Alexander Liebreich

Alexander Liebreich (2014)

Alexander Liebreich (* 25. Mai 1968 in Regensburg) ist ein deutscher Dirigent.

Leben

Liebreich gründete schon im Alter von 17 Jahren in seiner Heimatstadt den Regensburger Kammerchor. Er studierte Romanistik und Musikwissenschaft an der Universität Regensburg, Gesang und Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater München sowie am Mozarteum Salzburg bei Michael Gielen. Während seiner Münchner Studienzeit leitete er das Abaco-Orchester der Münchner Universität.

1996 gewann er in den Niederlanden den nach dem russischen Dirigenten Kirill Kondraschin (1914–1981) benannten Kondraschin-Preis und war Assistent von Sir Colin Davis und Roberto Abbado an der Bayerischen Staatsoper. Danach holte ihn Edo de Waart zum Radio Filharmonisch Orkest in Hilversum, mit dem er eine Konzertreihe im Concertgebouw in Amsterdam bestritt.

Liebreich war Gastdirigent bei zahlreichen renommierten niederländischen und europäischen Orchestern wie dem Concertgebouw-Orchester, dem Orchestre National de Belgique, dem BBC Symphony Orchestra, den Münchner Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Im Herbst 2003 war er erstmals über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) als Gastprofessor an der University of Music and Dance in Pjöngjang, Nordkorea.

Von 2006 bis 2016 war Liebreich Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Münchener Kammerorchesters. Von 2011 bis 2014 war er Künstlerischer Leiter des Tongyeong International Music Festival (TIMF) in Südkorea.[1] Von 2012 bis 2019 war Liebreich Künstlerischer Direktor und Chefdirigent des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen Rundfunks (NOSPR) mit Sitz in Katowice und damit erster deutscher Chefdirigent in Polen seit 1945. Von 2015 bis 2018 leitete er das Internationale Musikfestival „Katowice Kultura Natura“.[2] Im November 2018[3] übernahm Liebreich das Amt als Chefdirigent und Künstlerischer Direktor beim Rundfunksinfonie-Orchester Prag,[4] das er bis 2022 ausübte.[5]

2008 wurde Liebreich in die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts gewählt. 2012 initiierte das Institut ein musikalisches Gemeinschaftsprojekt mit dem Münchener Kammerorchester und Studenten der Kim-Won-Gyun-Hochschule für Musik in Pjöngjang, das von Liebreich begleitet wurde.[6] In einem von 2011 bis 2016 laufenden Projekt erteilte Liebreich gemeinsam mit dem RIAS Kammerchor und dem Münchener Kammerorchester Aufträge für Kompositionen, die etablierten Werken gegenübergestellt wurden. Von 2018 bis 2020 leitete er als Nachfolger von Kammersängerin Brigitte Fassbaender das Richard-Strauss-Festival in Garmisch-Partenkirchen. Seit der Saison 2021/22 ist er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Orquestra de València sowie Künstlerischer Berater des Palau de la Música de València.[7]

Seine Ehefrau Simone Geiger war Tänzerin am Bayerischen Staatsballett und am Nederlands Dans Theater.

Weblinks

Commons: Alexander Liebreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tongyeong International Music Foundation (Memento desOriginals vom 12. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/timf.org, abgerufen am 11. Juli 2015
  2. Katowice Kultura Natura (Memento vom 16. Mai 2017 im Internet Archive), abgerufen am 8. Juni 2017
  3. Alexander Liebreich beim Tschechischen RSO, Deutschlandfunk Kultur, am 8. Mai 2019, abgerufen am 1. Januar 2020
  4. Alexander Liebreich beim Prager RSO, Deutschlandfunk Kultur, am 11. April 2018, 20:03, abgerufen am 11. April 2018
  5. 95 let historie Symfonického orchestru Českého rozhlasu, socr.rozhlas.cz, abgerufen am 26. Januar 2023 (tschechisch)
  6. Nordkorea: Das Münchener Kammerorchester in Pjöngjang (Memento vom 2. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  7. Alexander Liebreich appointed chief conductor and artistic director in Valencia. 11. Februar 2021, abgerufen am 11. Februar 2021 (französisch).

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Autor/Urheber: Fotograf: Bartek Barczyk, Nutzungsrechtinhaber: Alexander Liebreich, Lizenz: Attribution
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