Albert Paust

Albert Paust (* 17. August 1889 in Limbach/Vogtland; † 10. November 1964 in Leipzig) war ein deutscher Bibliothekar.[1]

Wirken

Nach dem Besuch der Fürstenschule Meißen studierte Albert Paust Evangelische Theologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Halle und Leipzig. An der Universität Leipzig legte er 1912 die erste theologische Fachprüfung ab, die zweite Fachprüfung erfolgte 1914. Von 1914 bis 1918 war Paust als Soldat im Kriegsdienst. Im Jahre 1919 trat er als Voluntär an der Deutschen Bücherei in Leipzig in den Bibliotheksdienst ein und absolvierte die bibliothekarische Fachprüfung 1920. Bis zum Eintritt in den Ruhestand 1957 arbeitete er an dieser Bibliothek und leitete dort die Beschaffungsabteilung, seit 1953 die Auskunftsabteilung. In seinen Veröffentlichungen beschäftigte sich Paust u. a. mit der Geschichte der Bibliothek der deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche (1848/49) und der Deutschen Bücherei. Außerdem arbeitete er an bibliographischen Werken.

Schriften (Auswahl)

  • Das „Tausendjährige Reich“ in Geschichte und neuester Literatur. In: Otto E. Ebert u. a.: Alere flammam.[Georg Minde-Pouet zum 50. Geburtstag gewidmet]. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, Leipzig 1921, S. 60–78.
  • (Mit Alfred Römer): Allgemeine Religionsgeschichte und Theologie. In: Jahresberichte des literarischen Zentralblattes, Bd. 5 (1929), Sp. 67–188.
  • Sammelgebiet und Werbung der Deutschen Bücherei. In: Heinrich Uhlendahl (Hrsg.): Die Deutsche Bücherei nach dem ersten Jahrzehnt ihres Bestehens. Rückblicke und Ausblicke. Deutsche Bücherei, Leipzig 1925, S. 58–74.
  • Die Pflichtexemplargesetze in den europäischen Ländern. De Gruyter, Berlin 1929.
  • Quellenkunde der deutschen Kirchengeschichte. Allgemeine Kirchengeschichte. Verlag K. F. Koehler, Leipzig 1931.
  • Zur deutschen Wissenschaftspflege und Buchkultur der Gegenwart. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1932.
  • Die Idee einer deutschen Reichsbibliothek. Zur Vorgeschichte und Gründung der Deutschen Bücherei. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, Leipzig 1933.
  • Die Entwicklung des Deutschen Rotary-Archivs bei der Deutschen Bücherei in Leipzig. Rotary-Archiv, Leipzig 1935.
  • Die Reichsbibliothek von 1848 und die Deutsche Bücherei. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, Leipzig 1938.
  • Die Kriegssammlungen der Deutschen Bücherei 1914 und 1939. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, Leipzig 1940.
  • Heinrich Wilhelm Hahn. Gründer der ersten deutschen Reichsbibliothek von 1848 und Wegbereiter der Deutschen Bücherei. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, Leipzig 1941.
  • Johann Heinrich Plath. Ein Wegbereiter der Deutschen Bücherei. Krieg, Wien 1952.
  • Heinrich Wilhelm Hahn 1795–1873; Inhaber der Hahnschen Buchhandlung in Hannover und Wegbereiter der Deutschen Bücherei in Leipzig. Lax, Hildesheim 1954.
  • Die Reichsbibliothek von 1848, ein Denkmal der deutschen Einheit. In: Heinrich Roloff (Hrsg.): Bibliothek, Bibliothekar, Bibliothekswissenschaft. Festschrift Joris Vorstius zum 60. Geburtstag dargebracht. Harrassowitz, Leipzig 1954, S. 384–396.
  • Bibliographie zur Geschichte der Deutschen Bücherei. In: Helmut Rötzsch (Hrsg.): Deutsche Bücherei 1912–1962. Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen der Deutschen Nationalbibliothek. Verlag für Buch- und Bibliothekswesen, Leipzig 1962, S. 287–379.
  • Das Eisenstuck-Album von 1849. Ein kostbarer Besitz der Deutschen Bücherei. In: Jahrbuch der Deutschen Bücherei, Bd. 2 (1966), S. 53–91.

Einzelnachweise

  1. Alexandra Habermann, Rainer Klemmt, Frauke Siefkes: Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–1980. Klostermann, Frankfurt 1985, ISBN 3-465-01664-5, S. 244f.