017: Sans mots
  • 2020: Studiokonzert

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Interview (Melodiva)
  2. Begründung der Jury zit. in Presseerklärung zum Jazzpreis Ba-Wü 2014 (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst)
  3. a b Die Gewinner vom 23. und 24. März 2018, IG Jazz zur dreizehnten Ausgabe des Neuen Deutschen Jazzpreises, abgerufen 29. April 2018
  4. Alexandra Lehmler & Matthias Debus: Familienband(e). In: Jazz thing 141. Abgerufen am 31. Januar 2022.

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Saxofonistin Alexandra Lehmler (li.) während ihres Preisträgerkonzerts im Rahmen der Verleihung des Jazzpreises Baden-Württemberg an sie in der Alten Feuerwache in Mannheim am 7. Juli 2014. Rechts neben ihr sitzt Lömsch Lehmann. Das damals aktuelle Album von Alexandra Lehmler war die CD "Jazz, Baby!" (Jazz'n'Arts Records).
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Alexandra Lehmler 2019 in Paris