Albert Voit

Albert Voit, auch: Vogt (* um 1562 in Königsberg; † 28. Juni 1606 in Zerbst), war ein deutscher Pädagoge und Literaturwissenschaftler.

Leben

Voit war ein Sohn von David Voit. Er immatrikulierte sich 1571 an der Universität Jena, wo er 1582 Magister wurde und 1586 die Professur für Poetik übernahm. In dieser Funktion wechselte er 1587 an die Universität Wittenberg und übernahm als Dekan der philosophischen Fakultät auch organisatorische Aufgaben.

Nachdem der sächsische Kurfürst Christian I. von Sachsen gestorben war, fand unter dem neuen Administrator eine Kehrtwendung in der Kirchenpolitik statt. Weil Voit ein Philippist war und sich in Wittenberg den erstarkten Gnesiolutheranern nicht beugte, musste er 1591 wie auch Petrus Calaminus die Universität verlassen.

Er wendete sich darum aus dem orthodox lutherisch orientierten Kursachsen und ging in das philippistisch-freundliche Anhalt, wo er 1592 Rektor der Schule in Bernburg (Saale) wurde. 1597 wechselte er an die Johannesschule in Zerbst und übernahm 1600 eine Professur am dortigen Gymnasium Illustre. Er wird von seinen Zeitgenossen als Person mit aufbrausendem Temperament geschildert. Verheiratet war er mit Anna Ulrich.

Werke

  • Synopsin logicae.
  • Pericopen doctrinarum examinis theol. Melanchthonis.
  • Disp. Dialecticas in sasciculum collectas. Frankfurt 1601.

Literatur

  • Johann Christoph Beckmann: Historia des Fürstenthums Anhalt. Zerbst 1710, Band 3, S. 261 und Band 7, S. 365 (Ndr. Dessau 1995).
  • Voitus (Alb.), von Berenburg. In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Compendiöses Gelehrten-Lexicon … 3. Auflage. Band 2: M–Z. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1733, Sp. 1751 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Voitus (Albrecht) von Berenburg. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 50, Leipzig 1746, Sp. 338 f.
  • Johann Gottlob Wilhelm Dunkel: Historisch-critische Nachrichten von verstorbenen Gelehrten und deren Schriften. Band 2, Teil 1. Cöthen und Dessau 1755, S. 722 (Textarchiv – Internet Archive – mit Werkverzeichnis).
  • Johannes Günther: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858. Friedrich Maucke, Jena 1858, S. 171 (books.google.de).
  • Hermann Freytag: Die Preußen auf der Universität Wittenberg und die nichtpreußischen Schüler Wittenbergs in Preussen von 1502–1602. Duncker und Humblot, Leipzig 1903, S. 67–68 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Franz Münnich: Geschichte des Gymnasiums Illustre zu Zerbst 1582–1798. Duderstadt 1960.
  • Wolfgang Klose: Beschreibendes Verzeichnis der Stammbücher des 16. Jahrhunderts. Hiersemanns Bibliographische Handbücher, Band 8. Stuttgart 1988.

Weblinks